VANJA SKY - Access All Areas-Live

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VÖ: 28.03.2025
(Kick The Flame)

Genre: Blues Rock

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VANJA SKY

2018 kam bei Ruf das Debüt „Bad Penny“ der spätberufenen Gitarristin und Sängerin heraus, die erst mit neunzehn Jahren die ersten Gehversuche unternahm. Sogleich befand sie sich auf dem Blues Caravan des renommierten Blues-Labels mit den Größen Bernard Allison und Mike Zito. VANJA SKY sieht sich vor allem als Live-Musikerin, weswegen die Pandemie einen weiteren Aufstieg ausbremste, das zweite Werk „Woman Named Trouble“ konnte nicht promotet werden. Danach wechselte die Kroatin für „Reborn“ das Label, änderte ihren Look und zog nach Deutschland. Mit den dort besseren Möglichkeiten ging es mit erfahrenen Mitmusikern auf ausgedehnte Tour, die auf „Access All Areas-Live“ mitgeschnitten wurde.

Vieles im geschäftlichen Bereich ist hierzulande beheimatet, wie Teile ihre Backingband, deren Mitglieder schon mit Udo Lindenberg, Cindy Lauper oder Jack Bruce gespielt haben. Auch ihre neue Plattenfirma hat den Sitz in Leipzig und der Gig wurde am 28. Januar im Theaterstübchen in Kassel aufgezeichnet. Wenig verwunderlich, dass die aktuelle Rundreise an sehr viele deutsche Spielstätten führt, wobei die Dates kaum auf eine Booklet-Seite passen.
Geboten wird ein Querschnitt aus ihren bisherigen Platten, auf welchen sie das ein oder andere Cover verewigte, mit einem leichten Fokus auf den jüngsten Dreher. Bereits der Opener „Rock´n´Rolla Train“ deutet an, dass sich die junge Dame vom Blues etwas entfernt hat, denn vom Härtelevel ist das eher bei einem sehr ähnlich betitelten Song einer Hard Rock-Legende. Damit beschreitet die gute Vanja eher den Weg von Laura Cox als den ihrer früheren Labelgenossin Ana Popovic.

Dazu passt der sehr raue und direkte Sound, der ohne große Veränderungen auf den Silberlingen gelandet ist. Der sorgt für einiges an Druck bei den härteren Stücken, könnte jedoch mehr Volumen vertragen. Irgendwie klingt das alles etwas steril, obwohl die Parameter da eher eine andere Sprache sprechen. Trotz zwei Gitarren entstehen in den ruhigeren Passagen ein paar Soundlöcher, welche die Atmosphäre einiges an Dichte kostet. Auch das Schlagzeug von Johannes Hoffmann klingt etwas dünn, viele Lieder müssten mehr angeschoben werden. Nur der Bass ihres langjährigen Weggefährten Artjom Feldster weiß sich durchzusetzen und „Crossroads Of Life“ zu veredeln.

Das ist insofern schade, denn so kann sich das Können nicht so entfalten, wie es ihm gebührt. Der Einfluss von Rory Gallagher ist kaum zu leugnen und das will VANJA SKY auch gar nicht, schließlich ist ihr Erstwerk nach einem von zwei dargebotenen Stücken aus dessen Feder benannt. Ihre Gitarre knarzt streckenweise herrlich wie in „Devil Woman“, nur selten weicht sie von der kantigen Richtung ab. Selbst die Isaac Hayes-Komposition „I Take What I Want“ verleiht wird wenig Schliff, dafür aber Drive verliehen.
Was richtig gut rüberkommt ist das tighte Zusammenspiel mit den Cracks, Guenter Haas erweist sich als starker Partner, dem ebenso ein paar Spots zugestanden werden. Wenn die beiden die Twin Leads auspacken kommt die Truppe richtig in Fahrt, ob am Ende des ruhigen „Run Away“ oder „Shadow Play“, dem Hit des irischen Vorbilds. Dennoch reicht das nicht, um das Publikum vollends mitzureißen, bei „To Love Somebody“ von den BEE GEES scheint man fast die Luft zwischen den Anwesenden zu hören.

6,5 / 10

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