FILM - American Sniper

VÖ: 25.06.15
(Warner Home Video)

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Klapptext:

U.S. Navy SEAL Chris Kyle hat bei seinem Einsatz im Irak eine einzige Aufgabe: seine Kameraden zu schützen. Seine überragende Treffsicherheit rettet auf dem Schlachtfeld unzähligen Soldaten das Leben, und als die Berichte seiner mutigen Taten die Runde machen, verdient er sich den Spitznamen Legende. Doch auch auf der Seite des Feindes wird sein Name bekannt: Als ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wird, gerät er ins Visier der Aufständischen. Einen ganz anderen Kampf muss er an der Heimatfront bestehen: Wie soll er sich als Ehemann und Vater bewähren, wenn die halbe Welt zwischen ihm und seiner Familie liegt? Trotz der Gefahr und der gravierenden Auswirkungen auf seine Lieben daheim bewährt sich Chris auf vier grauenhaften Einsätzen im Irak, wobei er persönlich für das SEAL-Motto einsteht, dass kein Mann zurückgelassen wird. Doch als er endlich zu seiner Frau und zu seinen Kindern zurückkehrt, merkt Chris, dass es der Krieg ist, den er nicht hinter sich lassen kann.

Kritik:

In seiner Zeit als Regisseur hat Clint Eastwood ja eigentlich noch nie einen schlechten Film abgeliefert. Viele mögen ruhig und tiefgründig gewesen sein, doch gut waren sie am Ende alle. Ein weiterer großer Wurf ist dem alten Recken des Films mit seiner biografischen Verfilmung des Lebens von Chris Kyle, der Sniper Legende aus dem Irak-Krieg, gelungen. Kriegsfilm, Drama, oder Beziehungsfilm? Die Grenzen sind jederzeit schwimmend. Die vermittelte Atmosphäre wird perfekt eingefangen. Die Traumata des Krieges subtil präsentiert, die Greul schonungslos offengelegt und ein Mann in all dem Chaos, der im Krieg die perfekte seelenlose Maschine ist, Zuhause in seiner Beziehung zur gefühlslosen, ewig angespannten Hülle verkommt. Natürlich glorifiziert das amerikanische Drehbuch einen gewissen Pathos und Heldenmut in Chris Kyle, doch am Ende zählt einfach nur die Sache. Der Fakt eines sinnlosen Krieges. Mit Hollywood-Beau Bradley Cooper perfekt besetzt, nimmt der Zuschauer tiefe Einblicke in Kyles Gefühls- und Seelenwelt. Und genau dieser Spagat zwischen reinrassigen abgespulten Actionszenen und trauriger Kindstötung ist es, der American Sniper so viel Tiefe und Emotion verleiht. Bestürzende Ereignisse inklusive der tragischen, schallenden Ohrfeige zum Schluss, lassen den Zuschauer erstarrt und betroffen, tief bewegt die letzten Szenen betrachten. Die sachlich gefilmten, glasklaren HD Bilder fangen die Szenen stimmig und optisch brillant ein. Im Zusammenspiel mit dem druckvollen Soundgewand taucht man tief in diesen Film ein und wacht mit extrem langen Nachhall und starken Reflektieren erst langsam wieder auf. Zwei eher unspektakuläre, gut 30 minütige Specials bieten unzählige Cast und Regie Kommentare, gehen aber nicht so sehr in die Tiefe wie man es sich eventuell wünschen würde.

Fazit: Ein optisch brillanter und toll besetzter Film, der extrem unter die Haut geht. Eine weitere superbe Regiearbeit von Clint Eastwood, die 2 Stunden fast ein wenig leise bleibt, am Ende aber beständig laut und hartnäckig im Gedächtnis bleibt. American Sniper wurde nicht umsonst von Zuschauern und Kritikern gleichermaßen mit großen Wohlwollen bedacht. Filmtipp. 8,5 von 10

Filmdaten:

Spieldauer: 127 Minuten
FSK: 16
Bildformat: 16:9 (2.40:1)
Audio: Dolby Digital Deutsch 5.1, Englisch 5.1, Spanisch 5.1
Untertitel: Spanisch, Dänisch,Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Isländisch
Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Englisch
Specials: Die Geschichte eines Soldaten, Making – of von American Sniper