LUSCA - Blood & Promises


VÖ: 06.09.2024
(MT Records)

Style: Industrial-Doom

Homepage:
LUSCA

Mit 'Blood & Promises wirft eine der dienstältesten Industrial-Doombands hierzulande ihr immerhin viertes Studioalbum auf den Markt. Erklärenderweise soll hier mal eine genauere Beschreibung erwähnter Stilrichtung erfolgen. Dieses Nischengenre ist den meisten Metallern eher unbekannt. Industrial-Doom gilt als Weiterentwicklung des postindustriell (rockigen) Hybridgenres, deren Blütezeit von Mitte bis Ende der 90er Jahre war. Ambient-, Electro, Post Rock und Avantgarde-Einflüsse mischen sich mit schleppender Doom Metal-Basis. Schwerblütig düsterer Gitarrensound verbindet sich mit starkem Synthesizeranteil, Samples und verschiedenen Elementen undefinierbar musikalischen Lärms (Noise).

LUSCA sind schon seit 22 Jahren aktiv, im Jahr 2002 gegründet, haben sich dieser seltenen von Leidenschaft, Emotion, Stimmungen und Kreativität ausgefüllten Nische verschrieben. Was die drei abliefern ist ein musikalisch buntes dennoch wohl strukturiertes Elixier aus Schwerblütigen Doomakkorden, klinischer Kälte, mystischen Klangfarbtupfern, depressiver Trauermelancholie, futuristischen Bezug zur Gegenwart herstellender Klangvielfalt und Misstände anprangerndem Gesang.

Einen erstklassigen Einstieg stellt der lange 7:12 Minuten schwerblütig heavy doomende schrittweise Spannung bis zum Höhepunkt aufbauende Opener „The Serpent's Gold“ dar. „Spires“ variiert zwischen Doomelementen, Alternative-Sound, Electro und Post-Rock/Avantgarde, wobei die Gitarren tonangebend sind. „Monarch“ erzeugt stimmungsvoll mystisches zeitweise sogar ein wenig an TYPE O' NEGATIVE erinnernde Spährenlastigkeit, die sich mit NEUROSIS-Touch verbindet. Entspannteren Grooves gibt sich das lebhafte „Savage Dominion“ hin.

Schade, dass ab Track vier die Gitarren fast völlig verstummen, während es danach nur noch dominant in Belanglosigkeit abdriftet. Den guten Eindruck des ersten Viererpacks zunichte machend Genretypische Klangexperimente törnen bei einer Nummer wie „Barren Earth“ komplett ab, zeitweise besteht Einschlafgefahr, so derart lullt dieses Stück ein, dafür erhöht sich der Spannungsfaktor beim folgenden „Marrow“ etwas mehr, obwohl dieses Stück sich als das undoomigstes aller Sieben entpuppt, ehe es wieder in Tristesse weckenden Klangcollagen übergeht. Das mag zwar gewisse Stimmungen untermauernd wirken, bleibt allerdings ineffektiv.

Anklagend vorgetragene Wortsilben die sich zu Sätzen formen und futuristisch wirkende Stimmenvielfalt im Hintergrund als würde im Hintergrund eine streng geheime Regierungsrats- Versammlung abgehalten, geben dem Stück Bezug zur Moderne. „Fractured“ gibt sich zum Ende nocheinmal basisch doomlastig, womit noch ein ordentlicher das Gesamtergebnis rettender Abschluß zu Buche steht.

Fazit: GENERAL WINTER, HAIKU FUNERAL, KILLING JOKE, NEUROSIS, THE VOIDLOSS, UNCERTAINTY PRINCIPLE und ZARAZA-Anhängerschaft dürfte an dieser verquert schrägen Mischung durchaus Gefallen finden. 7/10

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