BARNABAS SKY - Over The Horizon
VÖ: 22.08.2025
(Pride & Joy Music)
Genre: Hard Rock / Power Metal
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BARNABAS SKY
Nachdem die ersten beiden Alben seines neuen Projekts in nur etwas mehr als einem Jahr erschienen ließ sich der Pfälzer Markus Pfeffer nun mehr Zeit, um am Nachfolger zu werkeln. Der Saitenhexer, der in jungen Jahren mit den Pirmasensern SCARLETT bekannt wurde folgt mit BARNABAS SKY der Direktive von Koryphäen wie Timo Tolkki oder Arjen Lucassen. Selbst spielt er fast alles ein, bis auf das Schlagzeug von Thomas Rieder und holt sich diverse renommierte Gastsänger ins Boot. Wobei hier diesmal weder die große Zahl noch Namen dabei sind, kann „Over The Horizon“ den Makel trotzdem ausmerzen?
Wie beim Vorgänger „What Comes To Light“ übernimmt Danny Vaughn im Opener die Leadstimme und kommt später noch einmal zum Einsatz. Dabei ist ihm das Stück nicht unbedingt auf den Leib geschrieben, schwerer und epischer als der geneigte Hard Rocker von ihm gewohnt ist. Seine Aufgabe meistert er dennoch großartig, speziell in der Bridge passen die Phrasierungen perfekt. „Fire Falls“ ist dann schon eher mit TYKETTO vereinbar, wobei die keine so fein perlenden Synthies am Start haben. Die zurückgenommene Strophe ist AOR-Lehrbuch par excellence und im Chorus zeigt Vaughn seine ganze Klasse.
Noch cheesier geht man bei „Book Of Faces“ zu Werke, dem der Schwede Conny Lind die Stimme leiht, der bereits für LION´S SHARE und GREAT KING RAT das Mikro schwang. Der zweite Skandinavier an Bord ist einer der populäreren Namen der Scheibe, die hohe Stimme des On/Off-TNT-Shouters Tony Harnell eignet sich bestens für die vom Piano getragene Ballade „The Only Way“.
Ebenfalls in die sehr melodische Ecke gehen auch die beiden Beiträge von David Cagle, der neben vielen Studiojobs an der Seite von JK Northrup seine Sporen verdient. Wobei das flotte „Dreams“ die stärkere Darbietung beinhaltet, auch wieder mit viel Tastenzauber des Mainman. Auch ohne Doogie White gibt es den RAINBOW-Moment, den liefert LIONHEART – und SWEET-Frontmann Lee Small in „Lone Wolf“.
Die reifste Leistung ruft aber der bislang noch unbekannte Venezolaner Deibys Artigas im epischen Titeltrack ab. Dramatische Harmonien weiß er mit seinen Fähigkeiten noch zu intensivieren, um dann im Refrain die Kitschklippen gekonnt zu umschiffen. Noch ausufernder komponierte Pfeffer beim abschließenden „Scirocco Sands“, wo er orientalische Motive mit progressiven vermengt. HITTMAN-Sänger Dirk Kennedy leiht hier sein Organ, das wir schon beim Vorgänger bewundern durften. Gegenüber dem hat sich die lange Arbeit daran ausgezahlt, die Nummern wirken durchdachter und klangtechnisch gelingt das endlich das notwendige Volumen.
7,5 / 10