EISREGEN - Abart
VÖ: 16.08.2024
(Massacre Records)
Style: Extreme Metal
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EISREGEN
Der Tod ist ein Meister aus Thüringen und mit einem neuen Album zurück und da war ich auf die morbiden Ergüsse von M. Roth gespannt und wie diese umgesetzt werden. „Am Abgrund“ ist gleich mal ein Song, der in den Strophen total düster und krasse klingt, trotz dass es hier fast sanft zugeht. Im Refrain kommen Melodien hinzu, die einfach beim ersten Anhören sich sofort im Gehörgang festsetzen und nicht mehr loslassen wollen. Bass lastig, rotzig und punkig angehaucht kommt „Ich und mein Bolzenschussgerät“ aus den Boxen, ein Song, der kracht und packt. „Im blutroten Raum“ ist die Musik sanfter gehalten, es groovt richtig cool, der Gesang kommt mit seinem gerollten „R“ wieder geil rüber, um dann im Refrain auch mit Klargesang zu punkten. Das folgende „Lebendköder“ knüppelt volles Rohr drauf los und die Vocals sind so herrlich keifend, doch EISREGEN mauern da verdammt geil auch die Melodien mit ein, so dass diese krasse Nummer wie ein Fels in der Brandung dasteht und alles ummäht. Auch danach bin ich von „Dem Menschsein So Fern“ völlig verzückt. Das Stück hat geile Geigenmelodien, die fast nach russisch klingen, die wüsten Vocals paaren sich mit Klargesang und auch feine Prügelei von Yantit kommt in brutaler Manier auf. In „Schöner Sterben“ haben EISREGEN eine hervorragend tragende Nummer fabriziert, die mit packenden Keys und Samples nur so wabert, aber dazu ist der keifende Gesang der wunderbare Kontrast, wie ihn einfach nur EISREGEN hinbekommen. Im „Hinterland“ geht es zwar um Hexenverbrennung und da passen die extremen Vocals auch dazu, rein von der Musik her ist das aber ein Track, der Hitpotential hat und einfach Laune macht. Blastbeats und ekliges Keifen ist bei „Rasierfleisch“ zu Beginn Gang und Gebe, doch nicht nur dank der Geige klingt es im gedrosselten Tempo verdammt morbide und kriechend. Das Titelstück wird fast durchgängig wüst geknüppelt und es sind nur vereinzelt ein paar Breaks drin, was ich persönlich liebe, um dann bei der „Schmutzliebe“ sanft, getragen, düster, morbide und melodisch daher zu kommen. Im positiven Sinn schießen EISREGEN Den Vogel dann in „Totkörperkunst“ ab, einem Track mit über zehn Minuten Laufzeit, der alles in sich birgt, was die Thüringer bis jetzt auf 17 Alben mal geschrieben haben. Früheres Violinenspiel, Keys, Geprügel, bösartig morbides Mid Tempo, Gefühl, Eingängigkeit und auch tödlicher Frost wird hier zu diesem musikalischen Kunstwerk vereint und das ist MEGE spannend.
Das ist aber noch nicht alles, es gibt auf dem 2 CD Media Book noch etwas Zugabe und da ist „Die Rückkehr Der Elektrohexe“ ist wohl ein Track, auf welchen die EISREGEN Fans sich mit Sicherheit freuen, das Stück ist simpel, eingängig und hat Hitpotential. Mit dem Beat, den Elektro Baba Yaga“ auffährt, gehen EISREGEN schon fast in die Zeiten, als die NDW aktuell war. Einen Klassiker im neuen Gewand gibt es als weiteren Bonus, denn 1000 Tote Nutten“ klingt in der 2024'er Version noch härter und noch intensiver als das Original.
EISREGEN beschreiten weiter konsequent ihren Weg und das ist auch gut so, denn das neue Album ist „ABART“ig geil und daher kriegen die Thüringer auch 9,8 von 10 Punkten.