CREATURES - Creatures II


VÖ: 14.11.2025
(High Roller Records)

Style: Hard Rock/Heavy Metal

Homepage:
CREATURES

Brachte schon das 2021er Debüt die Herzen der Nieten, Leder, Spandex-, Kutte-Fraktion zum Glühen, servieren CREATURS aktuell den lange fälligen Nachfolger 'Creatures II'. Lässt bereits „Inferno“ als vorab gestelltes 2:08 Minuten Intro erahnen, dass CREATURES klasssischen Heavy Metal in geradezu nostalgischer Form Leben einhauchen, gehören CREATURES aus Curitiba entgegen zahlreicher schwerpunktmässig auf Extrem Thrash/Death Metal fokussierter combos zu der Sorte brasilianischer die Fahne des traditionellen Metal Hochhaltender Bands, denen es gelingt, den zeitlosen Spirit dieser Musik intensiv zu transportieren. Hingebungsvolle Metalhymnenkracher im Stile von „Devil In Disguise“, „Night Of The Ritual“, „Beware The Creatures“, „Queen Of The Death“ und „Path Of The Night“ fordern regelrecht zum Faustrecken, Mitsingen und Headbangen auf.

Blieb das erste Album noch sehr von Gitarrist Mateus Cantaleäno geprägt, hatte bei 'Creatures II' die ganze Band Anteil am Songwritingprozess, was sich in jedem Fall positiv auswirkt. Caio Vidal (Keyboards) und Artur Migotto sorgten als Gastsänger für Background-Vocals. Dass bei soviel um sich greifendem 80er-Feeling schnell der Eindruck entsteht, dieses Album gehöre zu jener Art vergessener Perlen, die einem damals aus welchem Grund auch immer entgingen, verwundert dabei kaum. Vergleichsweise zum phasenweise weitaus fröhlicheren Erstling 'Creatures I' klingt Creatures II gereifter, leichter zugänglich, dunkel und in Melancholie getränkt.

Alle Texte sind von Gitarist Mateus Cantenaläno, produziert haben Cantaleäno und Arthur Migotto der als Produzent an der Songabmischung mitwirkte. Das irgendwo zwischen DOKKEN, JUDAS PRIEST, HAWK, LIZZY BORDEN, KEEL, RATT und noch vielen anderen Einflüssen liegende Material schafft es beinahe durchweg feinmelodisch ins Ohr dringend, sich mittels superber Catchy Refrains festzusetzen. Gitarrist Mateus Cantaleäno setzt mit feinem Gitarrenspiel Akzente, Marc Brito liegt mit ausdrucksstarkem von enormen Charisma beseelt leidenschaftlichen Klar- Tongesang zwischen Don Dokken und Lizzy Borden in der Schnittmenge jener Art einzigartig wiederkennbaren Frontgesangs, der solche Alben schließlich erst richtig veredelt. Feinfühlige Melodieführung, zackige Riffs und heroisches Faible sind auf 'Creatures II' im Überfluss vorhanden. Da passt auch der tief in den Schmalztopf greifende Balladentrack „Dreams“ zweifelsohne stimmig ins Gesamtbild. Ob es der Langversion von „Beware The Creatures“ bedurfte, bleibt hingegen strittig, dafür hätte vielleicht die kurze mittendrin endende Version außen vor bleiben können.

Fazit: Sympathisch ehrlicher Heavy Metal im theatralischen 80er-Gewand aus Überzeugung gemacht für das entsprechende Fanklientel. - No School Is Like Oldschool! 8,5/10