MAJESTICA - Power Train
VÖ: 07.02.2025
(Nuclear Blast Records)
Style: Power Metal
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MAJESTICA
Über Glanz und Gloriebehafteten Power Metal mögen Skeptiker sich oft aufregen, wie sie wollen, doch eines ist Unbestritten: Top-Bands gibt es auch in der edelsten aller klassischen Heavy Metal-Stilrichtungen! MAJESTICA sind schon lange aus dem Schatten von RHAPSODY OF FIRE, HELLOWEEN, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, nicht zuletzt ihren wesentlich bekannteren Landsleuten HAMMERFALL herausgetreten, obgleich deren Songmaterial öfters an genannte Power-Metal-Riege denken lässt. Spielerisch ist der Inhalt auf 'Power Train' erneut eine völlig eigene Liga für sich. Die neben HAMMERFALL aus meiner Sicht höchsten Würdenträger auf dem Gebiet des Melodischen Power Metal (einschließlich Fantasy-, Epic-, und Symphonischen Effekten) geben sich auf 'Power Train' was mich keineswegs überrascht, standesgemäß keine Blöße. Wer es schafft, schnelle über Sechs-Minuten gedehnte Power Metalkracher wie „My Epic Dragon“, oder Alliance Anthem“ so derart spannungsvoll theatralisch vielseitig einschließlich galoppierender Gitarrenwände basierend auf epischem Fundament in jeder Hinsicht Bombastisch zu bringen, erobert die Herzen der Genremaniacs nahezu im Sturm!
MAJESTICA sind eines der besten Zugpferde im Stall des Media-Labelgiganten Nuclear Blast, das zeigt sich sofort beim alle Zweifel wegfegenden Opening Track 'Power Train' dessen Titel seinem Stil gerecht wird. AC/DC lassen die Rock n' Roll-Train fahren, bei MAJESTICA rollt der Power Metal-Express! Die gesamte Band klingt harmonisch wie eine Top geölte Maschine, schwierigste Tempoübergänge laufen fließend ineinander, da sitzt jedes Riff, jedes Solo, jedes noch so kleinste Detail am richtigen Platz. Griffig leichtfüssig zeigt sich „No Pain, No Gain“, das weckt Erinnerungen an beste RHAPSODY OF POWER-Momente zu deren starker Frühphase. Enorm spannungsgeladen fesselndes Dramaturgiekino von Anfang bis Ende offenbart „Battle Cry“ die Schlachthymne für überzeugte True Metal Warriors. Der superbe Faustreck-Ohrwurm-hit „Megatrue“ klingt vergleichsweise tempogedrosselt zu allen anderen Tracks wie ein glorreicher Tribut an allerbeste HAMMERFALL-Zeiten zu End90er-Zeiten. Kraftvolle Chöre, Charismatischer Gesang, und ein sofort auf Anhieb zündend eingängiges Grund-Riff, wie man es sich ebenso gern wieder auf einem HAMMERFALL-Album wünschte zieren den durchweg eingängigen Hitbreaker. Kurz, Prägnant und inhaltsschwer kommt die von Hintergrundchorälen geziete schnelle Hymne „Thunder Power“ auf den Punkt. Stilbezeichnungen wie Fantasy-Epic oder Symphonic-Power Metal sind im Grunde genommen relativ
Wieviel Spaß und Freude in dieser Scheibe stecken zeigen auch das dramaturgisch symphonisch einsteigende sich schnell zur treibenden Power Metalhammer-Hymne entwickelnde von halsbrecherischen Rhythmus-Tempowechseln durchsetzte „A Story In The Night“, das auf seinem Höhepunkt ein Marschtrommelsolo einbaut, ehe wieder kräftig auf's Gaspedal getreten wird. „Go Higher“ setzt übermächtig Emotionsschübe frei, katapultiert den Adrenalinpegel von 0 auf 100 in höchste Emototions-Sphärenhorizonte, galoppierende Gitarren, verpoppt rhythmische Grooves lassen hier an Englands Pop- und Soulqueen ADELE denken, Bass und Schlagzeug geben sicher den Takt vor, bis leidenschaftlich Charismatischer Gesang und Rhythmusgitarre unmittelbar danach folgen, - auch „Victorious“ spielt hoch oben in der Premier-Champions-League des schnellen knackige Grooves und enorm sicheres Mitsinpotential entfaltenden Power Metal einschließlich prägender im Schlaf mitsingbarer catchy Refrains, ohne das es auch nur ansatzweise peinlich wird. Am Ende klingt das Stück gemässigt dezent mit Akustischem Lagerfeuer-gesang aus. Drummer Joel Kollberg liefert seine Kollegschaft an den Äxten permanent zu Höchstleistungen treibend, eine Wahnsinns-Schlagzeugarbeit.
Amtlich wie die beiden Vorgängeralben 'Above The Sky' und 'A Christmas Carol' hervorragend produziert haben MAJESTICA den Power Metal-Olymp erklommen und es geschafft, dem überlaufenen Genre neue Impulse zu verleihen. Packender in Glanz und Glorie-schwelgender zwischendurch ins Melancholische ausweichender Fantasy Epic Power Metal mit Dynamik, hochgradiger Melodieführung, Finesse und Stimmgewaltigen Sänger, Tommy ReinXeed hat spätestens mit Erscheinen des MAJESTICA-Debüts seine Band gefunden (!) dessen unglaublich breit gefächertes Klarton-Stimmbandvolumen so ziemlich alles in der Szene vertretene in die eine Tasche steckt und aus der anderen herausholt. Selten, dass ich dies einem Transparent-Metalalbum attestiere, hier tue ich's gern: Besser und edler als bei MAJESTICA funktioniert heroischer Power Metal im Hymnenformat der geordneten Platz für große Momente lässt, nicht!Vollgetankt steht die Power Train zum Abfahren auf dem Gleis bereit das vorgesehene Fanklientel abzuholen, wo immer der Zug hält, heißt es – Einsteigen, (!) ehe jene, die ihn verpassen, nur dessen Rücklichter am Bahnsteig sehen...
Bedarf es eines weiteren Beweises als diesen hochkarätig melodisch feinfühlig brillianten Tonträgers? - Nope! MAJESTICA sind erneut eine Klasse für sich, gehören unbestritten zu den größten Hoffnungen des phantasievoll-episch hochmelodischen Power Metals.
Fazit: Top-Eliteliga-Power Metal auf allerfeinstem Niveau von einer auf diesem Sektor unschlagbaren Combo. Die Könige des epischen Melodic Fantasy-Power Metal haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet. – In allen Belangen: Brilliant! 9,2/10