ANVIL - One and Only
VÖ: 28.06.2024
(AFM Records/Soulfood)
Style: Hard Rock, Heavy/Speed Metal
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ANVIL
'One And Only' heißt der Titel des neuen ANVIL-Studiolangdrehers, dessen Inhalt es mir schwer macht. Darüber tröstet auch die Tatsache nicht hinweg, welche der Szene bekannten Metalacts von ANVIL in ihrer Karriere schon beeinflusst wurden (METALLICA, SLAYER), wie mir das beigefügte Infoblatt weiß machen will. Das die Kanadier auf ihre Weise einzigartig sind, bedarf bei überzeugten Heavy Metal-Maniacs - machen wir uns nichts vor, - keiner besonderen Erwähnung mehr. Keine Ahnung, warum ANVIL in manchen Postillen groteskerweise mit Power Metal (!) in Verbindung gebracht wird, - ist mir ganz ehrlich gesagt schon seit es die Band gibt, - ein Rätsel. Im Klartext: ANVIL stehen schon seit ihrer Gründung für eine explosive Mischung aus Hard Rock, Heavy Metal und treibender Speed n' Roll-Attacken!
Zum einen bewegt sich das Album zwischen coolen Bringern, (wie dem schleppend schweren Titeltrack „One and Only“, der entgegen gesetzt flotte Speed n' Roller „Fighting For Your Rights“ und dem schwungvollen vor sattem Drive sprühenden Power-Rock n' Rollbanger „Run away“, zum anderen belangloser Stangenware, der es am entscheidenden Kick mangelt („Heartbroken“, „Feed Your Fantasy“, „Gold and Diamonds“). So gern ich das Canada-Trio mag, diesmal bleiben The One and Only ANVIL weit unter ihren Möglichkeiten. Faustrecker wie „Truth Is Dying“ und „Condemned Liberty“ gehen als passabel durch, dafür knallt der Schlußfeger „Blind Rage“ nochmal heftig wie Sau, eine der besten ANVIL-Nummern ever.
Kritisch sei angemerkt: Das Material klingt über weite Strecken bei allem Druck auf Gitarren und Schlagzeug recht ähnlich, phasenweise nur wenig packend, auch Lips' Gesang schwankt des öfteren im Schnittmengenfeld von ausdrucksstark bis handzahm, womit man sich bei aller Liebe für's eigene Schaffen, - (zwölf Tacks sind für ein Studioalbum beileibe schon recht viel) – keinen Gefallen tut. Lieber zwei, drei Tracks weniger und somit mehr Qualität statt Quantität würde sich der geneigte Metal-Fan hier wünschen. Bei allem Respekt vor dem Kanada-Trio – von dem Dreier hätte ich mehr erwartet. Nicht jedes Album kann ein Voll-Treffer sein, dies hier ist bezüglich der umfangreichen ANVIL-Biografie keiner. Wirklich schlecht ist das Album auch nicht, sondern viel eher durchwachsen mit knapper Tendenz im gelben Punkte-Wertungsbereich.
In dem Glauben, das ANVIL mit dem nächsten Album wieder die Kurve kriegen, bleiben am Ende „nur“ 6,5 von 10 Punkten in der Gesamtwerktung übrig.