THE GATES OF SLUMBER - The Gates Of Slumber
VÖ: 29.11.2024
(Svart Records)
Style: Doom Metal
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THE GATES OF SLUMBER
Dreizehn Jahre liegt das letzte THE GATES OF SLUMBER'-Studioalbum 'The Wretch' bereits zurück, aufeinmal präsentiert die Indianapolis-Doomcrew unerwartet zum Ende November kurz vor Weihnachten tatsächlich ein weiteres Album, das insgesamt sechste überraschenderweise nach der Band selbst benannte 'The Gates Of Slumber'. Wie lange habe ich dieses geniale Doomtrio vermisst!
Dieses Album öffnet die Tore des Schlummers in gewohnter Weise dringt bis tief in versteckte Bewusstseinsebenen Psychedelischer Ebenen des menschlichen Geistes vor und fügt sich nahtlos in die Bandbiografie. 'The Gates Of Slumber' ist ein Album, dessen Inhalt sich weitläufig im ungefähren Schnittmengenfeld zwischen BLACK SABBATH, SAINT VITUS, PENTAGRAM, SOLITUDE AETURNUS oder den lediglich echten Doom-Insidern bekannten (sträflich unterbewerteten!) knapp über anderhalb Dekaden genauer - zwischen 1989 – 2005 konstant aktiven Doomern PENANCE trifft, die sich ihrem Schaffen gemäß würdig Tribut zollend, ehrenhalber als prägender Einfluss auf 'The Gates Of Slumber' aufblitzend wieder finden, ebenso herauskristallisieren. Grund für die lange Wartezeit ist die den Entwicklungsprozess extrem verlangsamende Corona-Pandemiezeit gewesen.
Basierend auf John Carpenter Horrorfilm-Kinofilmklassikern wie 'The Black Death' oder 'The Fog' (Nebel des Grauens) beinhaltet 'The Gates Of Slumber' sechs siedend heiße Lava-Doomeruptionen und sind ein Muss für jeden Doom-Lunatic.
Bandmotor ist nach wie vor Sänger/Gitarrist Karl Simon, dessen leidenschaftlich klagende Vocals allen sechs Kompositionen unnachahmlich ihren Stempel aufdrücken. „Embrace The Lie“ doomt von kraftvoll nachhallend vibrierenden Bratgitarren flankiert. „Perdition“schlägt nocheinmal in die ähnliche Kerbe. „Full Moon Fever“ Doomgroovt ungemein episch im early BLACK SABBATH-Modus bis zu der Stelle, wo ein der frühen 'Apocalyptic Raids'-Ep aus dem Jahr 1984 von HELLHAMMER denken lassender Part kommt, in dem grauenvolles Geröchel, Würgen, intensiv sich selbst Übergeben zu vernehmen ist, es klingt als ob eine Eierschale aufplatzt – weckt Erinnerungen an Sci-Fi-Horror-Filmklassiker vom Typ 'Alien' oder es erzeugt Bilder einer Werwolf-Verwandlung in Vollmondnächten, - das Geheul am Ende gibt Anlass von letzterem auszugehen, was zart besaiteten Gemütern literweise eiskalte Schauergüsse über den Rücken laufen lässt!
Die drei nachfolgenden Doomhämmer sind weder friedfertig noch freundlich gestimmt, dröhnen beissend die Luft zum Knistern bringend einschließlich garstigem Gesang bei gewohnt mächtig schwerkalibriger Gitarrenriff-Urgewalt bei kauzverquerten Grooves einschließlich Leadsoli durch Mark und Bein. Wuchtig knallende Schlagzeugbeats, im kraftvoll brummenden Akkordrhythmus wummert der Bass. „At Dawn“ ist mit „nur“ 4:02 Minuten für einen Doomsong reichlich kurz, knallt aber kein Gramm weniger heavy-psychedelisch als die anderen. „The Fog“ lässt die Mannschaft der zornigen bei dem Unglück des 100 Jahre zuvor durch falsches Leuchtfeuer zerschellten Schiffes 'Elisabeth Dane' ertrunkenen Seeleute angeführt durch ihren Kapitän mit in sturmgepeitschter Nacht gegen Wände schlagendem, unheimliche Kratzgeräusche erzeugendem Enterhaken von dichter sich der Küste zum dahinterliegenden Festland nähernder Nebelwolkenwand verschluckt vor geistigem Auge real Gestalt annehmen.„The Plague“ schließt sich qualitativ allen fünf Songs an.
Fazit: Ein tonnenschwerer Brocken, den THE GATES OF SLUMBER ihrer treu ergebenen Doom-Jüngerschaft direkt vor die Füße werfen und ganz heißer Anwärter auf das Traditions-Doomalbum des Jahres. – W(h)ellcome Back! 9/10