FILM - SEBASTIAN BERGMAN - Spuren des Todes 1

VÖ: 22.10.13
(Edel Motion)

Homepage:
www.edel.com

Klapptext:

Sebastian Bergman, einst der profilierteste Polizei-Psychologe Schwedens, war ein brillanter, hartnäckiger, zuweilen politisch inkorrekter und ruppiger Profiler. Doch der tragische Tod seiner Frau und seiner Tochter durch den Tsunami 2004 in Thailand veränderte alles. Von Trauer gezeichnet ist er in den folgenden Jahren weder fähig zu arbeiten, noch sieht er einen Sinn in seinem Leben. Um den Nachlass seiner verstorbenen Mutter zu regeln, begibt Sebastian sich in seine Heimatstadt Västerås. Dort erfährt er, dass sein alter Kollege Torkel Höglund, Leiter der Spezialeinheit ‚Rikskrim', im Falle des brutalen Mordes an einem Schüler ermittelt. Kurzerhand schließt Sebastian sich dem Team an und findet zu seiner alten Form zurück. Im zweiten packenden Fall sind sie einem Serienmörder auf der Spur, der die Taten eines inhaftierten Mörders nachahmt, den Bergman selbst hinter Gitter gebracht hatte. Doch handelt es sich wirklich um einen Trittbrettfahrer?

 

 

Kritik:

Eigentlich haben schwedische Krimis ja eines definitiv gemein. Ihre nüchtern, sachliche und sehr depressive Machart, als auch ihre gebrochenen Hauptdarsteller, die alle mit eigenen Dämonen zu kämpfen habe. Auch Sebastian Bergman schlägt voll in diese Kerbe. Einst bester Polizeipsychologe Schwedens, ist Bergman nach dem Tod seiner Familie nur noch ein Schatten seiner selbst. Vom brillanten Psychologen zum Arschloch und Weiberheld degeneriert, findet Bergman unfreiwillig, erst durch einen Kriminalfall in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wieder zu sich selbst zurück und stellt sein Wissen erneut in die Dienste der Polizei. Hier startet der erste von zwei Sebastian Bergman Filmen, die auf den Romanen des Autorenduos Hjorth / Rosenfeld basieren. Die Handlung ist bodenständig, sehr depressiv und in Teil 1 eher Krimihausmannskost. Spannungsarm und sehr sachlich; dabei aber erschreckend real. Durch die sehr unerwarteten Wendungen versteht man es aber immer wieder, den Zuschauer bei der Stange zu halten. Das Highlight aber wartet mit Folge 2, die nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils anknüpft, aber einen frischen Fall behandelt, der sehr perfide und mit steter Steigerung der Spannung einen vorzüglichen Psychothriller hergibt. Erstaunlich ist es auch, wie schnell der Zuschauer Zugang und Bindung zu den einzelnen Charakteren aufbauen kann. Die Machart beinhaltet neben einer kalten, sterilen Machart auch viel an depressiven Untertönen, die durch den minimalen Musikeinsatz immer wieder unterstützt werden. So erklingt immer wieder nur das traurige Requiem einer Oboe oder Klarinette aus dem Hintergrund. Ansonsten bedient man sich eher wirkungsvoller Stille. An und für sich ist Sebastian Bergman ein überraschend guter und fesselnder neuer Krimistart, der den Zuschauer trotz seiner Nüchternheit in seinen Bann schlägt. Ein Krimi Doppelpack, an dem es eigentlich vom Inhaltlichen her rein gar nichts auszusetzen gilt. Sehr gestört hat mich ab und an die Kameraführung und das Bild. Man greift auf eher unkonventionelle Blickwinkel und Standbilder zurück. Hier liegt aber der Hase im Pfeffer. Das Bild wackelt ab und an erschreckend unstet und unsicher. Gerade in Szenen, in denen sich ein Türrahmen oder ein Fensterkreuz befindet, fällt dies besonders auf. Das Bild steht keine Sekunde wirklich still und sorgt auf sehr großen Fernsehern ab 50 Zoll für ein regelrechtes Unwohlsein des Betrachters. Auch pixelt das Bild in sehr dunklen Szenen immer wieder stark auf, beinhaltet starke Verzerrungseffekte und präsentiert sich sehr grobkörnig. Von diesen rein technischen Defiziten einmal abgesehen darf ich die ersten Gehversuche von Sebastian Bergman uneingeschränkt empfehlen. Gute Krimikost. Unverbrauchte Darsteller und überraschend viel Tiefe, die klar für „Spuren des Todes“ sprechen. Krimifreunde sollten hier zuschlagen.

8 von 10

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