ASENBLUT - Entfesselt
VÖ: 02.08.2024
(Massacre Records)
Genre: Viking-/Pagan-/Death Metal
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ASENBLUT
Neues von der Göttinger Pagan-Metalband ASENBLUT, da heißt es gespannt sein, was der fünfte Studiorelease bringt. Der vorletzte aus dem Corona-Jahr 2020 stammende Langdreher „Die Wilde Jagd“ liegt auch schon etwa vier Jahre zurück. Beim Eingangsopener „Das Ende der Götter“ kommen mir unweigerlich Johann Hegg's AMON AMARTH oder WULFGAR in den Sinn, weiterhin verwendet die Band Texte in deutscher Sprache. Druckvoll Heavy und melodisch geht es auf 'Entfesselt' zu. Attribute wie 'roher, direkter, gewaltiger' siehe laut Infoblatt sind eine Sache, anders hingegen sieht es aus, wenn das benutzte Raster schon zur Genüge bekannt ist, während sich viele Strukturen oft ähneln. In dem Fall ist es entsprechend hilfreich, dass es mit kräftig Dampf nach vorne geht, exakt das können Viking/Pagan-Metalfans von einer Truppe dieser Kategorie auch erwarten.
„Arm in Arm“ groovt einschließlich kraftvoller Backing-Vocals satt schleppend, beschwört darüber hinaus Zusammenhalt der Wikingerhorde(n) im Kampf. Tracks wie der sich selbst bestätigende Titelkampfschrei „Entfesselt“, „Unbesiegbar“, „Arm In Arm“, „Wölfe des Meeres“ oder „Blut und Sand“ zünden live höchst wahrscheinlich großartig, auf Studiotonträgerkonserve sieht das entsprechend nocheinmal anders aus. NACHTBLUT-Shouter Askeroth sang übigens Gastvocals für „Hexengericht“ ein. Das tiefe Organ von Frontwikinger Tetzel hat kein Gramm Durchschlagskraft eingebüßt, die liefert der ASENBLUT-Shouter in Serie. „Dagon“ zeigt zusätzlich das für Bandkopf Tim „Tetzel“ Wagner typische Lovecraft-Faible.
Schade, dass „Hexengericht“ viel zu dünnhäutig abgemischt wurde, wohin gegen der Drumsound allzu deutlich im Vordergrund steht, weshalb das Stück entgegen seines Titels sehr an Durschlagskraft einbüßt. Ausgleichend hierfür knallen „Wie ein Berserker“, „Wölfe des Meeres“, „Blut und Sand“ und „Nox Nostra Es“ mit umso mehr Brachialität, jedoch ist es auch bei Nox Nostra Es“ der phasenweise zu voluminös geratene Drumsound, der diesen Song erschwert. Solch zeitweise arg übersteuerter Drumsound strengt an. Zur Erleichterung begehen ASENBLUT gar nicht erst den verhängnis vollen Fehler, ihre Songs ausschweifend in die Länge zu ziehen. Vielseitigkeit geht zwar anders, doch die geballte Ladung Wikinger-(Death) Metal allem voran im Sinne von AMON AMARTH kommt druckvoll fett. Genau die Art Beschallung, der ASENBLUT-Fans ihr Herz schenken, was nicht zuletzt an der stark aussagekräftigen Wikinger-Attitüde des Fünfers liegt. Alben vom Typ 'Entfesselt' sind allen deswegen zu geradliniger Direktheit regelrecht verpflichtet.
Fazit: Wer ein willkommenes Genusshäppchen für die nächste Scheibe von AMON AMARTH/WULFGAR sucht, liegt bei ASENBLUT richtig. - Kein Schlechtes Album, aber auch kein Überflieger, immerhin sicher genug, einen Großteil der Konkurrenz auf dem Wiking/Pagan Death Metal-Sektor noch sicher auf Distanz zu halten! 7/10