TURBOKILL - Champion


VÖ: 27.09.2024
(Steamhammer/SPV)

Style: Power Metal

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TURBOKILL

Als Champion wird man nicht geboren, den Weg nach ganz nach oben muss man selbst finden und aus eigener Kraft gehen. TURBOKILL, die Power Metalband um Leadgitarrist Daniel Kanzler und Ex-ALPHATIGER-Stimmbandästhet Stephan Dietrich meldet sich mit dem zweiten Studioalbum zurück. Noch mehr HELLOWEEN, ALPHATIGER, noch JUDAS PRIEST? Nein, - mehr TURBOKILL! 'Champion' wird seinem Titel vollauf gerecht. Einen derart knackigen auf das fesselnde Intro „Inner Calling“ folgenden Opener wie „A Million Ways“ der sich zwischendurch erlaubt, eine deutlich tempo gedrosselte Epic-Brücke mit einzuflechten, bevor erneut gewaltige Gitarrenpower spricht, würde GAMMA RAY, PRIMAL FEAR, HELLOWEEN oder schwedischen bzw. finnischen Qualitätscombos Marke HAMMERFALL und STRATOVARIUS ebenso gut zu Gesicht stehen, nur sind es in diesem Fall TURBOKILL, die hier Akzente setzen! „Time To Wake“ schließt sich als knackige Power-Groove-Nummer mitsamt spritziger Backgroundvocals in die gleiche Richtung marschierend nahtlos an, geht ebenfalls in einen Epic-Part über. 'Champion' kommt als Titeltrack in Sachen Tempo mindestens eine Spur gemässigter aus den Boxen, wobei sich mehr US-Metalfaible breit macht, dessen Fokus Kapellen wie SAVATAGE/QUEENSRYCHE entspricht.

Geradlinig schnelle Powerspeedhämmer mit fliegenden Twingitarren, ratternden Bassläufen sowie Doublebassdrumming der Schiene „Wings Of The Thunder Hawk“ oder „Go Your Way“ werfen mit rasanten Rhythmus-Tempowechseln um sich, können durch massives Hymnenflair und fette Vorwärtsdynamik klar punkten, hier kommen die gewaltigen Stimmbandfähigkeiten von Stephan Dietrich erst richtig zur Geltung, dessen traumhaftes Klarstimmvolumen auf dem traditionellen Heavy Metal-Sektor nicht zu toppen ist. Erster genanntes Stück zeigt deutlich Parallelen zu RIOT V und ist qualitativ keinen Deut schwächer, „Tear It Down“ geht als knackiger Midtempo-Smasher inklusive eindringlich im Gehör hängen bleibender Ohohoho-Singalongs durch und empfiehlt sich damit als unwiderstehlicher Kandidat für bevorstehende Livegigs.

Der nächste Song „Mirage Mirror“ kommt mit herrlichen Melodielinien um die Ecke, abermals führt kein Weg am QUEENSRYCHE/RIOT V-Vergleich vorbei, der sich mit wiederstarkten HAMMERFALL oder STRATOVARIUS zu deren stärkster Hoch-Phase ('Visions'!) in den Mid90ern kreuzt, geil (!) „Power Punch“ besticht durch herrliche Melodieführung, packendem Songaufbau, Tempovariation und hymnenhaften Touch, darüber hinaus im Ohr hängen bleibende Backingvocals dürften spätestens beim Chorus für massenhafte Faus in die Luft Reck-Gymnastik sorgen. Vergleiche zu den Happy Powermetallern FREEDOM CALL sind obsolet, weil dahigehend äußerst unzutreffend. „Sons Of The Storm“ hat fast schon ein bisschen was von RUNNING WILD nur mit dem Gesang von Stephan Dietrich dessen Inhalt zunehmend mit HELLOWEEN/HAMMERFALL-Faible verschmilzt. Auch bei der feinen Ballade „Shine On“ sowie dem erst recht durch Pianoklänge veredelten Riffbreaker „Overcome“ können TURBOKILL erfolgreich punkten.

Oder um die Beschreibrung von Stephan Dietrich mit dessen selbst formulierten Worten nachwirken zu lassen: „Unser Anspruch ist es, einen modernen Heavy Metal Sound zu kreieren, der ins Ohr geht und den Hörer mitreißt. Dabei dürfen die richtigen Hooklines auf keinen Fall fehlen. Wir wollen, dass unser Publikum richtig viel Spaß beim Hören und auf unseren Konzerten hat und mitsingen kann. Unser neues Album soll mit viel Positivität und motivierenden Vibes dazu animieren, über sich selbst hinauszuwachsen und die beste Form seiner selbst zu werden. Ich denke in Zeiten wie diesen, die mehr denn je von negativen Schlagzeilen geprägt sind, ist dieses Album genau das, was die Leute jetzt brauchen.” In der Tat!

Dieses Ziel haben TURBOKILL auf 'Champion' wahrhaftig wirkungsvoll realisiert, und somit ihren bisherigen Fankreis noch um ein vielfaches erweitert. So wird Qualitätsstahl der „New Wave Of German Heavy Metal“ geschmiedet! Metalfans, macht euch auf etwas gefasst: Solche Alben braucht das Power-Metal-Genre!

Fazit: Europowermetal dessen Inhalt dem edelsten aller traditionell melodischen Heavy Metal-Stile in würdiger Weise gerecht wird. - Feines Genrefutter! 9/10