GUTTER BONES - Tales From The Bones
VÖ: 22.11.2024
(Eigenveröffentlichung)
Style: Hard Rock / NWOBHM
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GUTTER BONES
Laut, ehrlich und ohne Schnörkel, GUTTER BONES zelebrieren Heavy Metal in Reinkultur, heißt es laut Infoblatt - so verhält es sich in dem Sinne tatsächlich. Klassischer Straßen Hard Rock mit erdigem Rhythm and Beat trifft NWOBHM-Elemente, hiervon darf sich vor allem die SAXON, MOTÖRHEAD, JUDAS PRIEST, UFO und TYGERS OF PAN TANG-Fraktion angesprochen fühlen.
Lässt bereits das gesprochene Eingangsintro von „Amon Re“ schwer an IRON MAIDEN sowie deren Bezug zur Ägyptischen Mythologie denken, geben sich Stampfende Parts, Epischer Touch und schleppend rollende Grooves bei diesem Auftaktsong in eine Mischung aus tempogedrosselter SAXON treffen TYGERS OF PAN TANG, bis der Kreis mit gesprochenem Outro sich schließt. „Name Of The Game“ walzt kraftvoll röhrend irgendwo zwischen UFO, heavy rockendem SAXON-Einschlag, WHITESNAKE und TYGERS OF PAN TANG-Vibe, was auch die Leadgitarrenarbeit zwischendurch demonstriert. Bei „Our Last Days“ kommt obig erwähnt erdiger Groove kräftig zum Tragen einschließlich den Hauptgesang unterstützender Background-Vocals und wieder fließt ein gesprochener von melancholischem Blues ausgefüllter Part ein, der in Stadion Rock-Vibe umschlägt für wenige Momente gar frühe DEF LEPPARD zu Tage treten lässt. Fehlte der schnelle mächtig Tempo machende Track sorgt spätestens „Demon“ mit druckvoller JUDAS PRIEST-Riffhärte dafür, dass es zur Abwechslung endlich verstärkt in zügigem Tempo zur Sache geht, was der EP nach drei relativ schleppenden Tracks gut zu Gesicht steht. Bezüglich Grundessenz haben GUTTER BONES durchaus die richtige Mischung, allerdings müssen sie künftig vermehrt darauf achten, nicht beständig auf dem selben Tempo herum zu reiten, sondern das Ganze, um es effektiver zu machen, an geeigneter Stelle flexibler gestalten. Erfreulicherweise geschieht es mit dem vierten und letzten Track - „Demon“ , wo das Stück wie es sich für echten Heavy Metal gehört, kräftig explodierend der bei den Vorgängersongs zeitweise fehlenden, jetzt deutlicher sich Geltung verschaffenden Leadgitarre Freiraum eröffnet, was solchen Songs im Endeffekt erst richtig deren Würze gibt.
Selbst das kompakte Produktionsraster tröstet nicht wirklich drüber hinweg. Diese handwerklich schon mal ganz ordentliche EP deutet das in GUTTER BONES steckende Potential einerseits deutlich an, lässt andererseits aber einiges an Luft nach oben. Für's gelungene Coverartwork lege ich noch einen halben Zähler drauf.
Fazit: Interessante Mischung aus klassischem Hard Rock/NWOBHM, in diese EP sollte dafür geeichtes Oldschoolfanklientel bedarfshalber gern mal reinhören. 7/10