DUNGEON CRAWL - Maze Controller


VÖ: 20.09.2024
(Carbonized Records)

Style: Symphonic Thrash Metal

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DUNGEON CRAWL

San Jose liegt in Kalifornien, von dort stammen DUNGEON CRAWL, eine mir (noch bisher) unbekannte US-Thrash Metal Combo, deren Zweitwerk es einem Hördurchlauf zu unterziehen gilt. Zunächst einmal fällt die ungewöhnliche Spielweise der Band auf. Symphonischer Bombast Metal trifft Thrash Geknüppel.

Thematisch wird ein heftiges Fantasy mit Horror verbindendes Thema verarbeitet mit grausamem Ende für die verfolgten. Eine wenig erfolgreiche Abenteurergruppe wird von einer Gruppe Roter Zauberer verfolgt und schließlich ausgerottet. Zu „Red Shadows“ steuerte Jeff Potts von der thrashenden Genrekollegschaft MANTIC RITUAL-Gitarrist ein aberwitziges Leadsolo bei. Angefangen vom heroischen Intro „Roll For Initiative“ über den heroischen Thrashabriss „Red Shadows“, das gitarrenlose mystisch prophetische Instrumental „Lost In The Shifting Labyrinth“ gefolgt vom gnadenlos mörderischen zeitweise heroisch angehauchten Titeltrack „Maze Controller“, einem tief unter die Haut gehende das breite Epic-Spektrum zum Ende mit geradlinig peitschendem Thrash Metal kombinierenden 7:13 Longtrackepos „Pen and Paper“ dem Geschwindigkeitsbolzen „Wolfes Beyond The Border“ bis zum durchaus ergreifend Melancolie getränkten Filmsoundtrack-Outro „The Forbidden Scrolls“ zeigt das Album beeindruckend technische Fähigkeiten - DUNGEON CRAWL machen es reichlich spannend!

Ungewöhnlich, aber dennoch irgendwie gewissermaßen vertraut. Inspiriert von Rollenspielen (u. a. Dungeon Keeper, gehören Fabelwesen, Schwerter, Zauberei und Mythen zu den Bestandteilen einer Achterbahn der Emotionen. Die Gitarristen Gage Higgins/Ryan Alvarado erstklassige, reichlich flexible Gitarrenarbeit zur Umsetzung der furios umgesetzten Rollenspielthematik. Magnus Scrota liefert die punktgenaue Schlagzeugarbeit, während Bassist The Maze Controller nach dessen Pseudonym das Album benannt wurde, nicht nur mannschaftsdienlich den Viersaiter betätigt, dem ganzen somit noch einen mystischen Anstrich gibt.

Über das zu modern wirkende Soundgewand lässt sich geteilter Meinung sein, da es ttrotz für thrash typischer Geschwindigkeitsausbrüche aufgrund eines plastischen Produktionsschemas (vor allem der Schlagzeugsound leidet phasenweise darunter) wie typischer Nintendo-Metal-klingt, was nicht unbedingt jedem gefallen muss. Treibende Kraft im Hintergrund bleibt Codie Jones, der Gitarren, Bass, Orchester-Zutaten, Synthies und Vocals zum Gelingen des Gesamtwerks beisteuerte. Garstig heißer heraugebrüller Gesang hält sich zu kehligen Backgroundshouts die Waage. Finessenreiche Leadsoli erhöhen das Spannungselement. Ob man das nun genial oder schlicht grottig findet, - die skurill bizarre Mischung besitzt ihren Reiz.

Das Geflecht aus Abenteuerflair, Hochspannung, Dramaturgie und Horrorstimmung einschließlich sakraler und Sprechpassagen erzeugt darüber hinausgehend eine völlig eigene Welt. Für's gelungene Coverartwork gibt's noch zusätzlich einen halben Punkt mehr.

Fazit: Ungewöhnliche Mischung für speziell darauf geeichtes Fanklientel, die es heftig in sich hat;- dramaturgisch, spannend, mystisch, zeitweise beklemmend. Gehaltvoll packend imposant umgesetzter Mystic-Fantasy-Rollenspiel-Tobak! 7,5/10