ZAR - From Welcome... To Goodbye
VÖ: 27.09.2024
(MPR)
Style: Melodic Hard Rock/AOR
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ZAR
Über Sinn und Zweck von Wiederneuauflagen bereits erschienener über drei Jahrzezehnte zurückliegender Alben ließe sich fürstlich streiten. 'From Welcome... To Goodbye' ist das dritte vor 31 Jahren genauer 1993 entstandene Studiolongplayalbum der Süddeutschen Melodic Hardrockband ZAR, deren Sänger Tommy Clauss alle Fäden in der Hand hält. Nach schmalzigem Begrüßungszeremoniell „Welcome“ folgen vier gelungene Melodic Hard Rock Nummern auf genrekompatiblem Qualitätslevel - „How Many Tears“, „A Touch Of Ebony“ und „I can't Believe“ deren Machart deutlich in Richtung US-Melodic Hard Rock-Schule deuten, denen mit „Thin Line“ (arg versaubeutelt durch heftige Timing-Probleme) und „Eagle's Flight“ (im BON JOVI/MR BIG/WHITE LION-Light-Format kopfschüttelt* geht’s noch schwülstiger?) Solche Nummern stehen für jene Sorte Kitsch, die gestandenen Hard Rockfans bereits nach einer Minute zu den Ohren herauskommt! Besser macht es wiederum das gefühlvolle Melodic Rock Statement „Never So Alone“ wo die Gitarren herrliche Soli erzeugen. 'From Welcome... To Goodbye' zählt zu jener Art von Tonträgern, die alles andere als zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Gähn*
Ob ein´JIMI-Hendrix Cover von „Angel“ sein musste, weiß wohl allein die Band selbst. „I'm Still Tryin'“ knallt wieder umso mehr, das ausgerechnet der flotteste Albumtrack „Bushido“ richtig harte Kanten zeigende Track sich als Instrumental outet spottet dem Gesamtresultat beinahe Hohn. Von der Sorte hätten ruhig noch mehr (einschließlich Gesang) drauf gekonnt. „When The Fire Burns“ outet sich als ihrem Titel keineswegs gerecht werdende Schlaftablette inklusive Hektoliterweise Schmalzüberzug wobei sämtliche Fußnägel im Sitzen einklappen. „Highlands“ geht als Tribut für Schottische Hochlandklänge durch, ehe das Outro erneut Kitschacker bewässert. Bei aller Liebe für Härte in Kombination zu würziger Melodieführung hat das Album seiner völlig zu recht passenden Klarsoundqualität zum Trotz ein gewaltiges Manko. Da sich fast so ziemlich alle Songs tempomässig im gediegenen Tempobereich tummeln, wird es phasenweise ziemlich langatmig. Zeitweise klingt das Album sogar Schlagerlastig, was dem Rezensenten ebensowenig behagt, wie die Tatsache, das sich zuviel Schmalz darauf befindet. Bezeichnenderweise stellen sich ausgerechnet die beiden zusätzlich draufgepackten Bonustracks als qualitativ stärkste Songs auf dem 15-Trackling heraus: Ein toll gelungenes SURVIVOR-Cover „Didn't Know It Was Love“ sowie das hart rockige mystisch gezeichnete Schlußstück „Kroda Bushi“ bringen exakt jenes Qualitätslevel, wovon auf dieser Scheibe stellenweise zu wenig vertreten ist. Darüber tröstet selbst das gelungene Coverartwork nicht hinweg. Tops und Flops halten sich konstant die Waage daraus resultiert dieses...
Fazit: Nur ein halbwegs gelungener Streich aus dem Zarenreich. - Prädikat: Zwiespältig. 6/10