SERIE - Vera - Ein ganz spezieller Fall - Staffel 2

VÖ: 24.07.15
(Edel:Motion)

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EDEL

Klapptext:

Vera ist zurück – die exzentrische Ermittlerin aus der Feder der britischen Erfolgsautorin Ann Cleeves klärt ihre Verbrechen mit sarkastischem Witz, Mut und List auf. Mit ihrem ganz eigenen Sinn für Gerechtigkeit stürzt sie sich fast zwanghaft in ihre Arbeit und versucht so, ihre eigenen Dämonen zu vertreiben. Ihrem langjährigen Kollegen DS Joe Ashworth vertraut sie blind, und er unterstützt sie bei ihren unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Gemeinsam stellen sie sich mit großer Begeisterung und beispielloser Professionalität vier schwierigen und fesselnden Fällen. Dabei bekommen sie es mit einem Brandanschlag sowie den Morden an einer Sozialarbeiterin, einem frisch pensionierten Sergeant und einem jungen Drogenopfer zu tun.

Kritik:

Mit der zweiten Staffel „Vera ein ganz spezieller Fall“ landet die britische TV-Schmiede itv einen weiteren Treffer im betulich-beschaulichen Abzweig des Krimi-Genres. Anders jedoch als bei den TV-Kollegen „Lewis“ und „Barnaby“ zeigt sich die Machart jedoch optisch wie inhaltlich weniger weichgespült, sondern deutlich dunkler und in den Personen und Fällen lebensnaher. Passend zur wildromantisch-düsteren Landschaft Northumberlands erstrahlen die Folgen nicht bei hellem Sonnenschein und blauen Himmel, sondern vermitteln – angesiedelt vor einem zumeist spätherbstlich-dunklen Hintergrund – ein melancholischeres Flair. Es überrschascht nicht, daß hier punktgenau auch die raue, dickfellige Art von Protagonistin DCI Vera Stanhope untermalt wird, welche mit ihrer direkten und ruppigen Art so manchem Mitarbeiter vor den Kopf stößt und den einen oder anderen Zeugen verschreckt. Erinnert sie zwar in geblümtem Kleid mit Strickjacke eher wie einer Ausgabe von „Living at Home“ entsprungen, täuscht das Äußere durchaus über ihre Durchsetzungskraft und Bärbeißigkeit hinweg und jedermann tut gut daran, sie nicht zu unterschätzen. Eigenbrötlerisch und isoliert lebend, erfüllt die Figur der Vera Stanhope zudem jedes Klischee des typischen, kontaktgestörten Ermittlers, der privat sowie beruflich einiges wegstecken mußte – wäre da nicht ihr charmanter Kollege und Assistent DS Ashworth, der mit seiner freundschaftlichen und warmen Art immer wieder versucht, seine Chefin aus ihrem Schneckenhaus zurück unter Menschen und ins normale Leben zu holen. Zwischen der Entwicklung der einzelnen Mordfälle wird immer wieder sehr dezent und zurückhaltend ein wenig von Veras Charakter und ihrem Leben offenbart, was einen gekonnten Bogen zwischen der bloßen Ermittlungsarbeit und persönlichen Einblicken auf die Hauptfigur schlägt und so allem etwas mehr Tiefe verleiht, ohne den Zuschauer mit Hintergrund und Problemen der Protagonistin zu erschlagen. Schlußendlich wird schnell deutlich, daß unter der rauen Schale ein weicher Kern steckt und Vera trotz der toughen Art eine große Portion weibliches Einfühlungsvermögen kombiniert mit einem glasklaren Ermittlergespür besitzt. Es fällt einem leicht, mit DCI Stanhope und DS Ashworth zu sympathisieren. Obwohl die Machart weniger blumig und ein wenig realitätsnaher erscheint, die Fälle deutlich bodenständiger wirken als die oftmals leicht überdrehten Barnaby-Fälle oder die intellektuell etwas abgehobenen Lewis-Fälle vor vornehmer Oxford-Kulisse,  reihen sie sich dennoch insofern in das Genre ein, als diese mit wenig Action, Gewalt und unappetitlichen Bildern auskommen. Insgesamt ebenfalls eher betulich-beschaulich in der Machart, dabei aber keinesfalls langatmig oder dröge entwickeln sich die Episoden mit interessanten Fällen und unvorhersehbaren Wendungen. Das Bild der DVD ist auch auf einer großen Bildschirmdiagonale klar, scharf und farblich ausgewogen. Auch hier zahlt es wieder aus, daß man jeder Episode eine eigene DVD spendiert. Das Menü zeigt sich klar, übersichtlich und ohne Schnörkel. Leider gibt es keine Möglichkeit, Untertitel dazu zu schalten, was sehr schade ist – selbstredend für hörgeschädigte Personen, aber auch für am O-Ton Interessierte, da hier ab und an ein Blick auf die Untertitel hilfreich wäre. Leider werden auch keinerlei Extras geboten, so daß der doch recht stolze Preis der ausschließlich als DVD-Ausgabe erschienenen Box ein wenig abschrecken mag.

Fazit: Niveauvolle, leicht verdauliche Krimikost ohne brutale Gewalt. Überzeugt mit guten Schauspielern, interessanten Fällen und spritzigen Dialogen, gewürzt mit ein wenig morbidem Humor. Für Freunde von Lewis, Morse, Barnaby & Co absolut empfehlenswert. Klare Empfehlung. Leider Punktabzug für fehlende Untertitel.

7,5 von 10

Folgenübersicht:

Phantomschmerz
Stummer Schrei
Sprengfallen
Brückenschlag
4 DVDs
356 Minuten

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