BAD RAIN - Louder Tan Words

VÖ: 24.10.2025
(Fastball Music/BOB Media)
Genre: Hard/Alternative Rock
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BAD RAIN
Eigentlich war es nur als Soloprojekt von Songwriter Veit Schlembach gedacht, doch manchmal kommt es anders. Der Münchner Schlagzeuger, der noch ein eigenes Studio betreibt hat für BAD RAIN eine internationale Besetzung zusammengetrommelt, die schnell zur richtigen Band wurde. Zwei Jahre später hat diese einen Vertrag bei Fastball Music, die meist im alternativen Rocksektor unterwegs sind, in der Tasche, um das Debüt „Louder Than Words“ zu veröffentlichen.
Das passt nur bedingt ins Raster der übrigen Acts bei ihrem Label, denn der traditionelle Anspruch überwiegt doch deutlich. Berührungspunkte mit moderneren Strukturen gibt es vor allem wenn die Nähe zu ALICE IN HAINS gesucht wird, die in ihren Anfangszeiten ebenfalls noch in den Achtzigern verhaftet waren. Bestes Beispiel hierfür ist der Titelsong, dessen Strophe durchaus psychedelische Muster aufzeigt und im Chorus aufbraust und auf knallige Arrangements setzt.
Mehr noch bei den Eröffnungsnummern, „High And Above“ drückt kraftvoll nach vorne, das Grundthema leicht bluesig verspielt mit Ausbruch im Refrain. Hier macht sich die größte Stärke, der Gesang von Zoran Misic bemerkbar, dessen kraftstrotzender Beitrag die Songs trägt. „Room To Breathe“ legt sogar noch eine Schippe mehr Tempo drauf, das rockt ohne Ende.
Völlig egal, wo man das Ganze nun verorten möchte, klanglich ein Hybrid der Anhängern vieler Lager gefallen könnte. In den Sinn kommen einem der Heavy Rock von BLACK LAABEL SOCIETY, aber auch diverse Neunziger-Alben von Eighties-Heroen, aktuell turnen die einstigen Hopefulls INGLORIOUS an dem Grat entlang, die ebenfalls international besetzt sind.
Was bei BAD RAIN allerdings der Vorteil ist, dass sie nicht aus einem anderen Fahrwasser entstiegen sind, sondern ihren Stil originär entwickelt haben. Somit tönt das alles authentischer und runder als bei manch vergleichbaren Künstlern. Der Gründer schiebt mächtig von hinten an, betont die richtigen Stellen, und die sechs Saiten zeigen so richtig Kante.
Alle agieren sehr tight zusammen, gerade bei der Offentheit, hauen bei „Afterlife“ noch etwas Southern-Swing rein. Misic presst bei „Your Chains“ ein paar mächtige Screams aus seinen Lungen, während „Twisted Love“ dem Riff Rock frönt. Abgerundet wird „Louder Than Words“ von der Pianoballade „Black And Gray“, zu der der frühere SUBSIGNAL-Keyboarder David Bertok die Tasten beisteuert.
7,5 / 10
        
        
