CATHEDRAL - Society's Pact With Satan
VÖ: 10.10.2025
(Rise Above Music)
Style: Doom
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CATHEDRAL
Alte Demoaufnahmen der seit 2013 aufgelösten U.K.-Doom-Institution CATHEDRAL flattern mir gerade frisch auf den Rezessionstisch. Anstatt drei, vier oder fünf Songs haben sich die Engländer CATHEDRAL bei dieser Selektion dreizehn jahre alter wahrscheinlich aus mehreren Spuren zusammengesetzten 2012-13er zwischen 'Svansong' und 'The Last Spire' entstandener Demoaufnahmen auf nur einen Song am Stück konzentriert.
Textlich rechnen CATHEDRAL ihre Botschaft in mahnende Worte der Warnung packend mit den Ursachen für Missstände auf der Welt ab, ohne irgendein Blatt vor den Mund zu nehmen. Schwer wummernd nachhallende Gitarrenriffs, pumpende Bassakkorde, wuchtige Schlagzeugbeats, Sakralorgelklänge und Klagender Gesang verbinden sich zu einer bedrohlich ins Unterbewusstsein dringenden Messe. Hinzu kommen abrupt ins Geschehen fließend Tempo erhöhende Rhythmuswechsel angetrieben von angepisst wütend anklagendem der Welt den Spiegel vor's Gesicht haltend theatralischem Gesang von Bandkopf Lee Dorian der weder etwas beschönigt noch unter den Tisch kehrt. Sprechpassagen, Stimmengewirr getaucht in apokalyptische vom Keyboard auf den Weg geschickte, sich in Weltuntergangsstimmung suhlende Silhouetten öffnen den Kreis, es erklingt bittersüß sich entfaltende Weltuntergangsstimmung erzeugender Choralgesang, akustisch folkige Klangszenarien läuten das flotten Schlußfinale ein, tanzbare, opulent Gothic-Doomlastige Powergrooves und Riffrockdynamik und pure Metaldynamik steigern sich zu einer Orgie als ob eine gewaltige Flut das Festland überschwemmen würde, bis zum walzenden Grundtenor im tonnenschwer schleppend langsamen Doomriff womit sich der bedrohlich dramaturgische Kreis sich wie es begann mit verstörender Apokalypsen-Endzeitstimmung schließt.
„Society's Pact With Satan“ wirkt als eine Art schrittweise mehrere Akte zueinander verbindendes Düsterdoom-Epos, bündelt alles wofür das US-Doomquartett stand: Zentnerchwere Heavyness,spannend strukturierte Stimmungswechsel, bedrohliche Finsternis eingelegt in rabenschwarzen Atmosphärendunst, psychdelisch obskure Elemente , verwaschen hippiesk bis progressive Taktrhythmuswechsel halten sich öfters ebenso die Waage zu verstörenden Sakral-Soundeffekten. Doomgroovt unwiderstehlich schwerblütig auf erdrückend schwer walzendem Level. Der Titel sagt es ja bereits: CATHEDRAL zelebrierten eine emotional geprägte Prozession unheiliger Art ähnlich einer abgedrehten Seance mit dem Fürsten der Dunkelheit.
Fazit: Gelungen vielschichtige Eintracksession, deren tiefschwarz schwermut getränkter Inhalt nocheinmal das Können eines fundamentalen Doomacts intensiv Revue passieren lässt. 9/10