BROTHERS OF METAL - Fimbulvinter
VÖ: 01.11.2024
(AFM Records)
Style: Power Metal
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BROTHERS OF METAL
Nordisch-Mythologische Themeninhalte sind nach wie vor das bestimmende A und O bei BROTHES OF METAL, der Gemeinschaftskollaboration skandinavischer Heavy Metal Musiker und -rinnen. BROTHERS OF METAL müsste eigentlich den Zusatz 'and Sisters' vor der Endung OF METAL tragen. Ylva Eriksson ist eine Ausnahmesängerin mit ungemein schöner, kraftvoll wie feinfühlig auch Theatralik einfließen lassender Klarstimme, was bei allen Songs zum Tragen kommt. Auf den ersten Blick wirkt das beinahe durchweg vohrandene Grundschema des 3. BROTHERS OF METAL-Studio releases von im Vergleich zu den zwei Vorgänger-Alben 'Prophecy of Ragnarök' und 'Emblas Saga' in groben Zügen gleich, bei komplettem Durchlauf wird allerdings deutlich, dass alles fließender, weitaus professioneller klingt. Daneben sind zusätzliche vorher so nie gekannte Feinheiten erkennbar, die auf den Vorgängeralben bisher fehlen.
Fimbulvinter ist die Bezeichnung für einen dunkleren und kälteren dreijährigen Winter, dessen Dauer noch länger ist als alle anderen Winter. Wenn diese Art von Winter eintritt bedeutet es ein Vorzeichen für den Weltuntergang im Verlaufe der Ragnarök – wenn die Schlacht zwischen Göttern und Riesen – sich ankündigt.
An Hymnen mangelt es BROTHERS OF METAL natürlich keineswegs. Positiv macht sich der gestiegene Abwechslungsreichtum inmnerhalb der Songs bemerkbar. Welche der symphonischen Power Metal-Hymnen gilt es zu nennen? Zunächst einmal „Flight Of The Ravens“ von phanastischen Chören flankiert, wenn Odin's Raben Hugin und Munin sich auf ihren Flug begeben, den Schlachtverlauf beobachten. „Giantslayer“ beinhaltet Epik-Momente und entwickelt von Ylvas's Organ kontrastierend harrschen Shouts einschließlich Power Metal-Fundament immens Dramaturgie.„Heart Of Stone“ mit kehligen Shouts von Joakim Lindbäck Eriksson ergänzt oder sind weitere solcher Hymnen, von denen es insgesamt 12 gibt. „Rivers Of Gold“ sticht von Akustikklängen begleitet, sich zum kraftvollen ausnahmsweise nicht auf Power Metal gebürstet als folkiges Viking-Flair entfaltender Hard Rocker, aus dem Gesamtkontext hervor, dessen Inhalt uns etwas über gefüllte Tavernen, gehisste Flaggen, legendäre Schlachten, bergige Landschaften und Flüsse erzählt, in denen es einst größere Goldvorkommen gab. Spätestens bei „Blood Red Sky ist es soweit,die Schlacht beginnt - Odin's Raben fliegen, der Himmel färbt sich rot! So heimlig das Stück beginnt, wird es von tiefgehend mystischer Atmosphäre, Handgetrommel, inbrünstigem Wikinger-Choralgesang und Ylva's erzählend Gänsehaut erzeugender Stimme geführt. Mit „Ratatosk“, „Chasing The Light“ und sind natürlich weitere von Epik umkranzte Power Metalhämmer am Start, deren Strickmuster sich allerdings oftmals ähnelt. „Mit dem klassischen Hard n' Heavy Rocker „Heavy Metal Viking“ umgehen BROTHERS OF METAL geschickt das typischen Grundschema, wobei das Stück grandiose Hymnen-Ohrwurmqualitäten entfaltet. Mit „The Other Son Of Odin“ hat das achtköpfige Ensemble eine Heldenhymne geschaffen, die in fesselnder Weise Epik, Spannung und Mysik vereint.
„Bersirkir“ deutet (in Bezug auf das Thema nordische Göttermythologie) mit tiefen Schlachtrufen an, dass es nocheinmal blutig wird, wenn der zahlreiche Krieger zu Fall bringende Berserker sich in mörderischem Blutrausch tobt, (Mensch oder Monster?) ehe ihn selbst schließlich das Schicksal ereilt. „Nana's Fate“ ist die Ballade auf 'Fimbulvinter', die vom Schicksal der nordischen Göttin Nanna – des Gottes durch Loki's Verrat durch Mistelzweig-Pfeilschuss des blinden von Loki dazu angestiffteten Hödur gefallenen Gottes Baldur's Frau handelt, die gebrochenen Herzens neben ihrem Mann per Verbrennung per Feuerbestattung sich mit ihm in einer anderen Sphäre (im Jenseits) wieder vereint. Unbeschreiblich fesselnd, tief greifend lässt diese Megaballade ausnahmslos alle Nackenhaare senkrecht stehen! Danach fegt der Bombastisch sich ankündigende Power Metalsturm von Titeltrack 'Finbulvinter' unaufhaltsam ins Gehör, um die Reise in die nordische Götterwelt dem Albumhalt entsprechend angemessen zu beenden. Aus meiner Sicht haben BROTHERS OF METAL ihr bis dato bestes zumal ausgereiftestes Gesamtwerk vorgelegt, wofür das virutose schwedische Bandensemble eine vollauf berechtigt verdiente 9er-Wertung bekommt.
Angefangen von der Sonnen-Rune „Sowilo“ über Blutrot gefärbten Götterhimmel „Blood Red Sky“ bis zum sich ankündigenden Titelsong „Fimbulvinter“ haben BROTHERS OF METAL wieder tolle Arbeit geliefert, die zu den drei besten aller symphonischem Metalbands gehörende Formation ihren Status vollauf bestätigt.
'Fimbulvinter' wird seinem Titel gerecht – Lasst uns gemeinsam darauf anstoßend Axt, Horn, Bogen und Schwert erheben, dem Erbe der nordischen Götter folgend Geschichten aus weit zurückreichender Vergangenheitsmystik von Asen und Vanen erzählen, sie in die Herzen ihrer überzeugten Anhängerschaft tragen. - Skol! 9/10