THE MAN-EATING TREE - Night Verses

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VÖ: 11.04.25
(Noble Demon)

Genre:
Atmospheric Metal

Homepage:
THE MAN-EATING TREE

THE MAN-EATING TREE wurden 2009 vom Ex-SENTENCED Drummer Vesa Ranta gemeinsam mit Miika Tenkula (git., Ex-SENTENCED), Janne Markus (git., EX-POISONBLACK) sowie Aaron Rantonen und Mikko Uusimaa (REFLECTION) gegründet und nach dem Tod von Tenkula noch im gleichen Jahr der Sänger Tuomas Tuominen (ex-FALL OF THE LEAFE) verpflichtet. Mit ihm nahm man zwei Alben auf („Vine“ 2010, „Harvest“ 2011) und tourte mit namhaften finnischen Bands. 2023 stieg Tuominen aus und wurde durch Antti Kumpulainen ersetzt, mit dem man 2015 das Album „In the Absence of Light“ an den Start brachte. Danach verschwand die Truppe für satte zehn Jahre von der Bildfläche, um jetzt mit frischen Leuten weiter zu machen. Von damals übrig geblieben ist nur Gitarrist Janne Markus, der neben dem neuen Sänger Manne Ikonen (Ex-GHOST BRIGADE) noch Sakke Paavola (git.), Aksu Hanttu (dr., Ex-ENTWINE) und Mika Junttila (b., MORS SUBITA) für das neue Werk „Night Verses“ ins Boot holte. Inklusive theatralischem Intro („Nightverses“) bringen es die neun Stücke auf knappe 50 Minuten Spielzeit, die zu keiner Sekunde langweilig werden. Den Anfang macht hierbei „Days Under The Dark” mit einer melancholisch melodiösen Grundstimmung und einem Duett aus Cleanvocals von Manne Ikonen und Growls von Janne Markus, das eine gelungene Mixtur aus dem menschenfressenden Baum und der Geisterbrigade darstellt. Mit „Speer“ folgt mein Albumhighlight. Groovend, atmosphärischer doomiger Melodeath und einem unwiderstehlichen Klargesang Refrain und satter Gitarrenarbeit, die durch melodische Keyboard Samples unterlegt ist. „These Traces” und „All Our Shadows“ erinnern mich an die kompositorische Handschrift von Tuomas Saukkonen (WOLFHEART, BEFORE THE DAWN) mit seinen DAWN OF SOLACE und bestechen durch erneut abwechslungsreiche melancholische Arrangements. Das 7-minütige, anfänglich verträumt Klavier betonte „To The Sinking“ versteht es erneut durch seinen dramaturgisch perfekt eingesetzten Spannungsbogen einen fast zu erdrücken, bis eben der Anfangspart für Befreiung sorgt – echt großes Kino. Bleiben wir bei den Longtracks. Das SWALLOW THE SUN-like „Reflections“ bildet hierbei das i-Tüpfelchen mit seinen satten 10 Minuten. Das sinnliche Klavier und nachdenklich melancholischer Klargesang stehen erneut im Vordergrund, um dich in gedankliche Tiefen hinunter zu ziehen. Fast im krassen Gegensatz dazu steht vergleichsweise „Abandoned“ mit seiner teils tiefgründigen Intensität, die erneut im direkten Zusammenspiel mit sehnsuchtsvoller Melancholie steht. Für Abwechslung, nicht nur in der Gefühlswelt ist also ausreichend gesorgt.

„Night Verses“ ist mit seiner Atmosphäre und den ausgeklügelten Arrangements ein weiteres starkes Werk für die Umsetzung finnischer Melancholie in der Musik.

Punkte: 9/10