VICTORY - Circle Of Life

09 victory

VÖ: 13.09.2024
(AFM Records)

Genre: Hard Rock

Homepage:
VICTORY

Die Hannoveraner sind zumindest ein Beleg für die These, dass es einem wenig nutzte, wenn man früh in den Achtzigern am Start war. In den Neunzigern wurden sie ebenso von der Entwicklung hinweg gespült wie ihre Landsleute von AXXIS oder PINK CREAM 69, die erst 1989 debütierten. Doch wie auch die Kapellen rissen sich VICTORY immer wieder zusammen und feierten mehre Wiederauferstehungen. Die letzte kurz vor der Pandemie, bei der mit Herman Frank nur noch ein Originalmitglied mit dabei ist. Mit „Gods Of Tomorrow“ feierte das Line-Up einen guten Einstand und konnte später auch live überzeugen, nun liegt mit „Circle Of Life“ der Nachfolger vor.

Der groovt von Beginn an wie die Hölle los, das drückt so richtig stark nach vorne. Die Gitarren von Frank und Mike Pesin fein zwischen traditionellem Riffing und modernen Sounds abgestimmt, der Bass von Malte Burkert pumpt, und Michael Stein lässt die Drums knallen ohne Ende. Kein Wunder, schließlich nahm der Fünfer das Ding vor der eigene Haustür in den legendären Horus Sound Studios auf, wobei Arne Neurand an den Reglern saß und den letzten Schliff setzte.

So macht der programmatisch betitelte Opener „Tonight We Rock“ mächtig Spaß und bietet sich direkt für kommende Liveeinsätze an. Schleppender aber nicht minder druckvoll geht es mit „American Girl“ weiter, das passenderweise auch ein ziemlich amerikanisches Brett fährt. Irgendwo in den späten Achtzigern behaftet, als der Hair Metal mit bluesigen Tönen flirtete bringen VICTORY das authentisch rüber. Klassischen Hard Rock, der so gar nicht deutsch klingt liefert im Anschluss „Count On Me“.

Da schielen die Jungs eher gen Down Under und frönen lässig dem Riff Rock, in der Folge vielleicht etwas zu oft. „Moonlit Sky“ oder der Rausschmeißer „Virtual Sin“ spielen diese Karte derart offensichtlich, dass die Taktik durchschaubar wirkt. Trotz des großen Erfolges litt auch schon „Temples Of Gold“ unter der zu großen Schlagseite. Mir persönlich gefiel en schon immer die knalligen Arrangements von „Culture Killed The Native“ besser. Jene muss man hier schon suchen, beim Vorgänger wurde man da schon fündiger.

Was griffige Melodien angeht ebenso, hier wird vielleicht versucht die aktuelle Power zu sehr das Geschehen bestimmen zu lassen. Unter teilweise tonnenschweren Riffs wie „Unbelievable World“ begraben kann Gianni Pontillo kaum Akzente setzen. Da leidet auch die Abwechslung, auf Balladen zu verzichten kommt zwar bei einigen gut an wegen der Attitüde, aber ein Stück wie „Dying In Your Arms“ hätte „Circle Of Life“ gut getan.
So ist es vor allem der acceptable Groove von „Falling“, der beim Bandgründer in der DANN verankert ist, welcher heraus sticht. Am anderen Ende der Fahnenstange erfreulich wie man versteht mit „Money“ das Gaspedal durchzudrücken. Handwerklich gibt es da wenig auszusetzen, der Frontmann hat auch Volumen in den Lungen, die Soli machen ebenso Spaß, live könnte das teilweise gut funktionieren. Dennoch gefiel mir „Gods Of Tomorrow“ einen Ticken besser, da man sich nicht nur im Bereich der Kernkompetenzen aufhielt.

7 / 10

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