FILM - Der große Trip

VÖ: 21.05.15
(20th Century Fox Home Entertainment)

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FOX

Klapptext:

DER GROSSE TRIP – WILD ist die wahre Geschichte eines außergewöhnlichen Abenteuers: Nach Jahren des ziellosen Umhertreibens, einer Heroinsucht und dem Ende ihrer Ehe, trifft Cheryl Strayed (Reese Witherspoon) eine wagemutige Entscheidung. Verfolgt von Erinnerungen an ihre Mutter Bobbi (Laura Dern) und ohne jegliche Wandererfahrung begibt sie sich völlig allein auf einen Trip der Extreme. Drei Monate lang kämpft sie sich fast zweitausend Kilometer über die Höhenzüge des Pacific Crest Trail an der US-Westküste von Südkalifornien bis in den Norden Oregons. Eindringlich, kraftvoll und visuell beeindruckend zeigt DER GROSSE TRIP – WILD die Gefahren, Schrecken und Freuden dieses kräftezehrenden Fußmarsches, der sie Schweiß, Blut und Nerven kostet, aber gleichzeitig stärker macht und letztlich heilt.

Kritik:

Bereits mit dem Verweis auf die autobiografische Vorlage von Cheryl Strayed dürfte klar sein, dass der große Trip kein banales inhaltsfreies Roadmovie präsentiert, sondern charakterliche Tiefen und Abgründe bereit hält. Mit Reese Witherspoon hat Regisseur Jean-Marc Valleé zudem eine perfekte Hauptrolle besetzt, die er bewußt spröde, zerschunden und mental am Boden über den Pacific Crest Trails stolpern lässt. Ein Weg der Selbstfindung und des Verarbeitens. Der Weg zum verschütteten inneren Ich. Zur verloren Identifikation. So taumelt Cheryl mit gigantischem und völlig falsch gepacktem Rucksack durch die Wildnis, lernt harte Entbehrungen kennen und trifft auf andere Aussteiger oder sonderbare Typen. Die schmerzvolle Reise wird immer wieder durch Backflashs unterbrochen, die Cheryl letztendlich zu dieser extremen Reise getrieben haben. Das langsame Sterben der geliebten Mutter, Drogen, haltlosen unkontrollierten Sex und der Verlust des Partners. Eine Reise in eine neue Hoffnung um ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Ein Weg, der zum reinen Reflektieren dient. Filmisch bleibt man sachlich und zeigt die Urwüchsigkeit und Unwegbarkeiten des PCT, inklusive aller Probleme und Entbehrungen. Wer hier ein typisches amerikanische Roadmovie erwartet, in dem billige sexistische Witze die Handlung tragen und ansonsten erzählerische Leere herrscht, ist bei „Der große Trip“ de facto falsch. Hier erwarten den Zuschauer Tiefe, menschliche Fehlbarkeit und erzählerischer Sinn. Der Große Trip ist eine strapaziöse, sehr einsame wie beschwerliche Reise. Die Geschichte ist ruhig, fast sachlich vorgetragen und trotz der gut zweistündigen Spielzeit so ziemlich alles, nur nicht langweilig. Abschließend einige Worte zu den Specials. Denn diese sind äußerst repräsentativ. Neben vielen sehr interessanten Interviews von Cast und Crew steht die echte Cheryl Strayed immer wieder mit aussagekräftigen Kommentaren zur Verfügung. Interessant auch, daß sie und ihre gesamte Familie in Minirollen im Film untergekommen sind. Knappe 8 Minuten aus kompakten deleted Scenes runden die Boni ab. Sprich die Extras dieser Blu Ray haben ihren Namen verdient.

7 von 10

Filmdaten:

Laufzeit: ca. 115 Minuten
Bildformat: 16:9, 2.40:1
Audio: Englisch 5.1 DTS HD Master Audio, Deutsch DTS 5.1
Untertitel: Englisch, Deutsch, u.a
Zusatzmaterial: Entfallene Szenen, Die echte Cheryl Strayed, Die originalen Drehorte, Wie viel wiegt Cheryls Monster?, Interaktive Karte zum Fernwanderweg Pacific Crest Trail, Audiokommentar von Jean-Marc Vallée, Bruna Papandrea und David Greenbaum, Original Kinotrailer, Bildergalerie.

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