HEXECUTOR - Where Spirit Withers in its Flesh Constraint
VÖ: 28.03.2025
(Dying Victims Productions)
Style: Heavy Metal
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HEXECUTOR
Was reimt sich auf Executor? HEXECUTOR! Das dritte Album 'Where Spirits Withers in its Flash Constraint' der seit 2011 bestehenden Franzosen aus Rennes, der Bretagne-Hauptstadt ist frisch eingetrudelt, um sich einer zwecks Eindruck zu bekommenden Rezession zu unterziehen. Zeit, es unter die Lupe zu nehmen.
Allein die Horrorlastige Auftaktsequenz für „Beyond Any Human Conception Of Knowledge“ weckt reichlich Stimmung verbunden mit Neugierde, was da jetzt kommt. Ein Schrei wie Tom Arraya zu alten SLAYER-Zeiten etwa eine Nuance spritziger, nicht ganz so kehlig. Besonderes Merkmal bei dem Franzosenvierer ist die exzellente Gitarrenarbeit des Axemanduos Jey Deflagratör/Ricky Malevolent. Verarbeitete Genrefacetten gehen nathlos ineinander fließend über, die Black Metal-Vibes haben etwas von SATYRICON meets KAMPFAR. Bei den klassischen Einflüssen sind u. a. RUNNING WILD/HELLOWEEN auszumachen. Zeitweise gelingt es ein Atmosphärenlevel zu erzeugen, das nahe an die norwegischen Premier-League-Acts heranreicht, deren Flair auch pagan-folkige Züge trägt. HEXECUTOR sind vermehrt in Oldschool-Metal und Thrash-Regionen zu Hause, das Album dröhnt brachial, druckvoll powernd, Sphärenorientiert und groovelastig umgeben von einem häufig vorhandenen Mantel eleganter Melodieführung, ehe dann wieder auf ruppigen Oldschool-Black Metal-Thrash umgeschaltet wird, was sich bei Nummern wie "Les Lavendiéres de la Nuit“, „Conomor le Maudit“ bemerkbar macht. Gerade im letzten Song „Marion Tromel“ lukt es am deutlichsten hervor, deren bürgerlicher Name Marion du Faouët lautete. Darin wird der französischen Volksheldin und Räuberin deren Legende ähnlich einer Art Robin Hood in Frankreich gestrickt ist, gedacht, die mit ihrer etwa 40köpfigen Bande die Reichen bestahl und den Armen gab. Ungemein spielerisch finessenreiches Flair verbunden mit extremem Hang zu gestiegerter Theatralik scheint bei dem vor Melodievielfalt platzenden Schlußstück nocheinmal besonders heftig durch.
Das optisch extrem ins Auge fallende Kunstwerk von Coverartwork weckt hohe Erwartungen. SLAYER-Fans die ohne das in der 80er-90er-Dekade entstandene Albumsechserpack nicht können, werden auf 'Where Spirits Withers in its Flash Constraint' so einiges finden, was an ihre Faves erinnert, jedoch genügt das kaum allein, hinzu gesellt sich so manche an das Thrash-Trio WHIPLASH erinnernde Sequenz. Dennoch können HEXECUTOR weitaus mehr, sind flexibler vertaktet was ihnen mehr Freiraum für Kreativität und Detailfülle gibt. Bei den acht Stücken regiert viel KAMPFAR/SATYRICON oder frühe Schule von Polens Death/ Blackmetal aushängeschild BEHEMOTH. Zwar erschwert die für Stakkato-Black Metal-Attacken weniger geeignet weiche französische Sprache den Genuss zeitweise schon, spritzige Stil-Rhythmus-Tempowechsel, toller Melodieführung und Leadsolofinesse gleichen diesen Faktor wiederum soweit aus, dass es um HEXECUTOR keinen auf Oldschool Black Metal, krachenden Rumpel-Thrash und Traditionell hochmelodische Heavy Metalroots inklusive Fein-Melodiebögen schwörenden Metalhead Bange sein muss, denn die Jungs wissen ihren von Gegensätzen lebenden Stil äußerst effektiv in geeignete Form zu gießen!
Fazit: Quirliges Black Thrashening Heavy Metal Gebräu gemischt aus bekannten Zutaten verfeinert mit spielerischer Finesse, feiner Melodieführung kontrastiert von harrschen Blast Beat Attacken - diabolisch, wild, unorthodox, - garstig Böse! 8/10