THE COMANCHEROS - A Decade In The Mirror


VÖ: 22.03.2025
(Rottweiler Records)

Style: Country/Blues/Southern Rock

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THE COMANCHEROS

Zu einem 10jährigen Jubiläum darfs ruhig schon etwas ganz besonderes sein. THE COMANCHEROS haben die Spendierhosen an, bieten aus erwähntem Anlass eine CD in Überlänge mit 16 größtenteils Non-LP/CD Tracks, von denen sich einige wenn überhaupt auf nicht mehr im Handel befindlichen Tonträgern tummeln.

38 SPECIAL, BLACKFOOT, JOHNNY CASH, LYNYRD SKYNYRD,MOLLY HATCHET, ZZ-TOP Namen die bei Rockfans Kribbeln auslösen. Was mir bei diesem Tonträger am besten gefällt, ist der Fakt, dass kein überflüssiger Schmalz vertreten ist, sondern durchweg hand gemachte Rockmusik, die ihren Spirit aus Einflüssen wie erwähntem Schnittmengenfeld bezieht. Das US-Trio THE COMANCHEROS macht vieles richtig, bietet reichlich Value for Money in Form extremer Vielschichtigkeit. Southern Rock, reine Country/Westernmusik und Amerikanische Folkballaden bilden den Hintergrund für ein vielseitiges Sammelsurium leidenschaftlich gefühlvoll ambitionierter Country/Rockmusik.

„The Day George Jones Died“ steigt im traditionelen Country-Rockmuster ein. Dass man sich bei Too Old To Die Young Now“ Zeit für ACapella-gesang ohne Gebrauch irgendeines Instrumentarium nahm, nötigt ebenso Respekt vor dem Können dieses flexiblen Trios ab, wie der Aspekt, dass die Musik es schafft, Gefühle hervorzufen, weil sie nicht schwülstig klingt, sondern in erster Line prickelnde Gefühlsregungen auslöst. Da wäre zum einen der akustisch viel zu dünn rüber kommende „Lonesome Old Singer“, besser abgemischt laufen die rockigen Stücke u. a. „Crazy As Hell ( mit deutlichem Faible für ZZ-TOP), „We Own The Night“ rein, packend schwermütig melancholisch getränkt zeigt sich der irgendwo in den Weiten zwischen 38 SPECIAL, BLACKFOOT und MOLLY HATCHET residierend Platz bietende Hard Rocker „Comanche Brave“ wo die Slide-Gitarre unwiderstehlich nachhallt. „I Stare at Trains“ zeigt sich als verträumtes Balladenstück im Singer-Songwriter Stil, die Hommage an den Revolverhelden „Jesse James“ wird von Fiddleklängen aufgewertet, hier überkommt einen soviel Abenteuerfeeling, dass man sich bereit machen will, mit kleinem Rucksack und nur Allernötigsten Gegenständen auf Wanderung zu gehen. „Cold and Hungry“ ist emotional berührend sensibel von Hoffnung erfüllt, doch trauernd, es sagt viel über das Leben im Wilden Westen. Selbiges gilt für das tonnenschwer melancholische „Don't Forget My Name“, „Black Wizard“ ist eine tanzbare Nummer, die fließend ins Ohr hinein läuft, wie schleichendes Gift. Perfekte Musik für's Blues Rock-Café!

Zusammen mit den sechs auf der 'The Four Horsemen'-EP zu findenden Songs ergibt sich ein qualitativ gehaltvolles Gesamtpaket, zu dem sich als erweiterter Bonus zwei Livetracks von Tourkonzerten in Spanien gesellen, dass einen Kauf des auf ein ausgedehntes Gesamtspielzeitvergnügen von 60:37 Minuten kommenden Tonträgers durchaus lohnt, vorausgesetzt Faible für erwähnte Bands ist vorhanden. Handgemacht ehrliche Rockmusik - urig, verschroben, direkt aus dem Bauch mit Leidenschaft, Herz und Seele -  passend zum extravaganten Outfit des beschlagenen Trios. 

Fazit: Vielseitiger Contry-Rock mit Blues und Boogiezutaten, der intensiv eigenständig varialen RockSpirit aussendet, ohne angestaubt zu klingen.
Geheimtipp für Country-, Southern- und Bluesrock-Fans! 8/10

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