LUCIFER'S HAMMER - Be And Exist


VÖ: 14.06.2024
(Dying Victims Productions)

Style: Oldschool Metal

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LUCIFER'S HAMMER

LUCIFER'S HAMMER aus der chilenischen Hauptstadt Santiago frönen seit zwölf Jahren hingebungsvoll ihrer Lieblingsmusik: Heavy Metal nach unwiderstehlich Stilprägendem 80er-Oldschool-Vorbild mit zwischendurch einfließendem 70er HardRock-Anteil. Dunkle Fantasie und Okkulte Thematik sind immer noch vorhanden, Inhaltlich drehen sich die Songs viel mehr um Existenz und Sein, was auf einen die Band weiter voran bringenden Reifeprozess der Veränderung schließen lässt, den sie in ihr Songmaterial mit einfließen lässt. 

Gestandene NWOBHM-Barden der Schule ANGEL WITCH, DIAMOND HEAD, TOKYO BLADE, SATAN, vor allem IRON MAIDEN (!) auch Einflüsse von KISS, DOKKEN und Y & T machen sich bei treibenden Metalhymnen der Sorte „Real Nightmare“, „Glorious Night“ bemerkbar. „Antagonie“ besitzt eine Menge Faible für experimentiell mit Keyboards zu Werke gehende IRON MAIDEN. Im Titelstrück „Be and Exist“ zeigt sich ebenfalls die Klasse der Chilenischen Traditionsmetaller LUCIFER'S HAMMER. Und wie ein fesselndes Instrumental über fünf Minuten gedehnt werden kann belegt „The Fear Of Anubis“ worin sich die Vorliebe des Chilenenvierers für IRON MAIDEN spiegelt. Frühe RUNNING WILD sind bei den auf's Tempodrückenden Wechselparts ebenso auszumachen.

Allerdings besteht ein gewaltiger Unterschied zu den im Zeitfenster von 2016 – 2021 entstandenen Vorgänger-Albumeleases. Ausgefeiltere Songstrukturen lassen alles in sich geschlossen, fließender direkt zueinander passend wirken. Selbst vor dem Einbau Monunmental raumgreifender Epic-Parts versteckt man sich nicht, was gerade bei „Glorious Night“, „Antagony“ oder im Titelstück „Be and Exist“ umso mehr zum Tragen kommt. Schade, dass die Gesamtspielzeit auf knapp 38 Minuten begrenzt wurde, hier hätten LUCIFER'S HAMMER gerne noch einen Song mehr draufpacken dürfen. Allein das hervorragende Kost für die Augen darstellende Science-Fiction-Fantasy-Coverartwork gibt weiteren Anreiz sich diesen Silberling zuzulegen. Inhaltlich lässt der von zwei Zwischenspielen ergänzte Siebentackling wie von LUCIFER'S HAMMER kaum anders gewohnt, nichts zu wünschen übrig.

Treue Anhängerschaft klassischer Heavy Metal Traditionsschiene bekommt ihre Vollbedienung verabreicht, die sich gewaschen hat! Bassist Tyr hat sich gut ins Bandgefüge eingepasst, wie sich am Zusammenspiel mit Schlagzeugpartner Titán erkennen lässt, der Gesang von klingt weniger kehlig, stattdessen klarer denn je. Spätestens wenn sägende und massiv rollende Gitarren-Riffs einsetzen, während Titán das Schlagzeug mit Peitschenhieben bearbeitet und Saitenhexer Hypnos exzessiv in Soliermodus kommt, ist's um das verfassende Individuum geschehen.

Fazit: Mitreissender Oldschool Heavy Metal, der seine Spuren bei Headbangern hinterlässt, weil an Leidenschaft, Herzblut und Attitüde kaum zu übertreffen! 8/10