DAMPF - No Angels Alive
VÖ: 23.08.24
(Silver Lining Music)
Style: Melodic/Symphonic Metal
Homepage:
DAMPF
Die schwedische „Supergroup“ DAMPF ist der lebende Beweis dafür, dass ein paar bekannte Namen und eine hübsche Sängerin noch lange kein gutes Album ergeben. Sänger und Mastermind von DAMPF ist (neben Keyboarder Beak) der in Skandinavien recht erfolgreiche Dance Musiker Martin Erikson, im Elektro Bereich besser bekannt als E-TYPE. Mag man sich jetzt vielleicht wundern, wie ein Künstler aus dem Dance Bereich auf die Idee kommt ein Metal Projekt zu gründen, sei erwähnt, dass Erikson tatsächlich seine ersten musikalischen Fußabdrücke in den 90ern als Drummer der Thrash Kapelle HEXENHAUS hinterlassen hat. Für das aktuelle Album „No Angels Alive“ seines Projekts DAMPF hat Herr Erikson einige illustre Namen der skandinavischen Szene wie z.B. HAMMERFALL Drummer David Wallin, Love Magnussen (Dynazty) an der Gitarre oder King Diamond/Poodles Bassist Pontus Egberg um sich geschart. Unterstützung beim Gesang bekommt die Band durch die glockenhelle und wirklich angenehme Stimme von Sängerin Olivia Thörn, sowie dem offenbar nur für die eingestreuten (und meiner Ansicht nach komplett unnötig bis nervigen) Growls verantwortlichen Björn Akesson. Die Vorzeichen könnten also erst einmal schlechter stehen. Eigentlich … Denn trotz des Versuchs DAMPF als ein hervorstechendes Projekt zu präsentieren (sei es durch die total beknackten Pseudonyme aus dem Black Metal Bullshit Bingo oder den affigen Mummenschanz, irgendwo zwischen X-TRAX China Import Gothic Bekleidung und Hämatom) wandelt die Band auf den komplett ausgelatschten Pfaden des skandinavischen Melodic Metals und fügt zu allem Übel auch noch leichte Symphonic Anleihen hinzu. Nicht, dass ich ein Problem mit Melodic Metal hätte, ganz im Gegenteil. Aber alles was DAMPF auf „No Angels Alive“ raushauen haben wir alle schon x mal gehört. Sicherlich sind die zehn Songs des Albums handwerklich sehr gut in Szene gesetzt und auch die Produktion passt, dennoch plätschern nahezu alle Songs relativ belanglos bis zum Teil ärgerlich nervig an mir vorbei. Sei es das komplett uninspirierte „Ghost“, das ein klein wenig RAMMSTEIN Vibes verbreitende, aber komplett egale „Hellfire“, das mit Schlager Chorus ausgestatte „Away“ oder abschließende schwülstige „Dark Side Of My Moon“. Dabei fängt das Album mit dem Titeltrack „No Angels Alive“ eigentlich ganz manierlich an und gerade das hierauf folgende „Masquerade“ gefällt mir tatsächlich sehr gut, auch wenn nicht zu überhören ist, dass man sich hier massiv von BATTLE BEAST hat beeinflussen lassen. Aber genau das ist das Problem von DAMPF. Diese „Inspirationen“ sind einfach viel zu offensichtlich. Etwas SABATON hier, ein wenig AMARANTHE dort. Dazu noch etwas BATTLE BEAST und MAJESTICA (Hört mal in den Song „War with the World“ rein, wer da nicht schlagartig an „Metal United“ denken muss, dem ist nicht zu helfen), fertig ist die Soße … Somit bleibt letztendlich die Frage wer zur Zielgruppe dieser Scheibe gehört. Ich zumindest definitiv nicht.
Punkte: 5/10