GURU GURU - Dance Of The Flames / Hey Du / Moshi Moshi
VÖ: Februar 2025
Homepage: GURU GURU
GURU GURU gehören zu den ältesten, vor allem wichtigsten Krautrockbands hierzulande, seit 1968 bestehen diese Kreativ-Rockveteranen bereits und sind immer noch aktiv! Bei REPERTOIRE RECORDS erschienen aus dem riesigen GURU GURU-Backkatalog in jüngster Zeit 'Hey Du', 'Dance Of The Flames' und 'Moshi Moshi' im edlen Re-Issue- CD-Digi mit jeweils zugehörigeb Linernotes im innen bedruckten Pappschuber.
Den Anfang dieser zwecks Rezi vorliegenden Trilogie machen die beiden in den 1970ern orginal erschienenen Alben 'Dance of The Flames' und 'Hey Du' wo die Band ihre größten Erfolge hatte, wobei diese Veteranen mit über 40 veröffentlichten Studioalben erfolgreich ein Dauerbrenner unter den Krautrockacts sind. Bestehende Konstante innerhalb der Band zu allen Phasen ist Gründer Mani Neumeyer der schon weitaus länger als zahlreiche Kollegschaft – seit mindestens 1963 gefühlt locker mehr als sechzig Jahre wie der Blick auf die Biografie zeigt, musziert, bei GURU GURU Schlagzeug spielt, zugleich singt, was in der Rockmusik ein seltenes Novum darstellt.- Respekt für soviel unerschütterliches Durchhaltevermögen!
'Dance Of The Flames' entstand in der Bandfrühphase 1974 (schon vor 50 Jahren!) der anarchisch wilden extravagent von vielen Mitgliederwechseln geprägten Jahre. Der Hang zu ausgefallenen Ideen war bereits gegeben. Songs der Marke „Dagobert Duck's 100th Birthday“ (einschließlich Entengequake) oder das weitaus rockigere mehr die Gitarre im Vordergrund stehen lassende „The Girl From Hirschhorn“ dem sich „The Day Of Timestop“ anschließt, sind so typisch GURU GURU, wie sie es nur sein können. Ersteres Stück beginnt gediegen steigert seinen Rhythmus gehörig, ebbt wieder ins Gedigene ab, steigert sich erneut, alle weiteren vier Folgesongs darunter das Titelstück „Dance Of The Flames“ halten das gehaltvolle Niveau des Eingangsdoppels jedes Stück besitzt eine eigene Idendität. Dieses Album gehört zu den besten innerhalb der Bandbiografie. 'Dance Of The Flames' reflektiert durch durch jede noch so kleinste Tonritze den 70er Zeitgeist als Kraut Rock und Experimential-Rockacts wie Pilze aus dem Boden schossen, weshalb das Werk berechtigtermaßen bei GURU GURU-Fans zu den besten der Bandhistorie gilt. Prädikat: Für echte Krautrockfans - Unverzichtbar! 9/10
'Hey Du' 1979 erschienen, hat auch schon 45 Jahre auf dem Buckel, markiert die Endphase der glorreichen 70er-Epoche als die Band zu den Revoluzzern schlechthin gehörte, die neben zahlreich schräger Aktivitäten auch ebensolche Musik im klassischen Krautrockstil komponierte. Auf diesem Tonträger macht sich der Wechsel von englischer zu Deutscher Sprache deutlich bemerkbar, ebenso die gestiegene Experimentierbereitschaft. Läuft der mehr pop-rockige Einsteiger „Starway“ noch leicht kauzig spacig dennoch gediegen entspannt ins Gehör, wird’s bei den nächsten Nummern extrem kauzig schräg wofür süddeutscher Dialekt beiträgt. Nummern wie „Dös War I“ oder sind immer noch kritisch, nehmen sich aber gern selbst auf die Schippe, jedoch wirkt das Songmaterial mehr wie a Goudi. Kuhglocken, Gejodel und tiefes bayrisch muss man schon abkönnen um einen Song wie „“Dös War I“ zu mögen. Spielerisch bliebt die Klasse unverändert, doch die ziemliche mehr in Richtung süddeutscher Sprache ausgerichteten Texte machten den Genuss dieser Scheibe selbst für die eingeschworenen GURU GURU-Fans nicht einfach, wenngleich die Band ihre bestes Trademark, die seit jeher bekannte Real-Satirische Note beibehielt. So spielerisch das Album bei „Was Für 'Ne Welt“ überzeugt, hinterlässt es doch ein seltsames Geschmäckle. „Giri Fushi“ vermischt Pop, Rock, Reggae und noch andere Einflüsse, was auch den Einsatz von Handdrums beinhaltet, plätschert aber im wahrsten Sinne des Wortes am Ohr vorbei, dasTitelstück „Hey Du“ outet sich als ganz im bekannten GURU GURU-Muster gestrickte Nummer, „Taoma“ gibt sich entspanntem Südsee-Sommerflair hin, hier dominieren Handtrommeln und Saxophon, danach parodiert „Atommolch“ nocheinmal tonnenschwer monolithisch mit reichlich Spacerockflair veredelt, finstersarkastisch die deutsche Mentalität der End70er. Dieses Stück ist ein echtes Highlight am Ende eines ingesamt nur bedingt glänzenden Gesamtwerks, das einige Abstriche zu verzeichnen hat. - Ein Kann, jedoch kein zwingendes Muss und nur für diejenigen interessant, die jeden GURU GURU-Tonträger konsumieren, auch wenn es mal kein so dolles Werk geworden ist. 6/10
GURU GURU gingen auf diesem mit 28 Jahren „jüngsten“ aller drei Releases sehr Jazzrockig und von ihnen gewohnt experimentierbereit zu Werke. 'Moshi Moshi' erschien erst 1997, baut eine Brücke zu den 70ern, verliert sich vollends in einer Menge Freejazz kombiniert mit rockiger Komponente. Einsteigend beim lustig betitelten Opener „Moshi Moshi“, über das mit dem Geräusch eines abhebenden Flugzeugs beginnende „Jetlag“ über das relaxte Feelings in Serie freisetzende „Inkarnation Stomp“ bis „Skylab“ folgen GURU GURU rockigen Freeway-Pfaden. Der beigegebenen „Bonusdreck“ eine Mutation ihres vielleicht erfolgreichsten Hits „Elektrolurch“ in gedehnter 13:33 Minuten-Lang-Version sowie das noch als zusätzliche Liveversion draufgepackte 'Skylab' werten den Gesamtinhalt auf. - Sehr expimentierfreudig mit viel Attitüde. 8/10