GLORIOUS BANKROBBERS - Rock n' Roll Church
VÖ: 27.09.2024
(Bollmora Records)
Style: Classic-/Glamrock
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GLORIOUS BANKROBBERS
Glorreiche Bankräuber müsst ihr sein, - gebet euch ein Smartes Stelldichein. Von wegen! 1983 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gegründet hat dieses Quartett eine ziemlich turbulente Vergangenheit hinter sich. 1984 erschien das erste nach der Band selbst betitelte Album 'Glorious Bankrobbers' das vom früheren EUROPE/EASY ACTION-Gitarrist Kee Marcello produziert wurde. Das 1989 aufgenommene Titelsong-Video „Dynamite Sex Dose“ brachte der Band sogar einen Achtungserfolg bei MTV ein, wo es mehrfach gespielt wurde. Seit den Früh90ern aufgelöst, ging Sänger Olle Hillborg mit MENTAL HIPPIE BLOOD andere Wege. 2006 raufte man sich ohne Gitarrist Mikael Jansson noch einmal wieder zusammen, um gemeinsam der Lieblings-Musik, hartem Rock n' Roll mit Glamfeeling zu frönen. Das 2007 entstandene Album 'The Glorious Sound of Rock n' Roll' enthielt eine Sammlung neu aufgenommener, bereits veröffentlichter und unveröffentlichter Songs. Schlagzeuger Oden verstarb tragischerweise 2012 weshalb es sieben Jahre still um die Band blieb, ehe sie 2019 in erneut veränderter Besetzung weiter machte. Soviel zur Geschichte und nun zum Inhalt der Musik...
Zunächst eröffnet der schwedische Glam/Hairspray-Veteranenvierer auf dessen zugleich vierten Studialbum eine 'Rock n' Roll Church' – wo das Evangelium per harter Gitarrenriffs und treibender Taktbeats gepredigt wird. Der Albumtitel sagt alles, rockt locker im easy listening Beat zwischen Classic Rock, entspannterem Schweine- und gesunder Prise Glam. Eine den Songs immer mal wieder angenehm scharfen Pfeffer gebende Mundharmonica sorgt zwischendurch für Auflockerung.
Einflusstechnisch siedelt sich der Stil des Rock n' Roll-Vierers irgendwo zwischen AC/DC, CINDERELLA, DOKKEN, HANOI ROCKS, MÖTLEY CRÜE, leichtem HELLACOPTERS-Anteil und STATUS QUO an. Nummern vom Typ „Schoolgirl“, „Demolition Boy“, „Hells Kitchen“ oder ein siedend heiß wie Lava bratendes mehr an Southern Rockbands wie MOLLY HATCHET erinnerndes „Not Me“ offenbaren intensives Hitpotential, der chillig mit spanndem Mundharmonica Solo (!) und viel Drive auf der Wumme das Hörvergnügen beendende Groover „Im Sorry“ rockt ebenfalls im Relax-Modus. Maximale Laufzeitlänge aller Songs liegt bei knapp 4:02 Minuten, weshalb es nie ernsthaft in Gefahr gerät, langatmig zu werden.
Das witzig-farbenfrohe Albumcoverartwork passt ausgezeichnet ins Gesamtbild.
Fazit: Gefällig zugleich saucool-entspannter Classic Rock/Hairspray-Rock n' Roll-Cocktail der alten Schule. 8/10