DAMAGE CASE - Beyond Redemption
VÖ: 22.11.2024
(Eigenpressung)
Style: (Melodic) Thrash Metal
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DAMAGE CASE
DAMAGE CASE – der Bandname schreit intensiv laut nach MOTÖRHEAD (!) siehe gleichnamiger Track 7 vom 1980 erschienenen 'Overkill'-Album. Achtung: Nicht zu verwechseln mit fäst gleichnamiger MOTÖRHEAD-Coverbänd DAMÄGE CASE, die haben sich völlig komplett demWarpig-Trio verschrieben.
Auf 'Beyond Redemption', dem Debüt des Hanauer Trios DAMAGE CASE geht es geradlinig direkt, melodisch thrashlastig zur Sache, dabei kommt die Wurzelbasis des 80er US-Oldschool Thrash des Öfteren zum Vorschein (EXODUS, DEATH frühe METALLICA, TESTAMENT, SLAYER usw.), deren Grundessenz sich mit gesundem Schuß zeitgemäß (das verpönte Unwort beginnend mit einem groß geschriebenen 'M' gefolgt von einem o, einem d, zwei weiteren Folgebuchstaben bis zum kleinen 'n' am Schluß sei Stelle tunlichst vermieden) und frischer Dynamik paart. Die Kombination aus harten, krachend flotten Riffs vielseitiger zugleich eingängiger Melodievielfalt, raumgreifend rockigen Parts und ausgewähltem Songwriting hat es geballt in sich. Übergänge von hoher Melodieführung und kompromissloser Direktheit liefern sich gegenseitiges Wechselspiel. Wirklich beeindruckend, was dem Trio in klassischer Besetzung Marco Vanic (Rhythmus-Gitarre/Vocals), David Höhn (Leadgitarre) und Christoph Schmidt (Schlagzeug) auf diesem wirklich mehr als respektablen Debüt gelingt, das im Prinzip gar nicht nach MOTÖRHEAD, obwohl es der Bandname auf den ersten Blick suggeriert.
Was ist eigentlich mit dem Bass? Der wurde möglicherweise nachträglich im Studio eingespielt..? Möglicherweise ist der Bassposten bei DAMAGE CASE immer noch unbesetzt... Musiker, die interesse daran haben, sollten bei Bedarf mal bei den Jungs anfragen, soviel als Nebenbei-Info: Das mörderische Auftakt-Thrashinferno „Dream Ahead“ hat sogar die 100.000er Grenze auf einer bestimmten Streaming Seite (deren Name aus bestimmten Grund unerwähnt bleiben soll) überschritten! Daran zeigt sich dass der Mittelhessen-Dreier schon fünf Jahre nach Bandgründung in der Thrash-Szene fett punkten konnte, wofür es respektvoll den Hut zu ziehen gilt. Soviel durchschlagender Erfolg ist ganz selten einem „Newcomer“ beschieden.
Richtig effizient fließen rasant bei den Hörnern packende Killerhooks ein, die technisch auf hohem Niveau knallende Gitarrenarbeit lässt mitsamt zeitweise(m) Hymnenfaktor bei Thrashfetzern wie „Beyond Redemption“ oder „Dead And Alive“ aufhorchen. Track drei „Start again“ dringt in kraftvoll tempogedrosselt schwere Gitarrenpartregionen vor, die sehr an das von METALLICA gecoverte VAN HALEN-Instrumental „Orion“ erinnern. „Out Of Spite“ klingt dann 1:1 zu sehr direkt nach METALLICA diesmal in Richtung zum schwarzen Album geneigt, schön, dass es dabei belassen wird, weil zu sehr 1:1 METALLICA würde allem voran das enorme Vielseitigkeitspotential des reichlich begabten Hanauer-Trios konterkarieren. Umso besser, wenn im über Siebenminütigen Schlußspurt noch einmal kräftig Vollgas gegeben wird, hymnenhaftes Flair folgt, einen knackigen Stampf-Metalpart einzubringen scheut man sich ebenso wenig ehe der Langriemen am Schluß in kraftvolle Melodieführung übergehend ausklingt. Einwandfrei sauber abgemischt lässt das druckvolle Produktionsraster ebenfalls nichts anbrennen.
'Beyond Redemption' signalsiert in packender Form nur allzu deutlich, dass neben gestandener Hessen-Thrash-Größen wie TANKARD, EXUMER, MORTAL TERROR, TOXIN, MINDREAPER, ABANDONED usw. selbst noch nicht lange dem Sektor zugehörig aktive Eigengewächse sofern sie etwas können, was bei DAMAGE CASE wirklich der Fall ist, - frischen Wind in die Thashszene bringen.
Fazit: Mit diesem Siebentracker legen DAMAGE CASE schon mal ein wirklich beachtenswert sattes Pfund auf die Waage, das sich gewaschen hat. - Gut! 8/10