GLAZED CURTAINS - Claustrophobia
VÖ: 22.11.2024
(Tape Capitol Music)
Style: Post-, Alternative-, Modern Rock
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GLAZED CURTAINS
Irgendwie ne ziemlich schräge Mischung aus 60er Jahre Rock und modernen Grooves, die sich auf dieser vorliegenden Eigenpressung von GLAZED CURTAINS aus den Boxen zwängt, wobei dies nur den äußersten Grenzbereich dessen darstellt, was die Österreicher da prodziert haben. 'Claustrophobia' heißt das zuvor auf EP-Format, mittlerweile auf Albumlänge gebrachte, neun Stücke beinhaltende Gesamtwerk. Zeitweise sind Alternative-Klänge, dann wieder Dark Wave oder Post Rock-Anteile herauszuhören. Der Albumtitel ist schon krass gewählt, spiegelt umso mehr die intensiv auf dem Tonträger verarbeiteten Gefühle wieder. Begriffserklärung: Klaustrophobie steht für die Angst, sich in engen oder geschlossenen Räumen aufzuhalten.
„Wir Wollten etwas schaffen, das die emotionalen und sozialen Kämpfe wiederspiegelt, mit denen die Menschen jeden Tag konfrontiert. Es ist roh, es ist real, und wir glauben, dass sich jeder auf irgeneiner Ebene damit identifizieren kann.“ O-Ton: Gitarrist Constantin Kary. An den Worten ist in der Tat etwas dran.
Als Bandeinflüsse werden laut Infoblatt Modern Rock-Kapellen wie HIGHLY SUSPECT, BADFLOWER oder KID CAPICHI angegeben, was den zeitweise poprockigen Touch in der Musik von GLAZED CURTAINS hinreichend erklärt, von THE WHITE STRIPES liegt die Musik auch nicht immer weit enfernt. Zumindest ist das Teil für eine Indpendendpressung amtlich fett und überaus professionell produziert. Das Stilspektrum des Wiener Quartetts bewegt sich eher in einem bestimmten gemessen am Einflusspektrum breit gesteckteren Rahmen. Nicht nur gesanglich schwelgt 'Claustrophobia' im Stimmungsfeld zwischen Post Rock, Alternative, Dark Wave und Rock.
Bei Nummern wie dem knallenden ADHD Fever“, dem voll das Gaspedal durchtretenden„Show Me How It's Done“, sowie eingängig rockenden Songs („Good Look“ oder „Love Me Now“) schält sich Alternative-Touch heraus. Auch der Titeltrack „Claustrophobia“ tendiert in diese Mischung aus unterkühltem Post Rock und Alternative Touch, während sich „My Anxiety“ als Kreuzung aus verpopptem Dark Wave und Post Rock-Anteil entpuppt. Inwievern man diesem Release etwas abgewinnt oder nicht, soll in dem Fall jeder für sich entscheiden, weil sich an diesem Teil heftig die Gemüter spalten, obwohl GLAZED CURTAINS zweifelsfrei handwerklich etwas können. Mein Ding ist das Teil ganz ehrlich nicht, schlußendlich bleibt das...
Fazit: Bunt gemischtes Elixier das den Bogen aus Post Rock, Alternative, Dark Wave, Modern Rock und noch so einigem anderen weit spannt, nicht zwingend jedem gefallen mag, doch insgesamt viel bietet. 6/10