SERIE - Sleepy Hollow - Staffel 2

VÖ: 18.02.2016
(20th Century Fox Home Entertainment)

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FOX

Klapptext:

Nichts ist wie es scheint in der zweiten Staffel dieser wortgewandten und fesselnden Serie. Nachdem Ichabod Crane (Tom Mison) sein Leben riskiert hat, um die Polizistin Abbie Mills (Nicole Beharie) aus der Vorhölle zu retten, müssen sich die beiden noch größeren Gefahren stellen, als die dunklen Mächte aus Sleepy Hollow an Einfluss gewinnen. Während Katrina vom kopflosen Reiter gefangen gehalten wird und Frank Irving auf mysteriöse Weise wieder von den Toten aufersteht, müssen sich Ichabod und Abbie mehr denn je auf ihre Instinkte verlassen. Wem können sie vertrauen bei ihrem Vorhaben, Moloch für alle Zeiten zu bezwingen um damit die Apokalypse zu verhindern?

Kritik:

Staffel 2 der auf dem gleichnamigen Spielfilm basierenden TV-Serie „Sleepy Hollow“ setzt das Geschehen im Anschluß an die erste Staffel nahtlos fort. Nachdem Ichabod von seinem Sohn Jeremy alias Henry Parish aus Rache ebenfalls lebendig begraben und Abbie ins Fegefeuer verbannt wurde, strebt Dämon Moloch weiterhin danach, die Apokalypse über die Welt zu bringen. Abbies Schwester macht sich unterdessen auf die Suche nach dem Schlüssel Benjamin Franklins, mit dessen Hilfe Moloch verlorene Seelen aus dem Fegefeuer befreien und mit ihnen eine Dämonenarmee aufbauen will. Ein Wettlauf um den Schlüssel beginnt, denn auch Abbie kann mit seiner Hilfe aus dem Fegefeuer befreit werden. Henry sieht inzwischen in Moloch seinen wahren Vater und wird von ihm zum zweiten apokalyptischen Reiter des Krieges ernannt. Nachdem Ichabod und Abbie befreit sind, stehen sie nun gemeinsam mit Ichabods Frau und Hexe Katrina sowie Abbies Schwester Jenny dem Dämonen Moloch und seinen Schergen, dem kopflosen Reiter – Katrinas verflossener Verlobter und Ichabods früherer Freund Abraham, der selbst im untoten Dasein noch eifersüchtig Katrina für sich zu haben und Ichabod zu vernichten sucht – gegenüber. Ebenso Ichabods und Katrinas Sohn Henry, der nunmehr zum erbitterten Gegner wird. Getrieben von Rachedurst und Machtstreben an Molochs Seite gibt es für ihn keine Familienbande mehr, die ihn mit seinen Eltern verbinden. Mit dem Schatzjäger und Glücksritter Hawley erhalten Abbie und Ichabod unverhofft immer wieder Unterstützung, während Katrina zunächst vom kopflosen Reiter, ihrem früheren Verlobten Abraham, gefangen genommen wird, sich aber dann entschließt, freiwillig bei ihm zu bleiben, um in Erfahrung zu bringen, was im feindlichen Lager Molochs geplant wird. Inzwischen befindet sich Captain Frank Irving, Abbies ehemaliger Vorgesetzter bei der Polizei, im Sanatorium für Geisteskranke. Henry erkauft sich dort durch eine List seine Seele, um ihn für seine Zwecke einzusetzen. Im Verlauf der Handlung erhält seine Figur immer wieder Bedeutung und läßt den Zuschauer stets im Unklaren darüber, welcher Seite seine Loyalität wirklich gilt. Die Situation spitzt sich zu, als Moloch über Katrina einen Weg findet, in die menschliche Welt zu gelangen, um dort seine Herrschaft endgültig zu errichten. Er verbindet das Fegefeuer mit der Welt, um die Hölle auf Erden zu errichten. Abbie und Ichabod machen sich auf die abenteuerliche Suche nach dem Schwert des Methusalem, um damit Moloch und die Apokalypse aufzuhalten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Als Henry den Schofar, die Posaune aus der biblischen Offenbarung, bläst, kommt es zum dramatischen Kampf um die Welt, für den große Opfer gebracht werden müssen. In ihrem Kampf gegen das Böse wird die Beziehung von Ichabod und seiner Frau Katrina immer wieder auf harte Bewährungsproben gestellt. Insbesondere bezüglich Ichabods Verbindung zu Abbie, an die er durch eine Prophezeiung als Zeugen im Kampf gegen das Böse gebunden zu sein scheint. Zum anderen bezüglich ihrer Gefühle zu ihrem Sohn Henry, der sich abgekehrt und zum Bösen gewendet hat, trotz allem aber ihr Sohn ist. Im Verlauf der Geschichte verliert Katrina immer mehr den Halt in dieser ihr so fremden Zeit und modernen Welt und gibt ihren mütterlichen Gefühlen nach. Mit ihrem Sohn will sie ein neues Zeitalter der Hexen einläuten und den mächtigsten Hexenzirkel in Sleepy Hollow errichten. Abermals spitzt sich die Situation zu, bei der sich Ichabod und Katrina auf einmal als Gegner gegenüberstehen. Dramatisch endet die zweite Staffel und läßt den Fan der Serie bereits jetzt schon nach Staffel 3 lechzen. Staffel zwei setzt die Geschichte um Sleepy Hollow mehr als gekonnt fort. Mit gut gewählter Besetzung entwickeln sich alle Charaktere zumeist nachvollziehbar. Dabei überzeugt die Figur der Abbie Mills als taffe Polizistin und mutige Kämpferin an Ichabods Seite, sowie ihre Schwester Jenny oder die neu geschaffene Figur von Hawley, der als Schatzjäger im Indiana Jones-Stil einerseits nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, am Ende doch den Freunden unter Einsatz seines Lebens zur Seite steht und mit seiner Sonnyboylastigen Ausstrahlung frischen Wind in die Rieger der Kämpfer gegen das Böse bringt. Auch Katrina, die bislang in ihrer Rolle etwas unscheinbar und konturlos vor sich hin vegetierte, erhält nun die Gelegenheit, ihren Charakter polarisierend zu entwickeln und kraftvoll auszuarbeiten. Sowohl die Beziehung von Ichabod zu Abbie, die niemals eine Grenze überschreitet, dennoch von tiefer Emotionalität getragen wird und es immer wohlig knistern läßt, als auch die zu seiner Frau Katrina werden immer wieder fein angeschnitten, ohne die Handlung damit zu strapazieren. Auch Katrinas freiwilliges Verweilen bei Abraham bringt Spannungen in der Beziehung zu Ichabod hervor, die sich im Hier und Jetzt erst neu definieren muß. Hin und wieder liefern diese Situationen auch Stoff für herrliche Zickenkriege, wenn beide Frauen erkennen, daß jede von ihnen verbindende Bezugspunkte zu Ichabod besitzen, welche die andere ausschließen. Sie bietet aber auch humor- und gefühlvollen oder dramatische Momente. Auch werden Ereignisse aus der schwierigen Vergangenheit der Schwestern Abbie und Jennifer und ihrer als geisteskrank abgestempelten Mutter beleuchtet und in die Handlung integriert, was ebenfalls sehr intensive und ergreifende Momente hervorbringt. Ungewöhnlicherweise platziert man den eigentlichen Showdown der Staffel nicht am Ende, sondern in der Mitte der Season, was eine ungewöhnliche Verlagerung der Handlungsachse bewirkt. Danach folgen eher Einzelepisoden, die den roten Faden nur noch im Hintergrund weiterlaufen lassen, dann aber wieder erneut eine weiteren Handlungsstrang aufbauen, der Neues mit Altem verbindet. Die Einzelgeschichten bieten teils originelle, teils inhaltlich etwas aufgewärmt wirkende Fälle, in denen Abbie und Ichabod an der Seite von Jenny und Hawley übernatürlichen Phänomenen wie dem Rattenfänger, einem Sukkubus oder gar einer der griechischen Mythologie entlehnten Gorgone begegnen. Dabei muten einige Ideen und Monster ein wenig lahm an, wirken manche Sets leicht trashig. Andere wiederum verbinden die aktuelle Handlung immer wieder gekonnt mit historischen oder persönlichen Ereignissen aus Ichabods Vergangenheit und wirken trotz manch kürzerer Hänger doch rund und durchdacht. Zwischendurch darf man leichte Parallelen zu Serien wie „Supernatural“ oder „Fringe“ erahnen. Bei allem Lob dürfen jedoch zwei kleine Kritikpunkte erlaubt sein: Zum einen die teils etwas wirr und unglaubwürdig an den Haaren herbeigezogenen Fall-Lösungen in den Folgen, in welchen übernatürliche Fälle gelöst oder mystischen Artefakten nachgejagt wird. Ein einziger Griff in ein Buch ihrer Bibliothek und ein sekundenkurzes, teils kaum nachvollziehbares Kombinieren von Informationen und Fakten und zack: Rätsel gelöst, Problem behoben. Zum anderen Katrinas Entwicklung in der zweiten Staffelhälfte, die trotz einiger nachvollziehbarer Zusammenhänge mit den Geschehnissen um ihren Sohn und der Begegnung mit einem mächtigen Hexenmeister nicht gänzlich schlüssig, sondern etwas willkürlich erscheint. Schlußendlich wird die ganze Staffel erneut von einem herrlichen Humor getragen, der dafür sorgt, daß es niemals zu ernst oder zu tragisch-schwer wird. Nach wie vor liefert Ichabods Auseinandersetzung mit der modernen Welt und deren technischen oder gesellschaftlichen Errungenschaften immer köstliche Szenen voller Humor, der zu keiner Zeit in Klamauk ausartet, sondern immer wieder nur erfrischend akzentuiert oder ironisch würzt. Perfekt getragen wird die Serie erneut von ihren hervorragenden Darstellern, allen voran natürlich Tom Mison, der die Figur des Ichabod Crane mal entschlossen, mal bezaubernd altmodisch darstellt. Nicole Beharie glänzt in ihrer Rolle als taffe Polizistin Abbie Mills. Und zuguterletzt sei der großartige John Noble erwähnt, der auf herrlich diabolische Weise die Rolle des rachedurstigen und verbitterten Henry Parish mimt und dessen unvergleichliche Stimme und Aussprache es immer wieder lohnenswert machen, ab und an in den O-Ton umzuschalten. Einzig Katia Winter als Darstellerin von Katrina Crane kann nicht zur Gänze überzeugen und bleibt stets etwas blaß, kann aber gegen Ende der Staffel mit etwas mehr Intensität punkten. Das Bild geht erneut für eine DVD selbst auf TV-Geräten mit großer Bildschirmdiagonale bis auf ein geringes Rauschen bei dunkleren Szenen vollkommen in Ordnung. Dennoch stellt man sich erneut die Frage, warum den Fans der Serie hier nicht die Wahl zwischen DVD und High Definition gelassen und keine Bluray-Fassung angeboten wird. Die Staffel wird abgerundet von großzügigen 78 Minuten Specials, die teils sehenswert sind. Die entfallenen Szenen von immerhin knapp 15 Minuten bieten einige interessante, einige nicht so wichtige, aber auch wenige erhellende Szenen und sind daher recht sehenswert. Das gleiche gilt für den vierminütigen „Spaß am Set“ mit vielen netten Outtakes. Die Specials über die Kreaturen, die Mysterien und die Geschichte von Sleepy Hollow sind sehenswert, aber eher für wirkliche Fans interessant. Allen voran die Geschichte von Sleepy Hollow, in welcher die Recherche erläutert wird, die nötig war, um die Historie an die Story anzupassen. Für Hardcore-Fans werden auch noch zwei vollständige Folgen mit Audiokommentaren geboten, die teilweise recht witzig oder interessant sind, aber in ihrer kompletten Länge sicher nur etwas für ganz eingefleischte Fans der Serie sind. Sämtliche Specials, auch die Audiokommentare, sind mit deutschen Untertiteln ausgestattet.

Fazit: Tolle und spannende Fortsetzung des Kampfes des Mannes aus dem 18. und der Frau aus dem 20. Jahrhundert gegen das Böse von den Machern von „Star Trek“ und „Transformers“. Die Perfekte Kombi aus leichtem Grusel, Mystery, Abenteuer und Gefühl. Mit kurzen Hängern Spaß von der ersten bis zur letzten Minute, getragen von überzeugenden Darstellern.

8,5 von 10

Filmdaten:

Laufzeit: ca. 13 Stunden
5 DVDs
FSK: 16
Bildformat: 16:9 (1.78:1)
Ton: Englisch, Deutsch, Französisch Dolby Digital 5.1
Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch
Untertitel: Englisch, Deutsch, Französisch, u.a.

Specials:

Audiokommentare der Macher und Schauspieler
Die Fans von Sleepy Hollow
Entfallene Szenen
Spaß am Set
Die Mysterien der Season 2
Die Kreaturen von der Season 2
Die Geschichte von Sleepy Hollow

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