SERIE - The 100 - Staffel 1
VÖ: 29.10.15
(Warner Home Video)
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Covertext:
97 Jahre sind vergangen, seit das nukleare Armageddon unseren Planeten völlig verwüstet hat. Die letzten Menschen leben auf der Ark, einer altersschwachen Raumstation, die von der Überbevölkerung bedroht ist, denn die Reserven gehen zur Neige. Das zwingt die Anführer der Ark, bittere Entscheidungen zu treffen: Chancellor Thelonious Jaha, die leitende Ärztin Abby Griffin und der pragmatische Councillor Marcus Kane beschließen, 100 jugendliche Gefangene zurück auf die Erde zu schicken, um zu testen, ob man dort wieder leben kann. Zu den Auserwählten zählen Abbys sehr eigenständige Tochter Clarke, der Draufgänger Finn und die illegalen Geschwister Bellamy und Octavia. Obwohl sie keinerlei Erfahrung mitbringen, liegt die Zukunft der Menschheit in ihren Händen. Die 100 Exilanten müssen lernen, ihre Konflikte beizulegen und auf dem unwegsamen und gefährlichen Terrain neue Überlebensstrukturen zu entwickeln, wobei sie ständig auf die tödliche Radioaktivität, unvorhergesehene Situationen und unsichtbare Räuber gefasst sein müssen … denn sonst werden die Menschen tatsächlich aussterben!
Kritik:
Die Erde ist nach einem atomaren Krieg radioaktiv verseucht. Die letzten Menschen haben auf sechs verschiedenen Raumstationen überlebt, die aneinander gekoppelt - genannt die Ark - das Überleben der Menschheit ermöglicht. Sich verknappende Ressourcen und Überbevölkerung und ein beschädigtes Lebenserhaltungssystem zwingen den Ratsältesten zu drastischen Maßnahmen. Es herrscht ein rigides Rechtssystem, in welchem viele kleine Vergehen mit dem Tode bestraft werden. 100 jugendliche Strafgefangene, denen bei Volljährigkeit ebenfalls die Exekution droht, werden als Versuchskaninchen in einer Sonde auf die Erde geschickt um zu testen, ob die Erde nach drei Generationen Leben auf der Ark inzwischen wieder bewohnbar ist. Schiffbrüchigen gleich stranden die 100 abseits der angesteuerten ehemaligen Militärbasis Mt. Weather in wildem, lebensfeindlichen Waldgebiet. Schnell weicht die anfängliche Euphorie der harten Realität und einer wilden und gefahrvollen Umwelt, in der zunächst nur eines zählt: Überleben ! Während die 100 sich in ihrer neuen Umwelt behaupten müssen, droht auch auf der Ark, jegliches gesellschaftliches Gefüge auseinander zu brechen. Harte Entscheidungen müssen getroffen werden, damit bei immer knapper werdendem Sauerstoff zumindest ein Teil überleben kann. Losgelassen aus einem harten Strafvollzug beginnen die Jugendlichen ohne Grenzen und Maß in nahezu anarchischen Strukturen ihre neue Freiheit auszuleben. Es scheint keine Regeln, keine Moral zu geben. Gewalt, Lynchjustiz und das Recht des Stärkeren regiert, diejenigen übertönend, die zur Besonnenheit mahnen. Erst nach und nach begreifen die meisten, dass es ohne klare Regeln und Strukturen kein Überleben geben kann. Schnell kristallisieren sich die Protagonisten heraus. Clarke, Tochter der Stationsärztin und des Cheftechnikers, der wegen regimekritischen Aktivitäten gefloatet wurde ( das Hinausstoßen in den Weltraum). Bellamy und dessen Schwester Oktavia, deren Mutter wegen Verstoßes gegen die Geburtenkontrolle hingerichtet wurde. Finn, der schnell beginnt für Clarke Gefühle zu entwickeln, welche diese erwidert. Schnell kommt es zu Konflikten zwischen Bellamy und Clarke, beide mit Anführerqualitäten ausgestattet, dauert es eine Weile, bis sie bemerken, dass sie ihre Fähigkeiten kombinieren müssen, statt in Entscheidungsfragen zu rivalisieren. Die Gruppe muß sich gegen Feinde von innen und, wie sich bald herausstellt, auch von außen behaupten, denn schon bald müssen die Jugendlichen feststellen, daß die Erde doch nicht so unbewohnt ist, wie erwartet. Einer nach dem anderen fallen Krankheit, Verletzung, Mord oder den Grounders zum Opfer, Menschen, die auf der Erde überlebt haben und in unziviliserten Gesellschaftsstrukturen lebend, gnadenlos Jagd auf die Eindringlinge machen. Währenddessen spitzt sich die Situation auf der Ark weiter zu und es kommt zu einer katastrophalen Fehlentscheidung. Während auf der Ark mehr und mehr die Ordnung zerfällt, wächst die junge Gemeinschaft allmählich zusammen . Dennoch geht in jedem eine Veränderung vor. Jeder muß auf die eine oder andere Weise Verantwortung übernehmen. Und während einige menschliche Ethik und Werte noch verzweifelt versuchen aufrecht zu erhalten, wird das Töten von Menschen zur Tagesordnung. Während auf der Ark eine letzte verzweifelte Entscheidung zur Rettung gefasst wird, kommt es auf der Erde zu einem dramatischen Showdown. Am Ende gibt es noch eine unerwartete Wendung, welche die Staffel mit einem Cliffhanger enden und so auf Staffel zwei fiebern läßt. Zum Glück mußte man hier nicht lange warten; die Fortsetzung wurde im Free-TV recht kurz nach Senden der ersten Staffel hinterher geschoben. Die Serie – basierend auf einer mehrteiligen Buchreihe - richtet sich, den Hauptfiguren entsprechend, ganz klar an jugendliche Zuschauer. Immer wieder eingestreute kurze Flashbacks erzählen die Vorgeschichten der Protagonisten und ermöglichen so ein tieferes Verständnis für den einzelnen und dessen Handlungsweisen. Die Charaktere entwickeln sich mit ihren Aufgaben und Situationen. Einige machen bahnbrechende Wandlungen durch und wachsen über sich hinaus oder scheitern an ihrem Unvermögen. Was zunächst wie eine oberflächliche Teenie-Serie beginnt, entwickelt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten als Jugendserie mit einer gewissen Komplexität bezüglich ihrer Protagonisten. Es werden viele Beziehungen beleuchtet und alle Beteiligten durchleben ein gewisses Maß an Entwicklung. Das Wagenrad wird hier zwar nicht unbedingt neu erfunden – Jugendliche kämpfen in einer postapokalyptischen Welt ums Überleben -, aber die Serie besitzt durchaus ihren Unterhaltungswert und ihren Reiz. So bietet die 13 Folgen lange erste Staffel immer wieder spannende, wenn auch nicht zu jeder Zeit abwechslungsreiche Unterhaltung, die trotz einiger logischer Lücken nach einigen Folgen einen nahtlos die nächste Folge einschalten läßt. Schauspielerisch wird serientypische, brauchbare Arbeit abgeliefert, ohne durch besondere Highlights zu glänzen. Meist unbekannte, dadurch aber auch unverbrauchte Gesichter verleihen der Serie ihren eigenen Charakter. Optisch kommt das Ganze ohne bahnbrechende oder spektakuläre CG Effekte aus. Etwas mehr wäre sicherlich nett gewesen, ist aber auch nicht unbedingt notwendig. Die Bildqualität konnte für eine aktuelle Produktion nicht wirklich überzeugen. Leicht grisselig-verrauschtes Bildmaterial, insbesondere bei dunklen Szenen, derer es sehr viele gibt. Bis zu fünf Folgen werden auf eine DVD gequetscht; teilweise noch zusätzlich mit Specials. Es ist schade und auch unverständlich, warum die Box nur als DVD und nicht als Bluray angeboten wird. Das Bonusmaterial ist mit gut 42 Minuten nicht üppig, aber angemessen gehalten. In vier kurzen Featurettes wird über die Entstehung der Welt in The 100 berichtet; Produktionsteam und Schauspieler melden sich zu Wort und berichten über Ideen zur Serie, deren Umsetzung, Visual Effects und Kostüme. Ein gut 13-minütiges Special zeigt zudem ein Panel von der Comic Con 2013, bei dem ebenfalls Produzent Jason Rotheberg sowie die Hauptdarsteller interviewt werden. Die Deleted Scenes sind mit ganzen zwei Minuten Länge nicht erwähnenswert und zudem eher nichtssagend. Die zunächst beantragte FSK 12 ist nun bei FSK 16 gelandet. Zu Recht, da es doch einige, wenn auch nicht übertrieben blutige Szenen enthält, die dennoch für 12-Jährige eher unangemessen erscheinen.
Fazit: „Herr der Fliegen“ meets „Lost“. Unterhaltsames, postapokalyptisches Überlebensszenario, zugeschnitten aufs Teenie-Alter, gepaart mit etwas Action, Spannung und Sci-Fi-Flair, das unter der Oberflächliche doch noch ein wenig tiefgründiger daher kommt, als man es ihm anfangs zutraut. Ein theoretisches Gesellschaftsportrait unter Extrembedingungen. Leider Punktabzug für nicht zeitgemäße Bildqualität.
Wertung 7 von 10
FSK: 16
Anzahl Disks: 3
Episoden: 13
Länge: 522 Minuten
Video: 1080p High Definition 16:9 1.78:1
Audio: Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch u.a.
Episodenübericht:
1 Die Landung
2 Wir sind nicht allein
3 Wozu hat man Freunde
4 Murphys Gesetz
5 Ein Licht am Horizont
6 Ein Sturm zieht auf
7 Der Druck steigt
8 Konfrontationen
9 Der Anschlag
10 Nun bin ich der Tod geworden
11 Funkstille
12 Aufbruch
13 Der Feind meines Feindes