FEANOR - Hellhammer


VÖ: 19.09.2025
(No Remorse Records)

Style: True Metal/Power Metal

Homepage:
FEANOR

Vier Jahre ließen FEANOR nichts von sich hören. Jetzt kehrt die argentinische Power Metal-Schmiede das fünfte Album präsentierend, zurück. Folgenden Kommentar gibt die Band über den neuen Albumrelease: „Mit unserer kommenden Veröffentlichung erwartet die Hörer ein aufregendes und einzigartiges Musikerlebnis, das eine wahrhaft globale Zusammenarbeit widerspiegelt“.

Mit opulenter Gästeliste (u. a. Ross The Boss, Piet Sielk, Sven D' Anna ein überflüssiges Bandnamedropping ist bei Namen die in der traditionellen Metalszene hinreichend bekannt sind überflüssig) - dokumentieren FEANOR, wieviel Mühe vebunden mit genügend Ambition im vorliegenden 'Hellhammer'-Album steckt.

„Sirens Of Death“ eröffnet das Album ganz im Stil eines krachenden Power Metalbrechers, rasant schnell, hymnenhaft, fette Schlagzeugbeats, intensiv drückend flexible Gitarren und heroischer Chorgesang und passend zum Textinhalt Violinen, einzig der fast zu fröhliche Gesang für die Nummer will nicht immer so richtig dazu passen. Entgegen seines dunklen Titels dröhnt das zwischen GRAVE DIGGER, IRON SAVIOR, MANOWAR und RUNNING WILD liegende Material dem Ohr entgegen. Flotte Power Metalhämmer wie „Bad Decisions“, „Maglor The Singer“ oder „Houses Of The Holy“ bringen die Stärken auf den Punkt, ohne überladen zu klingen. Gut, das zwischendurch Platz für heftig satt Faustreck kompatible-Midtemposmasher vom Typ „Hellhammer“ und schleppende Heavy-Rocker im Sinne von „Remember The Fallen“ (einschließlich Piratenchorälen mit immensem Hitpotential!) bleibt. „The Flight Of The Valkyries“ rollt stimmungsvoll inszeniert klassischen Intro („The Conqueror's Path“) eingeleitet, deutlich auf MANOWAR-Schiene, ohne deren Wirkung zu erzielen, zumal der Gesang öfter übertrieben ausufernd theatralisch klingt, was dem Song vermehrt Effizienz nimmt. „The Epic Of Gilgamesh“ klingt unausgegoren.Bei „H.M.J.“ (Heavy Metal Jesus) findet man sich irgendwo auf Rock n' Rolfs-Piratenschiff zu besten Under Jolly Roger-Zeiten, zugehörige Powerdynamik im Seeräuberstil kommt bei den Argentiniern FEANOR gelungenermaßen rüber. Mehr Tribut für's Original ist wahrhaftig nicht möglich. Maglor The Singer“ schlägt fast in die gleiche Kerbe klingt aber nicht durchweg original nach RUNNING WILD zumal Mike Stark bei dem Stück gesanglich variabler zu Werke gehen muss, was ihm auch gelingt. Ob das übertriebene Bombastintro „Forged In Steel“ sein musste, darüber mögen andere streiten. „The Flight Of The Valkyries“ krankt ebenfalls am extrem überzogenen Gesang, woran sich die Geister scheiden. Vom Herr der Ringe-Zyklus beeinflusst zeigt sich die Powerballade „Ballad Of Beren and Luthien“, neben männlichem Gesang veredeln Frauenvocals von Camilla Stark den Song, hier passt der Pathos-Faktor mitsamt Storytelling-Passage aus dem Silmarillion optimal ins Gesamtbild. „This One's For You“ beschließt das ganze mit unverholener Verehrung für Heavy Metal.

Das gelungene Fantasy-Coverartwork stammt aus künstlerischer Tätigkeit von Andreas Marshall verantwortlich. Phasenweise wurde bei diesem Longplayer das Theatralikmuster etwas zu dick aufgetragen, weniger opulent an mancher Stelle bis-zum-Geht-nicht-mehr übertriebene Pathosepik wäre bei allem Respekt vor den starken handwerklichen Fähigkeiten der Band mehr gewesen, um den Songs auf die zutreffende Kritik gemünzt ist, gehaltvoll sichere Substanz zu geben.

Fazit: Power Metal wahrhaft besserer Sorte, dem es jedoch zum Sprung in die Topregionen stellenweise bisher (noch) an entscheidender Wirkung fehlt. 7,5/10

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