STILLBORN - Netherworlds


VÖ: 28.06.2024
(Black Lodge Records)

Style: Gothic Doom

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STILLBORN

Man nehme TYPE O' NEGATIVE, CANDLEMASS, PARADISE LOST und THE VISION BLEAK, mische alles durcheinander und erhält als Gesamtergebnis eine strenge Fusion individuell bizarrer Art, die im Prinzip nur STILLBORN zustande bekommen. 'Netherworlds' lautet der schlichte Titel des aktuellen seit 40 Jahren (Bandgründung war 1984!) fünften Studiolangeisens. Verzerrte Synthiepassagen, die wie ne Art Extraktfüllung seltsamer Trötentöne klingen, dazu majestätisch erhaben vor sich hin wabernde Doomriffs gepackt in Zeitlupen-Geschwindigkeit, sind fester Bestandteil im ureigenen abstrakt gepolten STILLBORN-Sound. Auch wenn es gefühlt über ein Dutzend gleichnamige unter dem Namen STILLBORN aktive Bands gibt, die in Göteborg der zweitgrößten Stadt Schwedens beheimateten Gothic-Doomer sind aus der breiten Masse ihrer Namensvettern problemlos an ihrem bizarren Stil heraus erkennbar, dessen Muster sich Szeneprägenden Vorbildern bedient, jedoch wird's bei der gedehnten Spielzeit von knapp über 49 Minuten an mancher Stelle mitunter anstregend bzw. gleichförmig. 

Kreativ und Stilsicher bleiben sich die Schweden STILLBORN einmal mehr treu, bestechen weniger durch echte Originalität, sondern permanentes Bemühen ihre schrägen melancholische und beklemmende Stimmung verbreitende Songs in absonderliche Formen mit Blick-Richtung Horrorfilm zu gießen und erlesenem Zuckerguss diverser Dunkel-Schattierungspunkte im Rahmen kreativ durchachter Detailvielfalt zu verfeinern. Hier und da schälen sich Hintergrundchoralgesänge, Sakral-Orgel und Keyboardklangfarbtupfer und ein stets nach der 2010 TYPE O' NEGATIVE-Kult-Sänger-Koryphäe Peter Steele (R.I.P.) klingender Gesang von Kari Hokkanen, heraus, der daneben für Bass-Akkorde sorgt, sich beim rollenden Gothic-Doomgroover „Lusus Naturae“ mit weiblicher Klartonfacette variabel ergänzt. Zu „We Monkey“ kriecht düsterhorrormässiger THE VISION BLEAK-Vibe bedrohlich flüsternd ans Tageslicht. In Laut-Leise-Dynamik eingewickelte Theatralik ist ebenso wichtiger Bestandteil aller Kompositionen, wodurch der rote Faden beibehalten wird.

Fazit: Schräges Gothic-Horror-Doom-Gemisch, das gebremste Sphärenzonen in majestätischem Taktgroove und Irrwitzigen Kreativraum zu einer schwerblütig düstermelancholisch an den Bewusstseinsenden der Seele rüttelnden Melange verbindet. 7,3/10

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