TROYEN - Unfinished Business
VÖ: Bereits erschienen
(Classic Metal Records)
Genre: NWOBHM
Website:
TROYEN
Auf den begeistert einschlagenden Ersling „Falling Off The Edge Of Forever“ folgt drei Jahre später 'Unfinished Bussiness' das Zweite vollständige Longplayalbum der NWOBHM-Kauze TROYEN. Geschulte NWOBHM-Gourmets, denen die 'Damn, This Stuff Is Heavy'-Compilation Part II aus dem Hause GoldenCore Records bekannt ist, sollten das darauf vertretene „Futures Friend“ kennen und werden auf dieses Werk höchst gespannt sein. Größter Pluspunkt bei TROYEN ist nach wie vor, das kein Song wie der andere klingt dennoch der Kniefall vor alten Helden zelebriert wird, ohne das gewisse Maß an Eigenständigkeit vermissen zu lassen. Gravierenden Wechsel gab es am Gesang, Mark Walling ist nicht mehr dabei, dafür Paul Ward, ein Sänger mit warmem Stimmtimbre, dessen KlarOrgan spätestens, wenn die Stimme anhebt, ins Kämpfen gerät. Davon abgesehen, passt sich der Gesang den Kompositionen soweit möglich an. Auch an der Leadgitarre gab's einen Wechsel, die Position von Steve Haslam nimmt seit 2023 Simon Lind ein.
Obgleich TROYEN eine bis auf das Jahr 1980 zurückgehende Bandhistory aufweisen macht sich ein Besetzungswechsel an zwei Positionen innerhalb der Band vor allem hinsichtlich Gesang deutlich bemerkbar. Zeitweise fehlt das knackige Flair des durchweg davon beseelten Vorgängerwerks 'Falling Off The Edge Of Forever' weshalb dieses Album Abstriche in der B-Note bekommt.
Im bereits vorab ausgekoppelten 7-Inch Singletrack „The Man I Used To Be“ wird gleich mal für satt in die vollen gehenden Auftakt gesorgt. „Twist Of Fate“ schielt in Richtung Glam-Rock es erinnert irgendwie an einen Song der Marke „Round and Round“, RATT-Fans dürften aufhorchen, „Hoax“ geht energisch rock n' rollig zur Sache, wunderschön knackig soliert die Leadgitarre, GOLDEN EARRING-Spirit blitzt an allen Ecken und Enden auf. Beim flotten „On The Outside“ entlädt sich viel schaurig warmes UFO-Flair, dass sich mit Dänen-Kultmetal (RANDY!), oder gestandenen NWOBHM-Recken wie TOKYO BLADE mischend selbst vor frühen RIOT Halt macht, es reisst richtig schön mit. - Hammer! (recurring) „Nightmare“ entpuppt sich als völlig dramaturgisch geeichter Halbballadensong, zwischendurch in heftig ausbrechendes Gitarrenrockinferno umschlagend, anschließend wird es richtig schleppend episch. Ab Albumhälfte zwei schwächeln TROYEN zeitweise qualitativ, das vorgelegte Level von Albumhälfte eins wird nicht mehr konstant aufrecht gehalten. „Darkness Within“ rockt zwar gefällig, doch bleibt diese mehr nach Studiojamsession klingende Nummer im biederen Durschnittsbereich hängen. „It Wasn't Just Me“ versprüht inklusive gedämpfter Untertöne Spannung und Esprit, „No Resistance At All“ rockt schwungvoll im beschwingten Takt durch, dafür geht dem über Sechs Minütigen Longtrack „Bourbon & Shame“ zeitweise die Luft aus, „Hold On“ fußt im gediegenen Blues-Rock Tempo, auch diese Füllnummer haut nicht wirklich vom Hocker. Wozu hat man schließlich noch ein letztes Trumpf-Ass im Ärmel? „Into The Fire“ läuft zügig flott zugleich griffig ins Gehör.
Fazit: Nicht mehr so überragend wie das Erstlingswerk, doch immer noch ausreichend genug, um den Spirit zeitloser Rockmusik über weite Strecken in die Herzen ihrer Fans zu tragen. 7,5/10