UNKNOWN - Vanishing Point
VÖ: 21.06.2024
(GoldenCore Records/ZYX)
Style: US-/Epic Metal/Thrash
Hompepage:
UNKNOWN
UNKNOWN (aka THE UNKNOWN) sind ein sicherer Geheimtipp für US-Metalfans, die es gern episch, rockig, US-powermetallisch mögen und auch so manchem Thrash-einschlag nicht abgeneigt sind. Zunächst erfolgt in Prelude ein schrittweise Spannung aufbauendes Gitarrenintro, statt fließendem Übergang zum Thrasher „The Bastard King“ erklingt ächzendes Rauschen wie aus einem defekten Kassettenrekorder, ehe danach mächtig der Thrashknüppel kreist.
Auffälligstes Hauptmerkmal von UNKNOWN sind feine Melodien, verbunden mit Faible für traditionellen US- Metal der ICON/FIFTH ANGEL/CHASTAIN-Schiene mit feiner Melodieführung und hart nach vorne gehendem US/Kanada-Thrash, der sich irgendwo zwischen DEATH ANGEL/RAZOR bis TESTAMENT einpendelt. Zwischendurch schälen sich vereinzelt MANILLA ROAD-Influenza heraus, die sich markant bei kehlig verzerrtem Gesang und abrupter Tempoerhöhung zeigen.
Der Titelsong „Vanishing Point' startet zunächst bedächtig wie melancholische TESTAMENT-Halbballaden und geht über in sattes US-Metal Riffing und sich Strukturell irgendwo zwischen CHASTAIN, ICON und FIFTH ANGEL ergießende Songstrukturen, die fließend in US-Powermetalregionen (LIEGE LORD/METAL CHURCH/JAG PANZER) übergehen. Der Gesang von Matt Fisher kann sowohl heroisch wie kehlig, zwischendurch kommt abermals melancholisches TESTAMENT-Timbre hinzu. Weitere von sägenden Gitarren, feiner Melodie und lockerem Taktbeat bestimmte von Spannung, Heavyness und Temperamentvollen Emotionen lebende US-Metal-Midtempohämmer wie „Mission No 84“ oder zeitweilig klassischen Melodic-US-Tradtionsmetal mit scharfen Thrashattacken kombinierende Nummern wie „Fury“ machen das erst 2022 erschienene Kleinod zum Genuss für US-Metalfans die sich mit zwischendurch mit eingewobener Thrash-Schlagseite anfreunden können. Verträumt beginnt das längste knapp siebeinhalbminütige Stück „The Prophet's Hair“ - ein Monstrum von Metalsong, ehe Progressiver Übergang folgt in dessen Zuge sich die Schlagzahl kräftig steigert. Bei „Where Men Find Glory“ gesellt sich zu den US-Metaleinflüssen Euro-Metal-Einfluss der IRON MAIDEN-Liga was an feinfühligen Leadgitarrensoli erkennbar wird. Am Ende schickt die „Road Of Light“ das geneigte Fanklientel noch einmal gefühlvoll sanft auf den Weg ins Licht.
Schade, dass dieses Album nach nur 33:19 Min Spieldauer so schnell vorüber ist. Feine Arbeit, von einem beschlagenen Cincinnati-Ohio Vierers, der sich mit diesem tollen Einstieg viele Sympathien im Schwermetall-Underground erobern konnte.
Fazit: Gelungene Fusion aus tradtitionellen 80er US-Metal/Epic Metal Roots und Oldschool-Thrash die US-Oldschool- und Thrash Metal-Anhänger vereint. 8,5/10