VALHALORE - Beyond The Stars
VÖ: 11.04.2025
(ROAR)
Style: Epic Folk Metal
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VALHALORE
In stimmungsvoller das Leben begrüßender Weise führt das Auftaktintro „Life“ auf dem zweiten VALHALORE-Studioabenteuer 'Beyond The Stars'abermals in raue Wikingerwelten. Queensland liegt allerdings nicht im Norden Europas und auch nicht in Russland, sondern auf dem 5. Kontinent, Australien! VALHALORE waren zuvor nicht untätig. Acht 7Inch-Singles, eine EP und das 2017 erschienene Vorgängeralbum 'Vojage Into Eternity' sprechen eine mehr als deutliche Sprache!Selbiges gilt für das schon beim Hinsehen Lust auf den Inhalt weckende Artwork.
Eingespannt in das kampferprobte Gemisch aus Death Metal, Folk und Power Metal haben VALHALORE erneut ein vielseitiges Album geschaffen, das druckvoll produziert durch Finessenreichtum und Ideen besticht, schon deshalb heben sich die Australier mit ihrem Stil von zahlreichen ENSIFERUM-Klones positiv ab, wobei sich Einflüsse der Finnen auf 'Beyond The Stards' kaum präsent zeigen, dafür sind weiterhin BLIND GUARDIAN auszumachen, die öfter mit AMON AMARTH liebäugeln, währenddessen Schottischer Highlandzauber ebenso vorhanden ist, die sich mit AMON AMARTH-Komponente paart, was auch dominantere Deathgrowls zeigen, die von Chorälen umrahmt auf Abenteuerreise in See stechen, um kurzweilig mal gechilltem Folk Platz einzuräumen, ehe wieder das zuvorige Muster Fahrt aufnimmt. Etwas ist bei dem Zweitwerk deutlich anders: Diesmal haben sich mehr AMON AMARTH und ORDEN OGAN-Einflüsse mit beigemischt, die auf dem 2017 erschienenen Debüt nicht präsent waren. Garstiger Wikingerzorn wie „The Storm“ oder Within The Fire“ zeigt es deutlich, allerdings reichen die tiefen Death-Growls bei aller Liebe zur Musik nicht an die Klasse eines Johann Hegg vom unerreichten Original.
'Beyond The Stars' wirkt seinem Titel fast ein wenig widersprechend weniger Bombastbeladen, phasenweise auf's Wesentliche reduziert, was der Scheibe trotz aller technischen Qualität etwas den Wind aus den Segeln nimmt, dennoch hat das Stilmuster genügend eigenen Wiederkennungswert wofür bei VALHALORE immer auch etwas Raum bleibt. Bei der schönen von getragen epischem Gesang veredelten Powerballade „Wayfinder“ ist Gruppenschunkeln im Wikinger-Takt angesagt, „Dawn“ baut als melancholisches von Flötenklängen intoniertes Zwischenspiel die Brücke für den tief in Abenteuerspirit getauchten flotten zwischen Power-Death und ORDEN OGAN-Romantik schwelgenden Kracher „Horizon“, wo sich die AMON AMARTH-Einflüsse bemerkbar machen, bei „The World Between“ wird’s zeitweise schnell und opulent. „Aether“ entpuppt sich als Gefühlsranregendes Intermezzo. Ein echter Gourmethappen präsentiert sich in „Heart Of The Sea“ gesungen von der aus der Republik Irland stammenden Anna Murphy (besser bekannt als ehemaliges Bandmitglied der bekannten Folk-Metalcombo ELUVEITIE, mit denen sie bis 2016 zusammen musizierte, ehe sie musikalisch eigene Wege beschritt), deren weiblicher Klargesang superben Kontrast zu kräftig echohallenden Kanon Männer-Tenor und tiefergelegten Deathgrowls bildet und mit feinfühligen Pianoausklang endet. Danach setzt der bombastische Gang über die Sterne ein, („A Walk Among The Stars“) dieser zunächst schleppend epische Schlußakkord steigert sich zum furiosen Finale, um in sanfter Akustik auszuklingen.
Fazit: Erneut vielseitiges Symphonic-Epik-Folk Metal Kino gewaltigen Inhalts. Aufgrund seiner kompositorisch besseren Qualität liegt das Debüt vorn. 8/10