LEGEND REVISITED - From The Lord
VÖ: 06.09.2024
(Sonic Age Records/Cult Rock Classics)
Style: Proto-/NWOBHM/Epic Metal
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LEGEND REVISITED
45 Jahre liegt 'From The Fjords' entstanden im Jahr 1979 von LEGEND zurück – ein Genre verbindendes Juwel, wo Hard Rock/Proto Heavy Metal nahtlos ineinander fließen. Treibende Kraft hinter dieser Perle ist Schlagzeuger und Mitbegründer des Originalen Band Line Ups, Raymond Frigon. Dieser fasste den Gedanke, den Spirit seine frühere Band unter neuem Namen zurück zu holen. Gegenwärtig andere Sichtweisen auf die Songs werfend, wurden in Gitarrist Martin Jespen Andersen und Bassist Janne Stark zwei Mitstreiter ins Boot geholt, die über ausreichend musikalische Erfahrung verfügen, dieses lohnenswerte Projekt fortzusetzen. Fans, denen das Orginal bekannt ist, dürften Bauklötze staunen, wenn ihnen dieses erstaunliche Trio dessen Wurzeln ganz klar in den 70ern liegen, erneut aber in restaurierter Form begegnet. Haupterkennungsmerkmal neben der voll auf End70er getrimmten Produktion ist der zwischen erzählendem Storytelling und epischem Pathos liegende Gesang. Auf diesem fesselnden Tonträger knistert's geradezu in jeder noch so kleinsten Ecke!
Alles klingt fast so derart majestätisch würdevoll erhaben als wären hier Songs der Artussage vertont, so gefühlt erstklassig episch klingt es teilweise einschließlich religiöser Texte, denen Botschaften innewohnen, um die heutigen Komplikationen der Welt ins Visier nehmend offenzulegen. Bei Tonträgern wie diesem geht es nicht darum, früheren Kultstatus einer Band als Geldeinnahmequelle zu missbrauchen. Allein der zeitlose Wert aller acht künstlerisch angefertigten Kompositionen "The Creator" (zeitweise Parallelen zu frühen PAGAN ALTAR-Anfangstagen aufblitzen lassend!), „Gideon“ zeigt sich gediegen schleppend (epische Trägheit trifft explosive Dynamik)) abenteuerliche Spuren Akustische Gitarre, Minnegesang-Parts, und heroische Singalongs integrierend hinterlässt „The Golden Crown“, einschließlich fesselnder Spannungsbögen, das ungemein progressiv arrangierte „The Gospel Train“ oder die auf 8:02 Minuten gedehnte Experimential-Werkshow „Armageddon“ spricht für sich. Der öfter mal auf's Tempo drückende Grower "Confrontation" lässt mehr an SATAN denken, dessen Faible sich mit progressiven KANSAS (!) verbindet, ehe das Pendel am Ende gar in Doomige PENTAGRAM-Stimmungsgefilde ausschlägt. Direkter Bandvergleiche bedarf es trotzdem selten. Am Gesang könnten sich Gemüter spalten. Ein Schlagzeug, dass richtig scheppernd nach echtem Drumming klingt, in Vielseitigkeit aufblühend virtuose Gitarrenarbeit vom Feinsten und Bassvariationen, die sogar verspielt flotte ins jazzig ausuferndee Passagen im Übergang zu progressive und Epic-Faible meistern sind Argumente genug für hoffnungslos verlorene Nostalgiker sich dieser Edelperle anzunehmen.
Anbei mal die Setlist dieses erlesenen Tonträgers:
The Creator
The Lord's Vengeance
The Golden Crown
Confrontation
Gideon
Against the Beast
The Gospel Train
Armageddon
Von Martin Jepsen Andersen abgemischt, während Janne Stark für den Mastering-Prozess verantwortlich zeichnet, dreht sich hier ein ungefiltertes Schmuckstück in Sachen Proto NWOBHM/Epic Metal mit zeitweise durchdringender Prog-Ausrichtung und klassischen 70er Hard Rock-Wurzeln im Playerschacht das derart herrlich urkauzig verschroben eigentlich nur folgende Beschreibung zulässt - zeitlos-phantasievoll-magisch! 9/10