OAKMORD - Take The Step


VÖ: 21.03.2025
(Meuse Music Records)

Style: Funeral Doom

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OAKMORD

Auf zwei EP's „We Were Always Alone“ und „End Of A Dream“ folgt das erste Studioalbum 'Take The Step'. Schleppend Melancholisch dunkel beginnt der Einsteiger des aktuellen Dritten Studioalbums 'Take The Step' der Funeral-Doomer OAKMORD „This Song Is Mine“. Den Schritt zu gehen, heißt etwas riskieren. Das Duo hat sich getraut, noch mehr gesanglich zu experimentieren. Neben heißer garstiger Stimmbandakrobatik finden sich in trauerndem Klartongesang aufgehende Parts schwere Breitwandriffs bilden das Basisfundament für einen schweren Funeral-Doom-Brocken, der sein spezielles Fanklientel anspricht, zeitlich mit 51:05 Minuten wesentlich opulenter als die beiden obig erwähnten EP's der finnisch-deutschen Gemeinschaftskooperation ausfällt. Freude weckt die schwersten und finsterste aller Doomstilistiken nun wahrlich nicht, doch offenbart sie ein reichhaltiger Ozean der Gefühle, dessen gewaltiges Volumen im Inneren brodelnde Gefühle der Einsamkeit, Hoffung, Klage, Melancholie, Trauer, Verzweiflung, Wut u.a. beinhaltet.

Ein komplett das ohnehin schleppend langsame Tempo runterfahrender Sprechpart, danach folgt der tiefe mehr im Black/Death Metalbereich zu verortende Gesang und steigert den Song in Sachen monolithischer Heavyness bis zum Schluß. „Elegy MMXXIV“ schließt sich in ähnlicher Weise an, auch diesmal kommt der epische Moment durch den sanftesten Winkel exakt auf den Punkt, ehe das tonnenschwer wummernde Riff seinen Weg ins Ohr findet. „Into The Silence“, „Take The Step“ oder „Touch Of Eternity“ strahlen (lediglich einen Teil des Ganzen repräsentierend) soviel kraftstrotzende Erhabenheit im Herzen der Dunkelheit aus, die von innen berührt sich mit urgewaltiger Kraft in die Seele des konsumierenden Individuums frisst. Am fesselndsten ist der Effekt - kleine Welle - große Breitenwirkung. „Never Forgive“ rollt in zügigem Groove, treibt den Dramaturgiegehalt auf die Spitze, „No One Will Find Me“ taucht in Räume monolithischer Finsternis. Der Materie Unkundige würden sagen, das klingt alles gleich, - auf den ersten Blick mag das vieleicht stimmen, doch spiegelt es nur die Oberfläche, der Kern des Ganzen öffnet sich mit jedem weiteren Song, wenn zunehmend versteckte Detailfülle hervortritt. Zwischen grauer und schwarzer existiert noch eine Zone, die grauschwarze mit Schattierung.

Wisst ihr warum ich solche bizarren Kleinodien so gern reviewe? Zum einen weil ich sie unabhängig ob sie gelungen sind oder nicht - mag, zum anderen, damit sie der Metalszene nicht in Vergessenheit geratend, nachhaltig in Erinnerung bleiben. Ohne den Underground würde die Heavy Metalszene untergehen, weil sie ihren Geist und die dahinter stehenden Werte Freiheit, Rebellion, Wiederekennungswert durch Individualität verliert. Was geschieht, wenn die Topacts irgendwann aufhören? Deshalb ist es gerade umso wichtiger, wenn auch neue Acts nachkommen, um die Szene kreativ am Leben zu erhalten, ebenso Traditionen fortführen, etwas eigenes daraus zu erschaffen. Die Underground-Metalszene braucht Nachrücker in diversen Genres, erst recht bei den Obskuren und Bizarren - keinen Chartorientierten Pseudo-Kitsch-Plastikrock und ähnliche Mucke, die ganz und gar nicht auf dem basiert, was Metal ausmacht und ebensowenig damit zu tun hat! MainstreamPopRock gibt’s viel zu viel da draußen. Der Markt ist hoffnungslos davon überschwemmt. Ach ja, ehe die Bewertung abhanden kommt, hier ist sie:

Fazit: OAKMORD erschaffen zentnerschwere Raunklang-Dimensionen tiefer Melancholie an der Grenze zu trauriger Depression einschließlich packender Sphärendynamik vermischen sie mit gefühltem Hauch melodischer Eleganz und stellen ausgleichend hierzu die triste Grauzonenschwelle dem Äther geballter Finsternis gegenüber. 8/10

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