HIGH WARDEN - Astral Iron
VÖ: 22.11.2024
(Dying Victims Productions)
Style: Doom
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HIGH WARDEN
HIGH WARDEN sind vor zwei Jahren von Sänger/Gitarrist Alaistari von Morgue Gul und Drummer Sadistic Hammer gegründet worden. Als dritter im Bunde trat der zunächst als Live-Bassist mitspielende Lord Parish als festes Bandmitglied bei. Der Welt aus Fantasy, Mythen- und Legenden widmet sich das Münsteraner Doom-Trios HIGH WARDEN, auf dem aktuell veröffetlichten Debüt, dessen vor zwei Jahren erschienes Demo „Land Of Stone“ zumindest einer kleinen Fanbasis ungefähren Vorgeschmack auf aktuell vorliegendes Longplaydebüt gab.
Einflüsse von BATHORY, PAGAN ALTAR, MERCYFUL FATE, MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL, sowie DOOMSWORD ziehen sich durch's gesamte 'Astral Iron' betitelte Album, obwohl das Grundgerüst auf dem alles fußt sinch in traditionellem Doomgefilde mit Blickrichtung CANDLEMASS/TROUBLE/REVEREND BIZARRE und Konsorten bewegt. Das zeigt sich schon an den beiden ersten sechs bis fast neun Minuten beanspruchenden Kompositionen „The Morn is wiser than the Eve“ und „Devil His Due“/Whores Of Yerusalim“. Bei letzt erwähntem kristallisieren sich MANILLA ROAD/MERCYFUL FATE, TROUBLE sowie DOOMSWORD-Influenza ungemein prägnant heraus. Der mittels Keyboard erzeugte Gespenster-Atmosphärenlastik erzeugende gebettet 1:46 Minuten kurze „Burgfrieden“ kündet an, dass es danach zähfließend schwerblütig weiter geht. „Pale Hunter“ passt als kürzeste gerade 4:37 Minuten auf die Doomwaage legender Schwermutgrooveschelle mit spannenden kraftvoll Tempo und Stimmung wechselnden MERCYFUL FATE-Breaks ins Gesamtkonzept. Handwerklich ist das Ding nicht schlecht, nur fehlt es zwischendurch an Überraschungsmomenten, was gerade an Track zwei "Devil His Due"/"Yerusalim", umso deutlicher wird. „Astral Iron“ zeigt sich als opulent epischer Doom-Titeltrack von BATHORY und DOOMSWORD beeinflusst, zu denen sich raffiniert eingefädelte MANILLA ROAD/MERCYFUL-Fate Taktgroovewechsel gesellen, vor allem das heroische Organ von Sänger/Gitarrist Alastair van Morgue-Gûl entfaltet bei diesem zunächst schleppend träge anfangenden zur Mitte mehr auf's Tempo drückenden am Schluß in gediegeneres Tempo zurückfallenden 7:38 Minuten-Epos intensiv Wirkung.
Das Feinste folgt zum Schluß. „We Shall Burn At Foreign Shores“ (The Choice Of Achilles) - erinnert an die goldene BATHORY-'Hammerheart' -'Ära, es könnte als Tribut für den zeitlosen Schwedenkult durchgehen. 'Mystische Akustikgitarren sorgen für zentnerdickes Gänsehautflair, ehe kraftvolle Riffs folgen um den 8:17 Minuten Pilgerweg zu zementieren. Gerade als das Gemüt von zähfließend bleierner Schwere umnebelt regelrecht eingelullt ist, ein sich abzeichnend tonnenschwer epischer Ausklang steht unmittelbar direkt bevor als plötzlich die unvorhersehbare Wendung erfolgt - in der Schlußminute von 7:17 bis 8:17 wird ausnahmslos extrem Black-Speedlastig auf Teufel komm raus geballert (!) wodurch ein völlig krasser Abgang diesen Fünftracker mit fesselndem Zwischenintro beschließt - auch das eingangs noch fehlende Überraschungsmoment ist vorhanden. Ein schönes Eye-Catcher Fantasy-Coverartwork sorgt darüberhinaus für optischen Genuß. Damit steht für's Erse ein vielversprechender Anfang zu Buche, der im sicheren 8er-Grün-Bereich andockt.
Fazit: Gelungen fette Kombination aus Traditions-Doom und Düster-Fantasy-Epik. - Bockstark! 8/10