SERIE - Die Brücke - Staffel 3
VÖ: 11.03.16
(Edel Motion)
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EDEL
Klappentext:
13 Monate später…
Saga Norén ermittelt weiterhin bei der Polizei in Malmö, allerdings ohne Martin Rohde, der eine 10-jährige Haftstrafe verbüßt. Nach wie vor ist Saga überzeugt, mit ihrer Aussage gegen ihn das Richtige getan zu haben. Auch, wenn sie Martin als Kollegen und als ihren einzigen Freund vermisst.
Die bekannte Gender-Forscherin und Aktivistin Helle Anker wird ermordet auf einer Baustelle in Malmö aufgefunden. Der Tatort ist wie ein Kunstwerk inszeniert – ein verstörendes Bild, das der Polizei Rätsel aufgibt. Saga bekommt von dänischer Seite einen neuen Partner zugewiesen. Gemeinsam erfahren sie von einem weiteren bizarren Mord und ihnen wird klar, dass dies erst der Auftakt einer grausamen Mordserie war. Als plötzlich auch noch Sagas Mutter nach Jahren wieder auftaucht, erhöht sich der Druck auf Saga. Denn dies hat nicht nur unvorhersehbare Konsequenzen für sie, sondern auch der Fall wird immer brisanter. Dem Täter geht es um Verantwortung für das eigene Handeln. Und diese fordert er mit allen Mitteln ein, bis zum bitteren Ende…
Kritik:
Die Klinische fast schon sterile Machart der ersten beiden Staffeln ist ein wenig verschwunden. Der kalte, depressive Grundton wurde aber auch hier beibehalten. Gut so, denn so passt die in Bildern eingefangene Stimmung hervorragend zu den völlig fertigen Ermittlern, die sich hier in den 568 Minuten langen Fall stürzen. Wie üblich bei solchen langen Krimis entspinnt die Story sich sehr vielschichtig. Gerade zu Beginn verzweigt sich die Handlung in viele kleinen Nebenstorys, die sich erst im Laufe der Zeit miteinander verbinden. Auch liegt ein sehr familiäres Grundthema über der Geschichte, das sich in vielerlei, teilweise schon fast skurrilen Aspekte über die Handlung legt. Was die Brücke ein weiteres Mal ausmacht, ist die absolute Unvorhersehbarkeit der Handlung. Völlig überraschend eintretende Wendungen oder plötzliche Opfer, die sich fast ein wenig eruptiv in die ansonsten eher ruhige, analytische Handlung drängen. Das Kollegen-Karussel der unter Asperger leidenden Saga Norén dreht sich nach dem gewollten Ausstieg von Ex- Kollegen Martin (Kim Bodnia) erst einmal teilweise tragisch, bis der neue Partner Henrik gefunden ist. Doch auch dieser hat viele Probleme und kommt vielleicht gerade deshalb mit der sperrigen, unzugänglichen Saga zurecht, die in dieser Staffel einen Kampf an vielen Fronten führt. Auch wenn der Serienaufbau eher ruhig ist und echte Spannung, ersetzt durch Sachlichkeit, eher vernachlässigt wird ist der Unterhaltungswert hoch. Die Story ist perfide gestrickt und mit etlichen falschen Fährten gepflastert. Zwar hat ein kundiger Krimifreund den echten Täter bereits mit dem Ende von Folge 4 ausgemacht, doch schmälert dies nicht den weiteren hochdramatischen Verlauf bis zum unumgänglichen Finale. Und auch wenn die Brücke III ja die eigentlich letzte Staffel sein sollte, lassen sich die Macher doch noch ein Türchen für eine weitere Staffel offen. Als sehr löblich empfunden habe ich, dass man jede der fünf, gut 2 Stunden langen Folgen auf jeweils nur 1 DVD gepackt hat, was der Bildqualität wirklich sehr zugute kommt. Auch der kraftvolle 5.1 Ton schöpft die Umgebung schön aus und besitzt Format.
Fazit: Die Brücke bleibt sich treu in vielerlei Hinsicht. Allen voran als Krimi-Ausnahmeserie, die immer wieder überraschen und fesseln kann. Auch die die Problemauswahl der Ermittler weicht so gänzlich von den sonstigen Alkoholiker-Klischees anderer Reihen ab. Das ganze Krimi-Fest wurde außerdem mit guten wie stimmigen Schauspielern besetzt, die mit ihrer Glaubwürdigkeit viel zum Gelingen dieser Staffel beitragen. Staffel 3 ist ein würdiger Abschluss einer grandiosen Reihe an der es kaum etwas auszusetzen gibt. 8,5 von 10