LEGIONS OF THE NIGHT - Darkness
VÖ: 12.07.24
(Pride & Joy Music/Soulfood)
Genre:
Power Metal
Homepage:
LEGIONS OF THE NIGHT
Das Eisen schmieden so lange es heiß ist. Das passt so ziemlich genau auf LEGIONS OF THE NIGHT, dem Sideprojekt von Jens Faber (git., DAWN OF DESTINY) und Henning Basse (voc., METALLIUM, Ex-FIREWIND). Mit zwei bislang vorgelegten starken Alben („Sorrow Is The Cure“, 2020 und „Hell“, 2022) geht man die unausgesprochene SAVATAGE-Nachfolge jetzt mit einem dritten Album an. „Darkness“, so der neue Albumtitel, wartet mit 12 Stücken auf, wobei man wie üblich die eigenen Stücke mit einem SAVATAGE-Cover, hier „Tonight He Grins Again“ von der „Streets“-Rock Oper (1991), ergänzt. Kompositorisch ordne ich das neue Material auch in diese SAVA-Ära ein, was man beim Opener “No Control“ schon hineininterpretieren kann, wobei man jedoch genügend Eigenständigkeit mit einfließen lässt, um erneut nicht als eine Kopie der artverwandten Amis dazustehen. Was in Sachen Dramaturgie und Songstruktur bisher bestens ausgearbeitet war, funktioniert auch jetzt hier wieder. Stücke wie „Rebirth“ und speziell auch der Titeltrack stehen dafür Pate. Einen Tick an Härte hat man meinem Empfinden nach zugelegt und Henning Basse klingt gesanglich jetzt ein wenig mehr nach Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE) als nach John Oliva. Auch die Progressivität bei den Gitarren, wie man sie von RAGE mit Victor Smolski her kennt, erhält ein wenig mehr Einzug. Dies gepaart mit atmosphärischem Gesang wie z. B. bei „One Moment“ oder die mehrstimmigen epischen Chöre bzw. der Kanon bei „Better Men“ lassen den ein oder anderen Song in seiner Gänze richtig theatralisch erscheinen. Kein LOTN Album ohne eine Piano-Ballade, so auch hier in Form von „Let The River Flow“ und „Leave Me“, wobei diese mich diesmal nicht abgeholt haben. Da sprechen mich im Uptempo angesiedelte Flitzefiedler wie „The Witches Are Burning“ weitaus mehr an.
Auch mit ihrem dritten Longplayer „Darkness“ haben mich LEGIONS OF THE NIGHT wieder auf ihrer Seite. Angelehnt an das SAVATAGE Vermächtnis komponiert man erneut mit genügend Eigenständigkeit, um sich eine mögliche Plagiat-Attitüde vom Hals zu halten.
Punkte: 8,5/10