SERIE - Vera - Staffel 3

VÖ: bereits erschienen
(Edel:Motion)

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EDEL

Klappentext:

Getrieben von ihren persönlichen Dämonen, bekommt es Vera ( Brenda Blethyn) bereits zum dritten Mal mit erschreckenden Kriminalfällen zu tun, unterstützt von ihrem vertrauten sowie geduldigen Kollegen DS Joe Asworth ( David Leon). Als Vera mit der Entführung von zwei jugendlichen Schwestern konfrontiert wird, muss sie tragischen Konsequenzen gegenüberstehen ( Die verlorene Schwester). Zudem untersucht sie den skrupellosen Mord an einer jungen Physiotherapeutin, welche auf einem luxuriösen, ländlich gelegenen Rückzugsort nierdergeschossen wurde (Luftschlösser); weiterhin taucht sie in die Vergangenheit eines Sportfanatikers ein, nachdem dieser von einem Felsvorsprung in Northumberland in einen Feuerball stürzte ( Schuld & Sühne) und nimmt das verflochtene Liebesleben eines ehemaligen Polizeibeamten auseinander (Der verlorene Sohn). Infolgedessen wird sie mit einem Geheimnis aus der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die spanndenden Geschichten, gedreht in atemberaubenden Landschaften und stimmungsgeladen inszeniert, sind von den Romanen der brühmten Krimi-Autorin Ann Cleeves inspiriert. Vor allem werden sie durch die herausragende schauspielerische Leistung von Brenda Blethyn, als chaotisch wirkende, aber brillante Ermittlerin Vera Stanhope, verstärkt.

Kritik:

Ganz kurz hinter der DVD-Premiere von Staffel 2 und fast nahtlos im Anschluß an die TV-Ausstrahlung wird für „Vera - Ein ganz spezieller Fall“ auch direkt die DVD-Box der dritten Staffel hinterher geschoben. Erfreulich für alle Fans der Reihe. Erneut werden vier neue, ungewöhnliche, abwechslungsreiche sowie originelle Fälle in Spielfilmlänge präsentiert. Zielgerichtet und mit erstaunlichem Durchsetzungsvermögen rauscht Detective Inspector Vera Stanhope wuchtig wie eine Dampflock durch die Folgen, scheucht ihre Kollegen umher und verteilt gern manch ironisch-bissigen Seitenhieb, offenbart jedoch auch immer wieder ihr im Grunde weiches Herz. Auch immer wieder schön und die ansonsten eher düster-beklommene Atmosphäre auflockernd: Das herrliche Gefrotzel mit dem Polizei-Pathologen oder das im Grunde wohlmeinende Geplänkel mit dem Assistenten DS Ashworth, den sie auch schon einmal rüde in die Schranken weist, wenn er sich mit seiner warmherzigen Art ein wenig zu sehr um Wohl und Gemüt seiner Chefin sorgt. Allem freundlichen Bemühen der Kollegen zum Trotz kapselt sich die brillante Ermittlerin privat komplett ab und ergibt sich ihrem eher tristen und einsamen Dasein; bemüht sich auch nicht, ihre angeschlagene Gesundheit zu schonen. Trotz ihrer beruflichen Stärke und  Durchsetzungskraft vermag sie es doch nicht, sich ihren privaten Dämonen zu stellen, läuft vor den Schatten der Vergangenheit davon und erfüllt jedes Klischee der klassischen Antiheldin. Eben dieser Umstand läßt die Figur der Vera Stanhope mit all ihren Stärken und Schwächen in einem realen Licht erscheinen ohne Glanz und Gloria der Superfrau, was für angenehme Realitätsnähe sorgt und auch die Möglichkeit eröffnet, sich in den Charakter hinein zu denken oder zu identifizieren. Zudem erscheint die „oldschool“ anmutende Ermittlungsarbeit „zu Fuß“ ohne cybertechnische Spielereien oder Spinnereien der amerikanischen Genre-Kollegen angenehm bodenständig und nachvollziehbar. Allen Bärbeißigkeiten zum Trotz, man kommt nicht umhin, diese Serien-Protagonistin zu mögen. Weiterhin wird auch, stark im Hintergrund gehalten, weiter ihre eigene Vergangenheit beleuchtet und sehr zurückhaltend in die Rahmenhandlung eingeflochten. Daß es in diesem Zusammenhang scheinbar immer zufällig auftauchende Verstrickungen mit den aktuellen Fällen gibt, wirkt zwar eher etwas konstruiert und wird auch bis dato nicht unbedingt aufgelöst, stört aber nicht maßgeblich. Bleibt nur zu hoffen, daß hier irgendwann die losen Fäden zusammengefügt werden. Wie in den beiden Vorgänger-Staffeln werden auch diese Folgen immer wieder vor landschaftlich rauher, eher düsterer,aber ebenso stimmungsvoller Kulisse präsentiert. Immer wieder toll eingefangene Bilder runden optisch alles perfekt ab. Die Rollen sind schauspielerisch hervorragend besetzt; allen voran die preigekrönte Brenda Blethyn, welche die Hauptfigur absolut stimmig und hervorragend darstellt. Für eine DVD ist auch die Bildqualität wieder positiv zu erwähnen. Leider wird auch die dritte Staffel nicht als Bluy-Ray und auch ohne jegliche Extras oder Untertitel angeboten. Die Menüführung ist einfach und ohne jeden Firlefanz gehalten.

Fazit: Eine weitere gelungene Staffel der erfolgreichen britischen TV-Krimiserie. Stimmungs- und niveauvolle Unterhaltung mit bodenständiger Ermittlungsarbeit und schnörkellosen Charakteren in angenehm unaufgeregter Machart. Absolute Empfehlung für Freunde der ruhigen und gewaltarmen Krimiunterhaltung.

8 von 10

 DVD Inhalte: Folgenübersicht Spielzeit
Die verlorene Schwester
Luftschlösser
Schuld & Sühne
Der verlorene Sohn

4 DVDs
354 Minuten
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch, Englisch
FSK 12