KILMARA - Journey To The Sun
VÖ: 31.01.2025
(ROAR)
Style: (Melodic) Euro Power Metal/US-Proggressive-Metal
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KILMARA
Mainstreamlastige Metalalben gibt es wie Sand am Meer und was soll ich zu diesem Tonträger schreiben? Ok, fangen wir mal an: KILMARA gehören zu der Sorte Bands, die sich Melodic Power Metal auf's Revers geheftet haben, der zusammen mit Melodic AOR-Schlagseite vorübergehend auch schon mal exzessiver in den Progressive-Bereich tendiert. FREEDOM CALL, KAMELOT, EVERGREY, DRAGONFORCE können hier als Adressen für den auf 'Journey To The Sun' verzapften Stilmischmasch aus Euro-Power und US-Proggressive Metal genannt werden. Vier Studio-Alben hat die seit 2003 bestehende Band aus Barcelona immerhin bereits veröffentlicht, aktuell schließt sich das fünfte an.
Obschon sich ORDEN OGAN-Fronter Seeb Levermann hier als Produzent versuchte, hebt es dieses Album nicht auf ein höheres Level. Zeitweilig etwas arg viel Keyboardgeseier und poppige Strukturen mögen für Mainstream-Metalheads zufriedenstellend sein, für mich sind sie es nicht! Der Metal-Underground ist ohnehin überlaufen ein solches Album ist aller catchy Refrains und verpoppt cheesiger Songstrukturen zum Trotz vieles, doch kein Überflieger. Bei der abtörnenden 8-Bit„Journey To The Sun“-Version vergällt es mir den Hörgenuss heftig! Take Me Back“ erinnert an eine deftig aufgeblasene C-Liga-Nummer MALMSTEEN-Format, einschließlich krude abgehackter Gitarrenriffs mit reichlich viel Keyboardkleister allerdings ohne des Maestros großartigen Solierkünste.
Bedauerlich, da KILMARA neben Schwülstigen Füll-Material wie dem heftig überzogen langatmig im Keyboardgeklimper versinkenden Albumtiteltrack „Journey To The Sun“ oder „An Even Whole“ und dem gedehnt sperrigen „Power of the Mind“ in dem flotten wie griffigen Powergroover „Chances“ oder dem spannungsvoll theatralischen „Wildfire“ auch vorzeigbares Songmaterial von besserer Qualität im Koffer haben. Bei „Liberticide“ kristallisieren sich in Richtung KAMELOT deutende Prog-Wurzeln heraus. Über die vor Kitsch triefende zur 8-Bit-Albumtitelsong-Version bezeichnenderweise hervorragend passende Geschmacksverfehlung eines Gameboy-Album-Coverartworks zum Wegschauen mag sich jeder selbst denken, was er/sie will.
Fazit: Immerhin teilweise ok, in der Gesamtrelation betrachtet keineswegs über biederes Durchschnittsformat hinaus gehend. 5/10