THE PINEAPPLE THIEF - Last To Run

11 pineapplethief

VÖ: 08.11.2024
(KScope/Edel)

Genre: New Art Rock

Homepage:
THE PINEAPPLE THIEF

Da dauerte es Jahre, bis die New Art Rocker wieder mit neuem Material aufwarten und nun legen sie direkt nach. Lediglich ein dreiviertel Jahr nach „It Leads To This“ legt Bruce Soord mit seiner Truppe nach. War die Pandemie geprägt von Re-Issues und Neunaufnahmen, so laufen die kreativen Geschäfte derzeit auf Hochtouren, eine dritte Tournee in eineinhalb Jahren ist für das Frühjahr anberaumt. Kann die EP „Last To Run“ dem Werk von THE PINEAPPLE THIEF neue Facetten abringen und sich vom Album abheben?

Ruhig und bedächtig beginnt „All Because Of Me“, was nicht ganz ungewöhnlich ist, eher dass sich Wunderdrummer Gavin Harrison merklich zurück hält. Eine fiebrige Rhythmik schleicht sich ein, ohne groß auf treibende Schläge zu setzen, sondern ihr Heil eher im Brit Pop zu suchen. Am interessantesten erscheinen da noch die Slide-Gitarren, welche sich auch in „The World To Me“ zu hören sind.
Dessen Hymnik führt zu einem altbekannten Problem der Formation, die Nähe zu PORCUPINE TREE. Auch elektronische Spielereien können nicht darüber hinweg täuschen, dass „Even Less“ sehr nahe ist. Die selben zwischen Leiern und Schweben angesiedelten Synthesizer entdeckt der Hörer ebenso in „No Friend Of Mine“. Hier kann sich Harrison am ehesten in Szene setzen, was angesichts der analog dazu kernigsten Riffs nicht überrascht.

Von anderer Machart ist „Election Day“ doch leider auch da der Schatten zu groß, die Art wie das Piano Sphärik erzeugt kennt die Zielgruppe schon. Wobei schon zu beobachten ist, wie man gerade mit ein paar eher amerikanisch klingen Zutaten hinsichtlich Melodieführung und Arrangements versucht eigene Wege zu gehen. Leider wird der Weg nicht konsequent durchgezogen, man bremst die Zugänglichkeitsbemühungen selbst aus.
So liegt es am Titeltrack wirklich große Kunst aus den Boxen zu zaubern, dem längsten Stück des Rundlings. Der Bass hüpft zu jazzigen Takten, die Instrumentalfraktion hält sich geheimnisvoll zurück, die Sticks schleichen über die Toms und zwischendurch kommt alles in Schweben. Letzten Endes bringen weder das noch die schönen Auflösungen die Stimmung wie des Mutteralbums, welches einfach frischer wirkte.

6,5 / 10

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