THE VIRGINMARYS – The House Beyond The Fires
VÖ: 01.11.24
(Masochismo Records/Cargo)
Genre:
Punk‘n Roll / Garagen Rock
Homepage:
THE VIRGINMARYS
Es gab Zeiten, da hast du dir ein Album auch wegen des Plattencovers gekauft bzw. zumindest mal in das Album reingehört. Das von “The House Beyond The Fires”, dem jetzt seit fünften Longplayer des englischen Duos THE VIRGINMARYS, wäre z. B. so eins gewesen. Tatsächlich aber hat mich die vorab veröffentlichte Videosingle des Tracks „There Ain't No Future“ auf diese durchaus interessante Kombo gebracht. Dieser dynamische Mix aus Punk’n Roll, der auf modernen, heute nennt man das wohl Garagen Rock trifft, fräst sich geradezu in den Gehörgang und ist zurecht auf vielen Radio Playlists vertreten. Hierdurch kam ich auf die nächste dieser Veröffentlichungen „When The Lights Go Down“. Eine eher im Alternative-Bereich angesiedelte melodische Schrammel-Nummer mit ordentlich Pep. Und wie es der Zufall wollte folgte mit „Northwest Coast“ das nächste Stück vom Album, das durch seinen fast schon funkigen Groove und mitreisenden Beat wieder anders klang. Dem gegenüber steht mit „You're A Killer“ ein klassische Speed Rock Nummer oder mit dem Opener „White Knuckle Riding“ ein eher melodisch schleppender Rock Song mit viel seelischem Tiefgang. „Trippin' New York City“ setzt mit seiner angehauchten Grunge Unterlage sogar noch einen drauf. Nahezu jeder dieser im Regelfall nur 3-minütigen, durchweg abwechslungsreichen Tracks, legt eine Dynamik und Intensität an den Tag, die ich in der letzten Zeit beim Hören selten so empfunden habe. Dazu kommt, dass jeder Song durch einen markanten Part, sei es bei der Melodieführung, dem Refrain oder einem Gitarren Lick oder Riff, sich sofort einprägt. Klar fühlt man sich beim Hören auch an andere Bands erinnert. Bei „My Nettle“ kam mir sofort THE KNACK’s „My Sharona“ Gitarren Lick in den Sinn oder bei der genialen Uptempo Nummer „Lies, Lies, Lies“ kann man durchaus den Vergleich zu THE WILDHEARTS ziehen. Die elf Stücke auf dem 39-minütigen Album sind nicht nur produktionstechnisch auf einem hohen Niveau angesiedelt. Normalerweise müsste man hier jeden Song einzeln ansprechen, denn „Where Are You Now?“, „Dance To The City“ oder auch „Urban Seagull“ fahren ein hohes Abwechslungsprogramm, was aber jetzt den Rahmen sprengen würde.
Für “The House Beyond The Fires” muss man nicht unbedingt seine musikalische Komfortzone verlassen. Man verpasst aber eine wirklich sinnvolle Horizonterweiterung, wenn es unterlässt. Für mich gehören THE VIRGINMARYS mit ihrer neuen Platte zu einer DER positiven Überraschungen im Musikjahr 2024!Punkte: 9/10