JETHRO TULL - Curious Ruminant


VÖ: 07.03.25
(Insideoutmusic/Sony)

Genre:
Prog Folk

Website:
JETHRO TULL

Nachdem der musikalische Neustart von JETHRO TULL mit den Alben „Zealot Gene“ und „Rökflöte“ noch etwas holprig verlief, legt IAN ANDERSON mit „Curious Ruminant“ nun ein Werk vor, dass jeden Anhänger zu Freudensprüngen verleiten dürfte.
Am meisten fällt auf, dass die E-Gitarre keine allzu große Rolle mehr spielt. Anderson brauchte wohl eine gewisse Zeit, um den Bandsound ohne Langzeitgitarrist Martin Barre neu zu finden aber nun klingt das Ganze wieder mehr nach Folk, mit Instrumenten wie Akkordeon, Mandoline, akustischen Gitarren und natürlich der Querflöte, die den Klang von JETHRO TULL seit jeher ausmacht. Hier sind „Puppet And The Puppet Master“ oder „Savannah Of Paddington Green“ gute Anspieltipps.
Das es dadurch etwas ruhiger wird liegt auf der Hand, denn auch stimmlich hat Anderson nicht mehr die ganz große Kraft der frühen Jahre auch wenn seine Stimme natürlich immer noch unverwechselbar ist.
Komplett auf härtere Töne muss man aber nicht verzichten, denn mit der Single „The Tipu House“ und „Over Jerusalem“ zeigt die aktuelle Besetzung, dass man durchaus in der Lage ist ordentlich zu rocken.
Die eigentliche Überraschung ist aber das fast 17-minütige „Drink From The Last Well“, hier zelebriert Anderson sein Instrument, das man fast schon von Flöten-Prog sprechen kann.

Insgesamt gehört „Curious Ruminant“ zu den besten Alben der Briten, dass vielleicht nicht ganz Klassiker-Status wie „Aqualung“ oder „Songs From The Wood“ erreicht aber doch knapp dahinter rangiert.

9/10