PENTAGRAM - Lightning in a Bottle
VÖ: 31.01.2025
(Heavy Psych Sounds)
Style: Psychedelic Doom
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PENTAGRAM
Gefühlt eine Dekade hat es gebraucht, um endlich mal wieder ein neues Album der US-Doom-PENTAGRAM das Tageslicht erbicken zu lassen. Bobby Liebling und seine Crew soviel steht bereits nach wenigen Minuten fest, wollen es nocheinmal amtlich wissen. Über allen Songs thront deutlich verwaschenes 70er-Jahre Flair.
PENTAGRAM bestehen seit 1971, erzeugten bereits düstere Hard Rockklänge in einer Zeit als auch BLACK SABBATH begannen. Ihr bluesiges Flair einschließlich markant prägender Finsteraura haben PENTAGRAM konsequent beibehalten, das doomgroovige unweit von BLACK SABBATH entfernt liegende Element ebenso.
Elf Songs plus drei Zugaben macht zusammen vierzehn. Kompakt druckvoll Organisch riffend röhrt die Auftaktfanfare „Live Again“ im für PENTAGRAM druckvollen Dampfhammer-Doomgroove aus den Boxen, In The Panic Room“ rockt unwiderstehlich angetrieben von unbändigem Vorwärtsdrive, baut zwischendurch mal einen ruhigen das Tempo vollständig rausnehmend längeren Part ein, ehe im Schlußspur mittels Leadgitarrensoloeruptionen nocheinmal heavy aufgefahren wird. Apropos heavy doomgroovend: Im schleppenden Doomsmasher „I Spoke Death“ sind alle PENTAGRAM typischen Merkmale vertreten, ehe dann erneut das Tempo rausgenommen wird, jedoch entgegen des Vorgängertracks folgen gesteigerte mehr dem 70er-Psychedelic-Rock huldigenden Leadsolischleifen was dem Stück mehr Spannung und Würze gibt. „Dull Pain“ rockt knallig mit fuzzigem Gitarrenvibe, weiter geht’s mit dem deutlich im flotten Heavy Doom n' Roll liegenden Bekenntnis „I'll Certainly See You in Hell“, danach drückt „Thundercrest“ einschließlich bedrohlicher Finsteraura schleppend brachial ausnahsmlos kompromisslos im arschtight gezockten Doomgroove. 70er Jahre-Spirit ist auf 'Lightning in a Bottle' in jeder Ritze spürbar überdimensional präsent.
Auch das restliche Songmaterial „Solve The Puzzle“ (einschließlich opulenter fast episch wirkender Momente) schließt sich qualitativ an, hebt sich allerdings ebenso wenig vom Gesamtresultat ab, worin sich der einzige, nicht unwesentliche Abstrich auf 'Lightning in a Bottle' manifestiert. „Spread Your Wings“ doomgroovt einschließlich des unverkennbar auf dem schmalen Grad zwischen Charisma, intensivem Leidens, kauziger Anteile, Horrorlastiger Verzerrung und theatralisch-Chaotisch wandelnden Gesangs von Bobby Liebling, dessen Stimmbänder in Bestform röhren im bewährt schleppendem Schema. Endlich kommen wir zum Titeltrack „Lightning in a Bottle“ selbst, der sich als eine unheimliche Geschichte im schummrigen Gespensterlicht entpuppt, wobei Bobby Liebling alle Facetten seiner Sangeskunst ziehen muss, ehe ab 3:00 Minuten das Tempo gewaltig anzieht, in eine alles plättende Doom Rock n' Roll-Orgie vom Feinsten ausschlägt! „Walk The Sociopath“ lässt den offiziellen Teil einer Scheibe im angeschwärzten Horror-Doom-Style ausklingen, ehe zwei Bonustracks und eine Art Demoverson von „Lady Heroine“ folgen. Angestaubt klingt hier nichts, dafür authentisch 70er-like mit allen zugehörigen Trademarks.
'Lightning in A Bottle' dröhnt ganz im bewährten Raster, verschlechtert haben sich PENTAGRAM qualitativ kaum. Wer das von dieser Eliteliga-Doom-Kapelle trotz gravierender Line-Up-Änderung erwartet (Tony Reed rückte für den wiedereinmal nicht mehr im Team befindlichen Ausnahmegitarrist Victor Griffin als neuer Saitenhexer ins Team) erwartet, sollte aufhören, Stuß zu predigen! Das kommt auch weiteren Doomgroovern wie dem von verzerrtem Gitarrenvibe geprägten (zusätzlich in keineswegs zwingend erforderlicher Vorab-Rohversion) Psychedelic-Rocker „Lady Heroine“ zum Tragen. Vielmehr ist es umso erstaunlicher, wie erfrischend vital die Band souverän von Stimmbandästhet Bobby Liebling angeführt zu Werke geht. Das dieser Silberling seine ureigene Note hat, dürfte allem voran dem Zutun des aktuellen Ex-MOS GENERATOR- Tony Reed geschuldet sein. Bei Bobby Liebling's näselndem Gesang bedarf es weder Veränderungen geschweige experimentieller Impulse, dessen Organ mit eigenem Wiedererkennungswert röhrt ausdrucksstark wie eh und jeh, die Rhythmusabteilung aka Bassist Scooter Haslip und Drummer Henry Vasquez macht einen gewohnt sicheren Job, doch so schön das alles klingt, ist 'Lightning in a Bottle' keine Glanztat, dafür jedoch ein gutes Album, das sich nahtlos in die Bandbio einreiht.
Qualitativ besser als der aus meiner Sicht vergleichsweise noch ein Eckchen schwächere Vorgänger 'Curious Volume' haben sich PENTAGRAM mit 'Lightning In A Bottle' nach zehnjähriger Studioalbenabstinenz gut erholt zurückgemeldet, ohne den großen Überflieger zu landen. Daraus ergibt sich letztlich folgendes...
Fazit: Psychedelic 70th-Doom, kauzverquert schrullig verschrobener Art, wie ihn im Prinzip nur PENTAGRAM zustandebringen. - Leidenschaftlich kauzverquert horrorlastig mit Esprit! 8/10