EDGE OF SANITY - The Spectral Sorrows


VÖ: 06.12.2024
(Century Media)

Style: Death Metal

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EDGE OF SANITY

Fast 32 Jahre liegt es nun bereits zurück. Als Remasterte Wiederveröffentlichung erscheint dieser Tage der Death Metal-Meilenstein 'The Spectral Sorrows' von EDGE OF SANITY – hierfür Worte wie zeitlos, Kult, facettenreich, vielschichtig und Referenzwerk für's Genre in den Mund zu nehmen, ist keineswegs untertrieben.

Was Dan Swanö & Crew EDGE OF SANITY auf diesem vor kompromissloer Härte, Spannenden Tempowechseln und enormer Melodievielfalt überquellenden 1993 in heftigen Schweden Death Metal gegossenen Stück Vinyl gelang bleibt bis heute unerreicht und erreicht sogar das Niveau von Meisterwerken der Big 4 des schwedischen Death Metal DISMEMBER, ENTOMBED, GRAVE, UNLEASHED.

Lupenreiner als auf diesem 13-Tracker war, zugleich innovativer ist DEATH METAL nicht mehr möglich. 'The Spectral Sorrows' stellt so etwas wie einen kurz nach Blütephase veröffentlichten Quantensprung für's Death Metal-Genre dar. Kraftvolle Grooves, Hammerharte Rhythmuswechsel, spitze Widerhaken und ein Organ bei dem Death Growls exakt so klingen, wie sie auch sollten: Mächtig aggressiv, respekteinflößend, Missstände anprangernd leidenschaftlich von immenser Durschlagskraft, letzteres gilt auch für Gitarren und Schlagzeug. Das Ding explodiert dauerhaft vor Flexibilität. Allein der ungeschliffen ruppig brutal alles zerstörende Titeltrack „The Spectral Sorrows“ zeigt wieviel Energie gepaart mit geradewegs unwiderstehlich treibend alles zerstörrender Vorwärtsdynamik in der Scheibe steckt, ein gelungener Classic Melancholie Metalpart krönt den mächtigen Einstiegsopener als Titeltrack. „Dark Day“ erinnert zeitweise an drei bis vier Jahre danach folgende Alben der SciFi-Death Metaller HYPOCRISY. Was 'The Spectral Sorrows' zusätzlich gehaltvolle Wertigkeit gibt, sind eingestreute Hard Rock-Parts, intensive Traditionsmetalsequenzen („Lost“) oder tonnenschwer bedrohliche Stimmung transportierende Doom-Riffwalzen inklusive Sprechparts („The Masque“) zu denen massives Death Metalgeknüppel ausreichend Kontrast bildet, einschließlich hohen Cleangesängen bei „On The Other Side“, während „Sacrificed“ gar mit locker in die SISTERS OF MERCY-Ecke gehenden Gothic-Grooveparts einschließlich melancholischen Klartongesang einbauend, jongliert. „Feeding The Charlatan“ geht damals wie heute als brutaler Death Metalabriss durch, der gelungene Thrashattacken integriert. „Serenade For The Dead“ zeigt schließlich das auch ein brutaler Death Metaltrip in versteckt gelegene Frequenzen der Betrübnis überraschend stilvoll sanft ausklingt. Mehr als ausreichend Gründe, warum 'The Spectral Sorrows' den höchsten Platz auf dem Treppchen des bis heute stärksten Tonträgerdokuments in der EDGE OF SANITY-Biographie belegt.

Die MANOWAR-KultHymne „Blood Of My Enemies“ auf Death Metal covern, trotzdem dabei nahe am True (Epic) Metal-Original zu bleiben gilt als unglaubliches Husarenstück, was EDGE OF SANITY hervorragend gelang, womit dem Album insgesamt das I-Tüpfelchen aufgesetzt wurde. 'The Spectral Sorrows' gehört für mich zu den unverzichtbar Genreprägenden Top-Ten auf dem Death Metalsektor, an der kein/e Todesbleimetaller vorbeikommt, welche(r) dieses Metier allen Ernstes mag. Gekrönt durch ein Stil- bzw. Genreprägendes Coverartwork von Death Metal-Künstlerkoryphäe Dan Seagrave hatten EDGE OF SANITY mit 'The Spectral Sorrows' 1993 ein großes Meisterwerk geschaffen.

CD 2: Zur beigefügten Remix-CD lässt sich soundmässig fürstlich streiten, ob solch eine Remixversion erforderlich ist oder in die Kategorie verzichtbar fällt, interessiert eigentlich nicht die Bohne, weil das Original bezüglich Sound & Härte unerreicht war, ist, bleibt. - Punkt, Aus, Finito, Ende, Basta!

Fazit: Pflichtrlease, der in jede Death Metal-Sammlung gehört, die tatsächlich etwas auf sich hält. Zeitlos apokalyptisch, bedrückend schwer, irrsinnig variabel zeitweise gar experimentiell mit soviel Wucht auf dem Scheffel, von der zahlreich im Genre herumkrebsende über belangloses Durchschnittsniveau nie hinaus kommende Acts träumen. - Eine Sternstunde im Death Metal. - Ultimatives Masterpiece!  9,5/10

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