THE THE - Ensoulment
VÖ: 06.09.2024
(Cinéola/earMusic/Edel)
Style: Indie Rock, Post Punk, Art Rock
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THE THE
Keine Ahnung, was mich geritten hat, dieses für mich nun wirklich in der Tat völlig untypische Album zu reviewen! Vielleicht um eine Herausforderung anzunehmen, die den Horizont außerhalb gewohnter Musiksektoren zusätzlich erweitern soll? Unabhängig dessen, hat das vorliegende Album 'Ensoulment' einiges zu bieten.
Rückblende in Sachen Musikhistorie, 1983 da begann ich meine ersten Tapes durch den zu Weihnachten geschenkten Kassettenrecorder zu werfen. MATT JOHNSON sein 'Soul Mining' betiteltes Debüt veröffentlichte. Liegt das letzte THE THE-Longplay-Album 'Naked Self' nun 24 Jahre zurück, trägt dieses 'Ensoulment' erneut die sich immer deutlich abzeichnende Handschrift ihres Erfinders, Matt Johnson.
Mit den Jahren klingt sein Organ gereifter wie ein guter Qualitätswein, der schließlich erst mit der Edelfäule sein bestes Stadium erreicht. „Some Days I Drink My Coffee" zeigt die ruhigere ziemlich relaxte Art von Matt Johnson, „Zen And The Art Of Dating“ geht es darkwaviger an, „Live after Live“ lässt den verträumt relaxt viel Popfaktor bei Matt Johnson durchblicken, während Backgroundsängerinnen dem Stück den zugehörigen Belag an Zuckerguss geben. „Down By The Frozen River“ wirkt vielmehr wie eine melancholisch getragene Erzählung als ein Lied, „Linoleum Smooth“ verstreut poppig-Darkwavigen Touch mit Gespensterflair. „Where Do We Go, When We Die“ outet sich als sensibel verpoppt melancholische Singer-Songwriter-Nummer und „A Rainy Day In May“ tendiert in Richtung Schwermut. Vielfach des Öfteren wiederholt sich das leichtfüssig sanfte Taktbeatschema, worin das Hauptmanko des gedanklich kreativen vielseitige Musikfacetten fließend zusammen führenden 12-Trackers liegt.
Kreativ gesteuerte Vielseitigkeitsreise durch diverse Welten bewährter Musik die sich von Indie-Rock, Post Punk über Blues, New Wave, Art Rock, Electro, Pop und einer ganzen Serie weiterer Stiltechniken zieht, die gefühlvoll verarbeitet wurden. Lyrisch gibt’s nix zu bekritteln. Musik auf Suche nach Entspannung, verbunden mit Gefühl von Freiheit. Elixier zum Seele-baumeln-Lassen im leichten Sommerwind.
Fazit: Erneut ein Album, das arttypisch nach Matt Johnson klingend in zeitgemäßer Weise ausgefallene Stiltechniken und -felder offenbart, die feinfühlig sinnlich sanften Eigenindividual-Charakter offenbarend soviel Reiz versprühen um sich in fühlbar prickelnd fesselnder sich keine Grenzen setzender Musik auszudrücken. 7/10